Analyse
11:40 Uhr, 15.05.2020

Eine Aktie für Buffett-Fans?

Es handelt sich um eine deutsche Mittelstandsbeteiligungsgesellschaft, die für mich viele Parallelen zu der frühen Berkshire Hathaway von Warren Buffett aufweist.

Erwähnte Instrumente

  • MBB SE
    ISIN: DE000A0ETBQ4Kopiert
    Kursstand: 60,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • MBB SE - WKN: A0ETBQ - ISIN: DE000A0ETBQ4 - Kurs: 60,000 € (XETRA)

Das Unternehmen ist seit der Gründung 1995 inhabergeführt, weist eine sehr hohe Nettocashposition aus, ist dadurch stets handlungsfähig und kauft sich zumeist sehr günstig in seine Beteiligungen ein. Dazu gehören neben klassischem M&A Geschäft auch Nachfolgeregelungen. Zu Gute kommt dem Unternehmen sein langfristiger Investitionsansatz welcher die Tür zu so mancher Transaktion öffnet die reinen Finanzbeteiligungsunternehmen versperrt bleibt. In den letzten zwei Jahren ging es mit dem Kurs von der Tendenz her abwärts, da größere Beteiligungen die an der Börse notiert sind ziemlich bescheiden liefen...

Dazu gehört in erster Linie Aumann, die im Automotive Bereich tätig sind und hier neben dem Bereich der Elektromotoren auch einige klassische Bereich abdecken, die aktuell vollends am Boden liegen. Aber es wäre m.E. zu kurz gegriffen diese Beteiligung als schlecht zu bezeichnen, da durch die Veräußerung der Mehrheit an Aumann mehrere hundert Millionen an Gewinn für die MBB-Aktionäre erzielt werden konnten. Was zählt ist unterm Strich und da macht Nesemeier, so heißt der „deutsche Warren Buffet“ seit vielen Jahren einen sehr guten Job.

MBB SE
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Die Pipeline von MBB an neuen Kandidaten, die man an die Börse bringen könnte, neben den schon notierten Beteiligungen Aumann und Delignit, wächst zudem zuletzt wieder an.

Neben DTS, einem Anbieter von IT-Security, den man von aktuell rund 65 Mio. Euro Umsatz perspektivisch auf 100 Mio. Euro ausbauen will, sind hier sicherlich die letzten Akquisitionen Vorwerk und Bohlen & Doyen zu nennen. Über IT-Security muss man sicherlich nur wenig Worte verlieren, die Bewertungen die in diesem Bereich aktuell bezahlt werden sind sehr hoch und würde wohl die eh schon volle Schatulle von MBB weiter deutlich auffüllen. Vorwerk und Bohlen & Doyen sind wohl als teilweise Restrukturierung zu sehen. Die Unternehmen waren zum Zeitpunkt des Kaufes letztes Jahr allenfalls schwach profitabel.

Es handelt sich aber hier um alteingesessene Konkurrenten, die gemeinsam nun stärker sind, da man neben Überschneidungen im Geschäft auch einen gewissen Preisdruck gegenseitig verursacht hatte. Beide Unternehmen sind im Bereich Energieinfrastruktur angesiedelt. Genau der Bereich in dem in Deutschland in der kommenden Dekade viel Geld in die Hand genommen werden muss um die Energiewende zu schaffen. Bis 2035 werden Investitionen von 68 Mrd. Euro in diesem Bereich erwartet, kombiniert erwirtschafteten die beiden nicht zyklischen Unternehmen zuletzt rund 300 Mio. Euro Umsatz.

Abgerundet wird das Portfolio durch weitere kleinere Beteiligungen, auf die ich hier im Einzelnen nicht eingehen möchte, da diese zwar als solide eingestuft werden können aber eben auch nicht der Kicker für eine wieder höhere Bewertung von MBB sind.

MBB hat einen Börsenwert von aktuell ca. 350 Mio. Euro. 2020 erwartet man etwa 660 Mio. Euro Umsatz und 8-10 % adj. EBITDA Marge. 185 Mio. Euro Net Cash liegen in der MBB, also mehr als die Hälfte der Marktkapitalisierung. Alleine DTS dürfte für einen dreistellige Millionenbewertung gut sein. MBB dürfte aktuell massiv unter einem konservativ berechneten NAV notieren, den das Unternehmen aber bewusst nicht ausweist.

Ich persönlich bin langfristig in der MBB Aktie investiert und möchte das Papier mindestens noch für 10 Jahre halten.


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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: MBB SE

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  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Das Problem bei Beteiligungsgesellschaften liegt in der Schwierigkeit, diese Firmen realistisch zu bewerten. Im Artikel wird das ja auch ansatzweise deutlich.

    12:14 Uhr, 15.05. 2020

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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