Enttäuschte Populisten, Märkte begrüßen Wahlergebnis
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- FTSE 100Kursstand: 7.332,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Rotterdam (GodmodeTrader.de) -Die Ergebnisse sind viel besser als viele Beobachter befürchtet haben. Die Liberalen gehen als klarer Sieger hervor, während die Populisten weit weniger Stimmen erhalten haben als erwartet, wie Lukas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions, in einem aktuellen Marktkommentar über das Ergebnis der Wahl in den Niederlanden schreibt.
Nicht überraschend sei die Stimmung an den Finanzmärkten positiv von dem Ergebnis beeinflusst worden. Die Spreads europäischer Anleihen sänken und der Euro steige vor dem Hintergrund des Wahlergebnisses, heißt es weiter. „Dennoch sollten wir die Auswirkungen nicht überbewerten: die von der US-Notenbank Fed gestern bekanntgegebene Zinserhöhung war der dominierende Faktor auf den Finanzmärkten, der die Kurse von Anleihen und Aktien steigen ließ", so Daalder.
Robeco-Chefökonom Léon Cornelissen kommentiert die Wahl wie folgt: „Die niederländischen Wähler stimmten eindeutig für die etablierten pro-europäischen Parteien, und die neue niederländische Koalitionsregierung wird höchstwahrscheinlich aus der mitte-rechtsgerichteten VVD, den konservativen Christdemokraten und der linksgerichteten liberalen D66 bestehen.“
Dieses Bündnis der Mitte würde jedoch nicht ausreichen, um eine Mehrheit im Parlaments-Unterhaus zu bekommen, also benötigen sie noch einen vierten oder sogar einen fünften Koalitionspartner. Diese Verhandlungen könnten mehrere Monate dauern, wobei Mark Rutte als Vorsitzender der größten Partei VVD auch zukünftig Premierminister bleiben werde, schreibt Cornelissen weiter.
„Sollte es so kommen, wird dies unsere Sicht auf die europäischen Finanzmärkte nicht beeinflussen", fügt Daalder hinzu. „Denn es würde bedeuten, dass Rutte seine Arbeit als Premierminister fortsetzen kann. Die Niederlande bleiben damit ein politischer Faktor für Stabilität und nicht für Störungen."
„Ob ein positives Wahlergebnis in den Niederlanden einen Prognosewert für die französische Präsidentschaftswahl hat, darüber lässt sich streiten", sagt Cornelissen. „Aber nun wird sich die Aufmerksamkeit auf Frankreich und die Frage richten, ob die rechtsextreme Marine Le Pen reale Chancen auf die Präsidentschaft besitzt. Zudem rückt Italien zunehmend in den Fokus, wo Wahlen innerhalb dieses Jahres wahrscheinlich sind und laut aktueller Umfragen die populistische Fünf-Sterne-Bewegung in der Wählergunst vorne liegt.“
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