Erzeugerpreise steigen in Rekordtempo
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Um ganze 5,3 Prozent legten die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland im Juli zu, und zwar nicht gegenüber dem Vorjahresmonat, sondern gegenüber dem Vormonat Juni! Die Volkswirte der Banken hatten hingegen im Mittel nur mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,6 Prozent im Juni.
Sowohl im Jahresvergleich als auch im Monatsvergleich wurde der stärkste Anstieg der Erzeugerpreise seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949 verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt erläuterte.
Im Vergleich zum Juli des Vorjahres lagen die Erzeugerpreise um 37,2 Prozent höher. Im Juni 2022 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei 32,7 Prozent und im Mai bei 33,6 Prozent gelegen.
Der Hauptgrund für den starken Anstieg der Erzeugerpreise ist weiterhin die Entwicklung der Energiepreise. Diese lagen im Juli 2022 um 105,0 Prozent höher als im Juli 2021, haben sich binnen Jahresfrist also mehr als verdoppelt.
Aber auch die Preise für Vorleistungsgüter (plus 19,1 Prozent), Investitionsgüter (plus 8,0 Prozent) sowie Ge- und Verbrauchsgüter (plus 10,9 Prozent bzw. plus 16,2 Prozent) stiegen laut Statistischem Bundesamt stark an.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hat sich der Anstieg auf Jahressicht zuletzt immerhin etwas abgeschwächt. Hier stiegen die Preise im Juli noch mit einer Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat von 14,6 Prozent. Im Juni hatte die Veränderungsrate noch bei 15,5 Prozent und im Mai bei 16,5 Prozent gelegen.
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator der Verbraucherpreise. Allerdings werden stark steigende Erzeugerpreise meist nicht sofort vollständig, sondern erst im Laufe der Zeit an die Verbraucher weitergereicht. Dennoch zeigen die in Rekordtempo steigenden Erzeugerpreise, dass die Inflationskrise in Deutschland ihren Höhepunkt möglicherweise noch nicht erreicht hat.
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