Emerging Markets: Ein Dauerstatus auch für China?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Aktuell ruhen sich viele Länder darauf aus, dass Chinas Wirtschaft immer noch kleiner ist als die der USA. Der Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung lag zuletzt bei 15,2 %. Der Anteil der USA liegt bei 24 % und jener der EU bei 21,4 % (Grafik 1).
Alles halb so wild, mag man meinen. Die Rechnung ist aber etwas komplizierter. Betrachtet man nicht die nominelle Wirtschaftsleistung, sondern die kaufkraftbereinigte, dann ergibt sich ein andere Bild (Grafik 2). China hat demnach bereits 2014 die USA überholt und die EU 2015.
Misst man die Größe einer Volkswirtschaft daran, was sie sich leisten kann, ist China die Nummer 1 – seit Jahren. Gemerkt hat es nur niemand. Und alle haben noch vor dieser unbestimmten Zukunft Angst, wenn China erst das wichtigste Land der Welt wird. Da es bereits soweit ist, stellt sich die Frage, ob man wirklich Angst haben muss. So viel ist ja noch nicht geschehen. Wir leben alle noch.
Kaufkraft ist natürlich nur ein Bestandteil dessen, was eine Weltmacht ausmacht. Die USA liegen in vielen Belangen immer noch vor China. Allen voran ist der Dollar zu nennen, der den Status als wichtigste Reservewährung gepachtet hat. Ob Euro oder Yuan, keine Währung ist dem Dollar bisher gefährlich geworden.
Solange das so bleibt, mag China die größte Wirtschaftsmacht sein bzw. werden. Es kann auch militärisch weiter aufrüsten und expandieren. Trotzdem werden die USA die Welt weiter regieren. Am Ende hängt alles am Geld, dem Finanzsystem und dieses ist vom Dollar bestimmt.
Vor China habe ich persönlich nicht viel Angst. Es mag anders sein als die USA, aber ob es deswegen schlimmer ist, sei dahingestellt. Dafür macht mir etwas anderes Sorgen.
Egal, ob man die Größe anhand der nominellen oder bereinigten Wirtschaftsleistung misst, ein Punkt fällt auf: Emerging Markets haben einen immer größeren Anteil an der Weltwirtschaftsleistung.
Das sollte Sorgen bereiten. Nicht etwa, weil die Bedeutung der Industrieländer damit sinkt, sondern weil es kaum ein Land schafft, den Status des Emerging Markets hinter sich zu lassen. Immer mehr Länder gelten nicht mehr als Staaten mit geringem Einkommen, sondern als Staaten mit mittlerem Einkommen wie China. Das ist erst einmal erfreulich.
Dort scheint die Entwicklung nun aber stehen zu bleiben. Dabei dürfte jedes Land anstreben, irgendwann einmal zu den Staaten mit hohen Einkommen zu zählen. Je länger die Stagnation im Mittelfeld anhält, desto schwieriger wird die Lage. Stagnation lässt sich politisch auf Dauer nicht durchhalten. Dieser Umstand bietet viel mehr Brisanz als die Überlegung, ob China die USA überholt oder nicht.
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
>> ist China die Nummer 1 – seit Jahren. Gemerkt hat es nur niemand<<
Wie kommen Sie darauf, Herr Schmale?