Eine Welt ohne Gold?
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Am 15.8.1971 beschloss die USA den Goldstandard abzuschaffen. Das bedeutete, dass das Versprechen der Regierung, grün bedrucktes Papier zu jeder Zeit in Gold einzutauschen von nun an nicht mehr galt und statt dessen der Regierung per Gesetz geglaubt werden musste, dass das grüne bedruckte Papier etwas wert sei. Ja, mehr noch, dass dies für alle Zeit einen Wert darstellen würde. Freilich meinte die Regierung damit nicht, den Papierwert, sondern den Wert dafür Waren oder Dienstleistungen zu erhalten. Allerdings ließen sich mit diesem gedruckten Wert auch vorzüglich Kriege finanzieren.
Inzwischen werden aber die Stimmen laut, dass es mit dem Wert des Papieres gar nicht mehr so weit her sei. Was ist die Zeitung von gestern wert? Eben auch nur das Papier auf das sie gedruckt ist. Papier kann man verbrennen (wurde nach dem 2. Weltkrieg gerne mit deutschen Banknoten gemacht) man kann es zu Toilettenpapier recyceln (wird vielleicht irgendwann mal grün) oder man kann Schiffchen davon bauen die dann den Main über den Rhein in die Nordsee fahren (wenn sie sich nicht vorher aufgelöst haben). In allen drei Fällen löst es sich irgendwann irgendwie auf oder landet bestenfalls vorher noch in einer Bedürfnisanstalt.
Auflösungserscheinungen hatte das grüne Papier bis vor wenigen Tagen auch noch, doch dann kam die große Wende, das unverrückbare Vertrauen in die amerikanische Regierung, dass grünes bedrucktes Papier einen Wert besitzt. Die Folge war eine Kaufwut die glauben macht, grünes Papier sei wirklich etwas wert. Im Gegenzug wurde Gold verkauft und erlitt einen kleinen Crash. Wurde eigentlich wirklich Gold verkauft? Oder wurde nur so getan als werde Gold verkauft? Da gibt es widersprüchliche Aussagen. Die einen sprechen vom Handel an der Börse, der die Kurse nach unten getrieben habe. Bekanntlich wird zunächst ja mal kein Gold an der Börse bewegt, sondern nur die Rechte darauf. Eine Lieferung findet irgendwann einmal statt. Findet wirklich irgendwann einmal eine Lieferung statt? Die Anderen sagen nämlich, dass es kaum noch möglich sei, physisches Gold zu erwerben. Von Lieferzeiten oder langen Schlangen an den einschlägigen Verkaufsschaltern sei die Rede. Ich will überhaupt nicht versuchen den Einen oder Anderen Recht zu geben. Sicher haben beide irgendwie Recht. Interessant ist nur, dass sich diese Vorkommnisse genau am 37. Jahrestag der Abschaffung der Goldkonvertibilität ereignen.
Nein meine lieben Leser, das kann kein Zufall sein. Ich vermute, dass die Zeit reif war, dem Goldboom einen vor den Bug zu schießen und das haben die Drahtzieher und Drucker von grünem Papier erkannt und sofort ausgenutzt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Stellen Sie sich einmal vor, das Volk begehrt auf und setzt den Stellenwert des Goldes höher an, als bedrucktes Papier. Gold kann man ja noch nicht mal verbrennen oder zu Toilettenpapier verarbeiten und ein Schiff kann man auch nicht daraus bauen. Also was stellt Gold schon für einen Wert dar?
Ich finde es jedenfalls schön und bin der Meinung, dass es immer mehr werden, die Gold schön finden. Und wer weiß, wenn genügend da sind die Gold wieder schön finden, dann müssen wir vielleicht irgendwann mal wieder mit Papier heizen. Wetten, dass dieses Papier dann grün ist?
Der DAX hat von der vermeintlichen Entspannung am Öl- und Edelmetallmarkt nicht profitieren können und ist zum Wochenstart an der Marke von 6.600 Punkten gescheitert. Er hat sogar die untere Bandbreite des Aufwärtstrendkanals getestet und zum Wochenende dort geschlossen. Ich kann mir für den Einstieg in die neue Woche kaum vorstellen, dass der Markt zur Tagesordnung übergeht und einen erneuten Angriff auf die 6.600er Marke vollzieht. Das wahrscheinlichste Szenario ist mir ein Durchrutschen nach unten. Die 6.200 wird wieder diskutiert werden müssen.
Und dann?
Tja, dann rate ich wie immer am Ball zu bleiben, und neben der wieder begonnenen Bundesliga vor allem das vorhandene Vermögen zu schützen. (Ich habe gehört, Gold soll gerade günstig zu haben sein!)
herzlichst
bis zur übernächsten Woche
Ihr
Martin Marquardt
Wer ist Martin Marquardt?
Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte
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