Emerging Markets: Kommt es nun zum Handelskrieg mit den USA?
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Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - Das Wahlergebnis in den USA mit dem Sieg von Donald Trump hat an den Finanzmärkten in den Emerging Markets zu deutlichen Turbulenzen geführt. Die Anleger hatten es in den vergangenen Wochen und Tagen kaum für möglich gehalten, dass der Republikaner das Rennen um die Präsidentschaft für sich entscheiden wird. Mehrheitlich zeigten sich die Börsen der Schwellenländer in guter Verfassung. Doch das Votum der Amerikaner brachte die Aktienmärkte besonders in Fernost ins Wanken. „Die protektionistischen Ankündigungen Donald Trumps während des Wahlkampfs erhöhen die globalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten“, kommentierten die Experten der HSBC. Bedeutung habe dabei vor allem die Frage nach der künftigen Handelspolitik der USA und wie sich der künftige Präsident gegenüber dem Freihandel positionieren werde.
So steht unter Trump insbesondere das Trans-Pacific Partnership (TPP)-Abkommen zur Disposition. Trump lehnt TPP ab, weil es amerikanische Arbeiter ihre Stellen kosten könne. Auch das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA will der Republikaner neu verhandeln, worunter insbesondere Mexiko betroffen wäre. Ein Scheitern von TPP ließe andererseits China und den Ländern der Region mit ihrem eigenen Handelsbündnis Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) in Asien vorankommen, worauf die übrigen asiatischen Staaten angesichts der Flaute im Export drängen. Das hieße China würde gestärkt, der Einfluss der USA besonders in der Region Asien dagegen abnehmen.
Die überwiegende Zahl der Analysten erwartet zudem, dass die Wirtschaftsentwicklung in den USA unter dem Präsidenten Trump leiden könnte. Schon das wäre für die Emerging Markets gefährlich. In Zeiten eines schwachen Exports nach Europa und Japan brauchen die Volkswirtschaften die Nachfrage der größten Volkswirtschaft der Welt. „Die angekündigten Änderungen in der amerikanischen Handelspolitik bilden den wohl stärksten Schock für die Weltwirtschaft“, zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Vorfeld der US-Wahlen den Ökonomen Jamie Thompson von Oxford Economics. Vietnam, Bangladesch und Sri Lanka verschiffen jeweils mehr als ein Fünftel ihrer Ausfuhr nach Amerika. China, die Philippinen, Thailand und Indonesien liegen knapp unter 20 Prozent. Würde ein Präsident Trump Zölle etwa auf chinesische Waren verhängen, würde Peking wohl mit ähnlichen Maßnahmen antworten. Ein Handelskrieg würde beginnen, den niemand gewinnen könnte. „An den Finanzmärkten wird der unsichere Ausblick voraussichtlich weiter mit einem sinkenden Risikoappetit goutiert, womit in der Anlageklasse „Emerging Markets“ auch den Regionen ohne starke Handelsbeziehungen zu den USA weitere Kursverluste drohen“, urteilt die HSBC.
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