Kommentar
11:50 Uhr, 28.09.2021

Energiekrise in Europa? Diese Aktien profitieren!

Die Erdgaspreise steigen rasant, vor allem in Europa. Schuld daran sind leere Gastanks und ein windstiller Sommer, der den Gasverbrauch zur Stromerzeugung deutlich hat ansteigen lassen. Mit welchen Aktien können Anleger profitieren?

Erwähnte Instrumente

  • Henry Hub Natural Gas - WKN: 621338 - ISIN: GB0031668469 - Kurs: 6,14600 $/Btu (FXCM)
  • Cheniere Energy Inc. - WKN: 580884 - ISIN: US16411R2085 - Kurs: 95,980 $ (Nasdaq Basic)
  • Gazprom PJSC - Kurs: 8,435 € (XETRA)
  • LUKOIL PJSC - Kurs: 84,000 € (L&S)

Ohne Erdgas vorerst keine Energiewende: Als es im Sommer in Europa mehrere Wochen lang ungewöhnlich windstill war, mussten fossile Kraftwerke den Strom liefern, damit weiter welcher aus der Steckdose kam. Der Erdgasverbrauch stieg deutlich.

Doch der windstille Sommer in Europa ist nur ein Grund dafür, dass die Erdgastanks fast überall leer und die Preise geradezu explodiert sind. Der vergangene Winter war recht kalt, so dass die Erdgastanks im Frühjahr bereits relativ leer waren. Über den Markt für verflüssigtes Erdgas sind die Erdgasmärkte auf allen Kontinenten miteinander verbunden. Und so trug auch ein gestiegener Bedarf nach Erdgas in China, anderen asiatischen Ländern und Südamerika zu steigenden Gaspreisen in Europa bei. U.a. wegen der Erholung nach der Corona-Krise war der Energiehunger in diesem Jahr sogar besonders ausgeprägt.

Inzwischen steigen die Erdgaspreise weltweit rasant. In Kontinentaleuropa haben sich die Gaspreise seit Jahresbeginn verdoppelt, in Großbritannien sogar mehr als verdreifacht. Ähnlich explosiv legten auch die US-Erdgaspreise zu, wie der folgende Chart zeigt.

US-Erdgas-Preis (Henry Hub Natural Gas)
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Insbesondere in Europa droht in den kalten Monaten des Jahres eine Energiekrise. Da in Europa inzwischen ein relativ großer Teil der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien stammt, ist Europa besonders auf Erdgas angewiesen. Das klingt paradox, hat aber einen einfachen Grund: Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, wie es im Winter in Europa immer wieder vorkommt, muss der Strom eben aus fossilen Quellen kommen. In fernerer Zukunft wird "grüner Wasserstoff" (der mit Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird) vielleicht die sogenannte "Dunkelflaute" (kein Wind, keine Sonne) überbrücken können. Doch bisher existiert die dafür notwendige Infrastruktur überhaupt nicht.

Da die Erdgastanks bereits vor der kalten Jahreszeit relativ leer sind und die Preise stark gestiegen sind, braut sich für Europa jetzt ein "perfekter Sturm" zusammen. Im schlimmsten Fall drohen im Winter weiter stark steigende Strom- und Erdgaspreise, Stromausfälle und im kommenden Jahr vielleicht sogar eine Nahrungsmittelknappheit, weil Erdgas und Erdöl zur Produktion von Ammoniak, dem Grundstoff fast aller Stickstoffdünger, benötigt wird.

Anleger können mit den richtigen Aktien von der Erdgasknappheit profitieren. Der US-Konzern Cheniere Energy betreibt das Sabine Pass LNG-Terminal im US-Bundesstaat Louisiana, über das verflüssigtes Erdgas (LNG) in die ganze Welt exportiert wird. Zudem errichtet das Unternehmen weitere LNG-Terminals und dürfte in den kommenden Jahren deutlich exportieren. Die Aktien konnten zuletzt bereits deutlich zulegen, könnten sich aber möglicherweise noch immer für einen Einstieg anbieten.

Cheniere-Energy-Aktie
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Auch die Aktien der russichen Öl- und Gaskonzerne Gazprom und Lukoil sind zuletzt explosiv angestiegen (Hinweis: Der Autor dieses Artikels ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels in den Aktien von Gazprom privat investiert). Gazprom stellte erst kürzlich die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 fertig, die russisches Erdgas direkt nach Deutschland befördert und damit die drohende Energiekrise abmildern könnte.

Gazprom-Aktie (ADR)
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Lukoil-Aktie (ADR)
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4 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    und was Deutschland betrifft kommt mit der Abschaltung der Atomkraft Ende 2021 und 2022 nochmals mindestens 12 bis 15 % Nachfrageschub dazu es sei denn man nimmt wieder mehr Kohle. Wissen die Politiker bei uns was sie da gerade machen. Schilda mit Schildbürger ist dagegen gar nichts.

    12:44 Uhr, 28.09.2021
  • YoWoo
    YoWoo

    Der Bericht kommt zu spät, solche Berichte müssen vor oder mit der Entwicklung geschrieben werden.

    12:05 Uhr, 28.09.2021
    2 Antworten anzeigen