Emerging-Markets-Korrektur: Teil eines notwendigen Anpassungsprozesses
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Köln (BoerseGo.de) - Schwellenländeranleihen hatten einen schweren Start ins neue Jahr, doch im Jahresverlauf könnte die Wachstumsstory zurückkehren. Dieser Ansicht ist Denise Prime, Co-Fondsmanagerin des GAM Star Emerging Market Rates im Team von Paul McNamara. „Die aktuelle Korrektur ist Teil eines notwendigen Anpassungsprozesses der Emerging Markets an die veränderte globale Situation“, erklärt Prime. Schwächere Währungen, steigende Exporte und eine verringerte Inlandsnachfrage in den Schwellenländern seien Elemente des Anpassungsprozesses. „Wenn diese drei Faktoren zusammenspielen, dürften sich die Leistungsbilanzdefizite der Länder umkehren“, erläutert Michael Biggs, Investmentstratege im selben Team. Das sei bedeutsam, denn die Abwertungen hätten sich vor allem auf die sogenannten „Fragile Five“, also Südafrika, Indien, Indonesien, die Türkei und Brasilien, konzentriert, die hohe Leistungsbilanzdefizite aufwiesen.
In der zweiten Jahreshälfte könnte die anziehende Binnennachfrage in den Industrienationen den Schwellenländern neuen Auftrieb verschaffen. „Investoren unterschätzen die enge Verbindung zwischen der Nachfrage in den entwickelten Märkten und den Exporten der Schwellenländer“, so Biggs. Ein Anstieg der Nachfrage von 2 Prozent könne einen Exportanstieg von 10 Prozent in den Emerging Markets mit sich bringen. Ein gutes Beispiel sei Indien, wo die Anpassung bereits Ende vergangenen Jahres eingesetzt habe. Das Land habe sich seitdem merklich von den übrigen „Fragile Five“ absetzen können, die Rupie habe ihren Abwärtstrend umgekehrt.
Investoren müssten jedoch zwischen den einzelnen Schwellenländern differenzieren. „Länder, die im verarbeitenden Gewerbe stark sind, dürften sich deshalb schneller erholen als Länder, die eher von Rohstoffexporten abhängig sind.“, sagt Biggs. So sei aktuell nicht mit einer merklichen Erholung der Rohstoffnachfrage aus China zu rechnen.
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