Emerging Markets: Ist hier noch etwas zu holen?
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Die Performance der Emerging Markets lässt sich sehen. Der brasilianische Leitindex sprang innerhalb eines Jahres um 50 % nach oben. In Russland waren es immerhin 40 %, in Indonesien 25 % und Südafrika immerhin noch knapp 20 %. Wer dazu noch in Dollar in diese Märkte investierte, konnte aufgrund der Aufwertung der Lokalwährungen noch einmal zwischen 10 % und 30 % mehr verdienen.
Auch wenn in den USA und Europa die Märkte nicht schlecht liefen, an Performancezahlen im Bereich von 30-100 % kamen sie dann doch nicht heran. Nun drängt sich allerdings die Frage auf, ob das ein Ausreißer war und es jetzt wieder zu einer Korrektur kommt oder ob der Trend übergeordnet noch weitergehen kann.
Kurzfristig scheint der Trend ausgereizt zu sein. Eine Korrektur ist schon längst überfällig. Die meisten Emerging Markets werden nämlich von einem und nur einem Faktor getrieben: von Rohstoffpreisen. Wie das aussieht, zeigt Grafik 1. Dargestellt ist der Zusammenhang von Rohstoffpreisen und Lokalwährungen. Je höher die Rohstoffpreise sind, desto stärker sind auch die Lokalwährungen.
Dieser Zusammenhang gilt nicht ausnahmslos. Das entsprechende Land muss schon Rohstoffe haben und fördern. Die Türkei gehört da z.B. nicht dazu. Für die meisten Emerging Markets gilt dieser Zusammenhang aber. Indonesien ist ein großer Nickelproduzent, Südafrika ist bei Edelmetallen stark, Brasilien bei Öl und Agrarrohstoffen, Chile bei Kupfer usw.
Rohstoffe bewegen sich in längeren Zyklen. Die Systematik ist immer dieselbe. Erst kommt es zu einem Boom. Die Weltwirtschaft wächst und große Mengen an Rohstoffen werden nachgefragt. Bestehende Kapazitäten reichen nicht aus. Es wird in neue Minen und Förderstätten investiert. Das braucht oft viele Jahre.
Die Investitionen sind nicht koordiniert. Global investiert jeder, der kann, in neue Kapazitäten. Oft kommen die neuen Kapazitäten dann eng gestaffelt auf den Markt. Es kommt zu einem Überangebot und die Rohstoffpreise sinken stark. Am Beispiel Kupfer, welches für Chile besonders wichtig ist, kann man die Systematik gut erkennen. Der Kupferpreis fiel von 1995 bis 2001 in Folge einer Überversorgung.
Unter anderem dank des Booms in China kam es zu einer außerordentlichen Rallye bis 2010. Von da an ging es fast 6 Jahre lang bergab. Die chilenische Währung verlor mit den Kupferpreisen (Grafik 2). Seit dem großen Selloff zum Jahreswechsel 2015/16 geht es wieder bergauf. Entsprechend gewinnen die Währung und auch der lokale Aktienmarkt.
Höhere Rohstoffpreise sorgen für mehr Einkommen und höhere Investitionen. Die Währungen werten auf, die Wirtschaft beginnt zu boomen. Die Boom-Bust Zyklen haben eine Dauer von 15 bis 20 Jahren. Der gerade beendete Kollaps wird nun von einem langen Aufwärtstrend gefolgt. Die erste Phase, ein rascher Rebound, liegt hinter uns. Nun sollte es zu einer Korrektur kommen. Übergeordnet ist der Trend jedoch noch lange nicht beendet. Langfristig ist in Emerging Markets noch viel Performance zu holen.
Clemens Schmale
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