Kommentar
10:02 Uhr, 07.08.2024

Enttäuschende Inflationsdaten

Wer bei enttäuschenden Inflationsdaten sofort an zu hohe Werte denkt, liegt falsch. Das Blatt hat sich um 180° gewendet. Jetzt sind die Werte plötzlich zu niedrig.

Die Inflationsrate hat noch niemand direkt als enttäuschend niedrig bezeichnet, dafür aber die Entwicklung des Arbeitskostenindex der USA. Dieser stieg im zurückliegenden Quartal um 0,9 % gegenüber dem Vorquartal. Erwartet wurde ein Wert von 1,7 %. Noch vor Kurzem wäre das eine willkommene Überraschung gewesen. Je schneller die Kompensation von Arbeitnehmern steigt, desto eher bleibt auch die Inflationsrate hoch.

Die Erzählweise hat sich geändert. Anstatt einen geringeren Anstieg zu feiern, wird er mit Sorge zur Kenntnis genommen. Der Kontext ist heute ein anderer als noch vor drei Monaten. Vor drei Monaten schien die Inflationsrate wieder anzusteigen. Jetzt ist der Trend klar abwärtsgerichtet und Konjunktursorgen verändern die Sichtweise. Man würde sich höhere Werte wünschen, um sichergehen zu können, dass keine Rezession droht.

Jetzt weiterlesen mit stock3 Plus

Mit Code STARTPLUS 1. Monat gratis!
1. Monat für
0,00 € 11,99 €

Deine Vorteile:

  • Freier Zugriff auf alle Artikel – auch mobil mit der stock3 App
  • Exklusive Trading-Setups & Investmentideen
  • Monatlich kündbar
Jetzt gratis testen
Nach kostenlosem Testmonat 11,99 € mtl. inkl. MwSt., jederzeit kündbar

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten