Emerging Markets: Lokalwährungsanleihen gewinnen weiter an Bedeutung
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Schwellenländerwährungen gewinnen an den Finanzmärkten weiter an Bedeutung und sind auch für langfristig orientierte Investoren als wichtiger Portfolio-Bestandteil mittlerweile unverzichtbar. Diese Ansicht vertritt Uta Fehm, Expertin für Schwellenländerwährungen bei UBS Global Asset Management und Portfoliomanagerin des UBS (LUX) Emerging Economies Fund – Global Short Term. „Nominale Aufwertung und höhere Zinsen dürften künftig dafür sorgen, dass Anleihe-Investments in Schwellenländerwährungen Erträge in US-Dollar-Anleihen übertreffen werden“, erklärt Fehm.
Die Expertin sieht weiterhin gute Gründe für eine dauerhafte Outperformance von Schwellenländerwährungen gegenüber jenen aus Industrieländern: „Wir erwarten, dass sich die Fundamentaldaten in den wirtschaftlich solide geführten Schwellenländern weiter verbessern.“ Zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren zählt Fehm eine zunehmende Stabilität und Transparenz der politischen Strukturen in den Emerging Markets, die niedrigere Verschuldung und vergleichsweise solide Staatsfinanzen. Hinzu kommt laut Fehm, dass „die meisten Anleihen in Schwellenländerwährungen noch nicht strukturell teuer oder überbewertet sind.“ Zum anderen haben in US-Dollar denominierte Anleihen in den letzten Jahren deutlich von einem Zinsrückgang der US-Staatsanleihen profitiert, was künftig – wenn überhaupt – nur noch in einem begrenzten Umfang der Fall sein dürfte.
Zudem erhöhten die gedämpften Aussichten für die Währungen vieler verschuldeter Industrieländer die Attraktivität von Schwellenländerwährungen. Vor diesem Hintergrund erwartet Fehm, dass Anleger in den kommenden Jahren mehr Mittel in die Schwellenländer umschichten, da die Emerging Markets ein höheres Wachstumspotenzial aufwiesen und sich verstärkt in die Weltwirtschaft integrierten.
Allerdings rechnet die Expertin in den kommenden Jahren nicht mit einem ungebrochenen Aufwärtstrend bei den Schwellenländerwährungen: „Der insgesamt positive Anstieg wird auch von kurzzeitigen Schwächephasen unterbrochen werden.“ So wiesen zwar viele Schwellenländer ein deutlich höheres Wachstumstempo als die wichtigsten Industrienationen auf, doch auch sie könnten sich den globalen Trends nicht entziehen und dürften 2013 ebenfalls etwas niedrigere Wachstumsraten verzeichnen.
Jedoch dürften die Folgen für die Schwellenländer begrenzt bleiben. „Die Wachstumsvorteile und die relativ niedrigen Haushaltsdefizite sprechen dafür, dass sich die Emerging-Markets-Anleihen besser entwickeln werden als die Anleihen vieler Industrieländer.“ Die Volatilität könnte wegen der Ungewissheit am Markt und der Risikoaversion der Anleger auf kurze Sicht jedoch hoch bleiben. Den langfristigen Ausblick für Anlagen aus den Schwellenländern schätzt die Expertin aber weiter positiv ein: „Die soliden Fundamentaldaten, ein anhaltend schwaches Umfeld in vielen Industrieländern und eine strukturelle Unterinvestition vieler Investoren sollten Emerging-Markets- Anleihen weiter in den Anleger-Fokus rücken. Der Trend zu einer stärkeren Diversifizierung von Währungsinvestments hat erst begonnen und dürfte Schwellenländerwährungen zunehmend attraktiv für Investoren machen.“
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