Kommentar
09:11 Uhr, 20.06.2022

Erzeugerpreise: Schon wieder ein Rekordanstieg

Die Inflation zeigt bisher kaum Ermüdungszeichen. Die Erzeugerpreise, die als vorlaufender Indikator für die Verbraucherpreise gelten, stiegen im Mai auf Jahressicht schon wieder mit einem neuen Rekordtempo. Im Vormonatsvergleich hat sich der Anstieg allerdings etwas verlangsamt.

Wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise im Mai 2022 um 33,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das war der höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Bereits seit Dezember 2021 zeigen die Erzeugerpreise jeden Monat einen neuen Rekordanstieg auf Jahressicht, wie das Statistische Bundesamt erläuterte. Im April waren die Erzeugerpreise mit einer Jahresrate von 33,5 Prozent und im März um 30,9 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Immerhin legte die Jahresveränderungsrate damit im Mai nur noch leicht zu.

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Auch gegenüber dem Vormonat stiegen die Erzeugerpreise weiter, hier wurde im Mai ein Anstieg um 1,6 Prozent verzeichnet, nach einem Plus von 2,8 Prozent im April und 4,9 Prozent im März. Zumindest im Monatsvergleich hat sich der Anstieg damit zuletzt bereits deutlich verlangsamt.

Der Hauptgrund für die großen Preisanstiege auf Jahressicht sind weiter die stark steigenden Energiepreise, die im Mai um ganze 87,1 Prozent höher lagen als ein Jahr zuvor und die im Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent zulegten. Erdgas verteuerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 148,1 Prozent, elektrischer Strom um 90,4 Prozent und Mineralölerzeugnisse um 55,8 Prozent. Allerdings beschränkt sich die Teuerung keineswegs nur auf die Energieträger. Ohne Berücksichtigung von Energie legten die Erzeugerpreise im Mai um 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zu.

Hohe Preissteigerungen werden laut Statistischem Bundesamt auch bei Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Dünge- und Futtermitteln sowie Industriegasen und Verpackungsmitteln aus Holz verzeichnet. Insgesamt legten die Preise der Vorleistungsgüter um 25,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu.

Verbrauchsgüter verteuerten sich um 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, während die darin enthaltenen Nahrungsmittel um 19,2 Prozent teurer waren als ein Jahr zuvor. Butter verteuerte sich um 80,2 Prozent, unbehandelte Pflanzenöle um 68,4 Prozent, Rindfleisch um 42,9 Prozent und Kaffee um 33,6 Prozent.

Die Preise für Gebrauchsgüter stiegen im Mai um 9,4 Prozent, was vor allem an einem Preisanstieg bei Möbeln um 11,9 Prozent lag.

Investitionsgüter wie Maschinen und Fahrzeuge verteuerten sich insgesamt mit einer Jahresrate von 7,1 Prozent, womit in dieser Kategorie der höchste Anstieg seit September 1975 verzeichnet wurd.e

Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise. In der Regel werden Preisänderungen auf Erzeugerebene auch an die Verbraucher weitergegeben, allerdings in der Regel erst mit einer gewissen Verzögerung.


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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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