Einer der größten Rohstoff-Hedgefonds jemals ist pleite!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der Hedgefondsmanager Ospraie Management LLC wird seinen Hauptfonds nach einem Verlust von 27 Prozent im Monat August für immer schließen. Die Verluste des Hedgefonds seien im Bereich Energie-, Bergbau- und Rohstoffaktien aufgetreten. Die Schließung des Hedgefonds von Ospraie Management ist die größte jemals gemeldete Pleite eines Rohstoffhedgefonds in der Geschichte. Das sind auch schlechte Nachrichten für Lehman Brothers Holdings, die sich im Jahr 2005 mit 20 Prozent an dem Hedgefonds beteiligt haben.
Die Schließung des Fonds, der zum Zeitpunkt am Dienstag 38,59 Prozent seiner Vermögenswerte seit Jahresbeginn verloren hatte, könnte auch eine Rolle bei dem deutlichen Kursverlust bei US-Aktien am gestrigen Dienstag gespielt haben, so Analysten. An der Wall Street war gestern eine dramatische Kehrtwende zu beobachten – der Dow Jones verlor intraday vom Hoch bis zum Tief um 326 Punkte von 11790 Punkte auf ein Tief bei 11471 Punkte. Die Aktien von Lehman verloren um mehr als 3 Prozent im nachbörslichen Handel, Rohstofftitel kamen noch kräftiger unter die Räder. "Das gibt zusätzliches Öl in die Nervosität im Rohstoffsektor”, so Peter Holst, Managing Director bei Delta Global Advisors in Südkalifornien. "Viele Aktien, die Ospraie hielt, verloren am Dienstag kräftig an Wert." Ospraie und Lehman lehnten eine Stellungnahme ab.
Basierend auf einem Eintrag bei der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission, hielt Ospraie Management Aktien des im Dow Jones gelisteten Aluminiumherstellers Alcoa und von Arch Coal. Die Alcoa-Aktie verlor im gestrigen Handel um 5,2 Prozent auf 30,46 US-Dollar, Arch Coal gaben sogar um 14,84 Prozent auf 46,19 US-Dollar ab.
Die Flops waren gestern an der Wall Street vor allem Energiewerte und andere Rohstoff-Titel. Hart traf es die Kohleminen: Peabody Energy minus 11,96% auf 55,42 Dollar, Massey Energy minus 10,02% auf 59,35 Dollar und Consol Energy minus 8,55% auf 61,92 Dollar. Im Sog der Rohstoffwerte wurden auch Stahl-Titel weich: United States Steel sank 10,28% auf 119,39 Dollar und Nucor verlor 6,53% auf 49,07 Dollar.
Drei Jahre bis Kunden ihr Geld sehen werden
Zum Anfang des Monats August hatte der nun geschlossene Hauptfonds von Ospraie eine Summe von 2,8 Milliarden US-Dollar investiert. Neben dem nun geschlossenen Hauptfonds betreibt Ospraie weitere Hedgefonds, die ingesamt eine Summe von 4 Milliarden US-Dollar investiert hätten. Diese Fonds sollen weiter betrieben werden.
Nun sollen Kunden von Ospraie Management 40 Prozent der verbleibenden Vermögenswerte des geschlossenen Hauptfonds bis zum 30. September erhalten – weitere 40 Prozent soll es bis zum Jahresende geben. Die restlichen 20 Prozent des Fonds seien so illiquide, dass es bis zu drei Jahren dauern könnte, bis Investoren wieder ihr Geld sehen.
Es ist das zweite Mal in wenigen Jahren, dass Ospraie Management in Probleme geriet. Bereits Anfang des Jahres 2006 setzte der Fonds auf steigende Kupferpreise, was 20 Prozent der Vermögenswerte bis zum Jahresende kostete.
Analysten gehen davon aus, dass zahlreiche weitere Hedgefonds von den jüngsten Kurskorrekturen am Rohstoffmarkt auf dem falschen Fuß erwischt worden sind.
Research im Rohstoff-Bereich aus erster Hand – mit dem Rohstoff-Report der BörseGo AG.
Der reichweitenstärkste Rohstoff-Börsenbrief Deutschlands : Rohstoff-Report
Melden Sie sich dauerhaft kostenlos an.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.