Kommentar
08:40 Uhr, 21.05.2024

Erzeugerpreise weiter im Deflationsterritorium

Anders als bei den Verbraucherpreisen schwächt sich der Anstieg der Erzeugerpreise nicht nur ab, sondern liegt die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr weiter im negativen Bereich. Das sind gute Nachrichten für die Inflation in den kommenden Monaten.

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland verringerten sich im April um 3,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Im März war ein Rückgang auf Jahressicht um 2,9 % verzeichnet worden.

Damit entwickeln sich die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahr weiter negativ. Anders als bei den Verbraucherpreisen, wo nur Disinflation (Abschwächung des Preisanstiegs) vorliegt, sinken die Erzeugerpreise bereits seit Sommer 2023 im Vorjahresvergleich (Deflation). Allerdings waren die Erzeugerpreise in der Hochphase der Inflation im Sommer 2022 auch deutlich stärker gestiegen als die Verbraucherpreise.

Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator der Verbraucherpreise und damit der Inflation. Allerdings werden stark steigende oder sinkende Erzeugerpreise meist nicht sofort und vollständig, sondern erst im Laufe der Zeit an die Verbraucher weitergereicht.

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Verantwortlich für den Rückgang der Erzeugerpreise auf Jahressicht waren laut Statistischem Bundesamt weiter vor allem die Preisrückgänge bei der Energie. Die Energiepreise lagen um 8,2 % niedriger als ein Jahr zuvor. Außerdem verbilligten sich Vorleistungsgüter, während die Preise von Konsum- und Investitionsgütern gegenüber dem Vorjahr zulegten.

Im Vergleich mit dem Vormonat März 2024 erhöhten sich die Erzeugerpreise im April 2024 um 0,2 %, nach einem Anstieg um ebenfalls 0,2 % im Vormonat. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 % im April.

Die Verbraucherpreise in Deutschland waren im März 2024 um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Damit blieb die Inflationsrate konstant, nachdem sie sich in den Vormonaten deutlich abgeschwächt hatte.

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