Kommentar
18:08 Uhr, 28.06.2010

England - Deutschland: ETFs während der Fußball-WM

Fußball-WM, hochsommerliche Temperaturen und Badeseewetter – dass gerade jetzt die Umsätze mit dem Handel von ETFs zurückgehen, kann nicht überraschen. Die UniCredit berichtet in einer Studie sogar, dass Long-ETFs auf große Basiswerte, wie der iShares EuroSTOXX 50 oder der LYXOR Leveraged Crude Oil in den vergangenen Wochen verkauft wurden, während der db x-trackers ShortDAX gekauft wurde. Letzterer Indexfonds bildet die umgekehrte Entwicklung des deutschen Aktienbarometers nach – einige Investoren haben vor dem wohlverdienten Sommerurlaub wohl noch Absicherungen ihrer Portfolios vorgenommen.

Das mag kein Fehler sein. Gibt es doch die goldene Börsenregel „Sell in May and Go away“ – die Sommermonate und insbesondere der September und Oktober sind die traditionell schwächsten Börsenmonate. Die Aufwertung des Renminbi wie auch die andauernde Ausweitung der Risikoaufschläge für griechische Anleihen trägt auch nicht dazu bei, dass sich die Stimmung merklich bessert. Wie ein grüner Punkt auf einer sonst eher rot gefärbten Umsatzliste sticht jedoch der Mediensektor hervor: Wohl dank Fußball-WM wurden Medienaktien stärker nachgefragt. Die „Nachfrage für Medien-Sektor-ETFs stiegen sowohl bei Lyxor als auch bei iShares“, schreibt die UniCredit.

Dass der Markt für ETFs transparenter wird, dafür sorgt neben der UniCredit auch BlackRock, die neben zahlreichen ETF-Flow-Studien jetzt auch eine umfassende Betrachtung des britischen ETF-Marktes unternommen haben. Insgesamt 239 verschiedene ETFs sind im Königreich gelistet, $49,8 Mrd. sind dort investiert. Besonders bevorzugt werden laut BlackRock aber nur 183 ETFs: Diese haben eine Vertriebszulassung in Großbritannien und haben gleichzeitig auch einen dort ansässigen Vertriebsstandort. Beide Kriterien bezeichnet BlackRock als entscheidend dabei, ob ein ETF in Großbritannien gut oder schlecht bei den Anlegern ankommt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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