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13:40 Uhr, 14.09.2015

Erholung auf dem Arbeitsmarkt wirkt noch nicht auf Inflation

Wann sich die gesunkenen Arbeitslosenquoten in der Eurozone auch auf die Löhne und die Inflation auswirken werden, hängt nach Meinung von James McCann, Analyst bei Standard Life Investments, von den freien Kapazitäten ab.

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London (GodmodeTrader.de) - Obwohl die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone bereits Effekte auf dem Arbeitsmarkt zeige, gibt es nach Ansicht der Volkswirte von Standard Life Investments noch viele freie Kapazitäten, die noch lange nicht ausgeschöpft sein werden. „Bis höhere Löhne auf die Inflationsrate durchschlagen, ist noch ein weiter Weg“, schreibt der für Europa zuständige Analyst James McCann im aktuellen „Weekly Economic Briefing“.

Die Anzahl der Beschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 1,45 Millionen gestiegen. Auch wenn die Investitionen der Unternehmen möglicherweise durch die aktuellen Marktverwerfungen unterbrochen werden könnte, sieht McCann diesen Trend als Bestätigung für ein nachhaltiges Wachstum. Vor allem in Spanien, Portugal und Irland seien die Arbeitslosenquoten drastisch gefallen. In Deutschland bleibe sie mit 4,7 Prozent sogar auf Rekordtief, heißt es.

Wann sich diese Verbesserung auch auf die Löhne und die Inflation durchschlagen werde, hänge jedoch von den freien Kapazitäten („slack“) ab. Zwar schätze die OECD die natürliche Arbeitslosigkeit auf etwa zehn Prozent, was bei einer aktuellen Quote von 10,9 Prozent in der Eurozone nahelegen würde, dass die Kapazitäten nahezu erschöpft seien, heißt es weiter. James McCann hält den strukturellen Anteil der Arbeitslosigkeit jedoch für überschätzt. Er verweist zum Beispiel darauf, dass annähernd 7,5 Millionen Teilzeitbeschäftigte angeben, dass sie gerne mehr arbeiten würden. So schätzt er, dass es noch einige Jahre Wachstum über dem Trend brauche, bis alle Reserven auf dem Arbeitsmarkt ausgeschöpft seien.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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