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12:55 Uhr, 29.02.2012

Erste Bank Group fährt 2011 großen Verlust ein

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Wien (BoerseGo.de) – Die österreichische Bank Erste Group mit Sitz in Wien musste mit einem deutlichen Verlust aus dem Jahr 2011 gehen. Die Bank, mit 17,4 Millionen Kunden eine der größten Bankengruppen in Zentral- und Osteuropa, wies eigenen Angaben vom heutigen Mittwoch zufolge einen Nettoverlust von 720 Millionen Euro aus. Im Vorjahr 2010 konnte die Bank noch 880 Millionen Euro Gewinn in die Bücher schreiben. Im Dezemberquartal konnte aber wieder ein Gewinn von rund 255 Millionen Euro eingefahren werden.

Besonders belastet wurde das Geschäft der im österreichischen Börsenindex ATX gelisteten Bank dabei im dritten Quartal mit einem Verlust von 1,5 Milliarden Euro. Hier wirkte sich das Osteuropa-Geschäft negativ aus. In Ungarn beliefen sich die Belastungen auf 762 Millionen Euro, gefolgt von Rumänien mit 627 Millionen Euro. Auch Abschreibungen auf Staatsanleihen sowie Wertberichtigungen bei Absicherungsgeschäften und bei weiteren ausgegebenen Krediten drückten deutlich auf das Ergebnis. Eine Dividende soll aufgrund des schlechten Jahresverlaufs nicht ausgeschüttet werden.

Die Core Tier 1-Quote (bezogen auf das Gesamtrisiko; Basel 2.5) lag zum 31. Dezember 2011 bei 9,4 Prozent, nachdem im Vorjahr 2010 eine Core Tier 1-Quote von 9,2 Prozent (Basel 2) notiert wurde. Nach den Richtlinien der EBA-Berechnungsmethode (European Banking Authority) lag die Core Tier 1-Quote per Ende 2011 bei 8,9 Prozent. Die bis Ende Juni zu schließende Kapitallücke wurde von 743 Millionen auf 166 Millionen reduziert, wie die Bank weiter mitteilt.

Das Core Tier 1-Kapital belief sich zum 31. Dezember 2011 auf 10,7 Milliarden Euro, nach 11,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Eigenkapital gab die Erste Group per 31. Dezember 2011 mit 12 Milliarden Euro an, nach 13,1 Milliarden Euro zum Jahresende 2010.

„Mit der Rückkehr in die Gewinnzone im vierten Quartal haben wir bewiesen, dass unser Geschäftsmodell − die Bank für Privat- und Firmenkunden im östlichen Teil der Europäischen Union zu sein − auch unter unverändert herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen funktioniert. In fast allen Ländern ist im Geschäftsjahr 2011 der Nettogewinn gestiegen. In Ungarn und Rumänien haben wir das Topmanagement verstärkt und Maßnahmen gesetzt, um die Rückkehr zur erfolgreichen Entwicklung einzuleiten“, erklärte Erste Bank Group-CEO Andreas Treichl.

„Wir haben Konsequenzen gezogen, unsere Geschäftstätigkeiten außerhalb der Kernbereiche der Bank noch rascher reduziert als in den letzten Jahren. Damit ist es uns gelungen, die Kernkapitalquote zu verbessern“, so Treichl. „Wir sind am besten Weg, die von der EBA geforderte Eigenkapitalquote von 9 Prozent per Ende Juni 2012 und darüber hinaus zu erfüllen“, so der Vorstandsvorsitzende weiter.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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