Kommentar
08:34 Uhr, 12.06.2017

Einbruch bei Tech-Aktien: Platzt jetzt die Blase?

Der letzte Freitag war nichts für schwache Nerven. Der Handelstag ging vielversprechend los. Aktienindizes rund um die Welt stiegen. Dann kam plötzlich aus dem Nichts ein regelrechter Crash.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Kursstand: 148,980 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 149,600 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 148,980 $ (NASDAQ)
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 149,600 $ (NASDAQ)

Der Crash betraf nicht alle Aktien gleichermaßen. Insbesondere Technologiewerte standen im Fokus. Das reichte allerdings schon, um letztendlich auch den breiten Markt nach unten zu ziehen. Technologiewerte wie Apple und Facebook sind Schwergewichte. Sie können den Markt fast schon im Alleingang in die eine oder andere Richtung bewegen.

Es waren aber nicht nur die Schwergewichte, die stark an Boden verloren. Dabei war der Crash dort schon schlimm genug. Die Aktie von Apple verlor zwischenzeitlich fast 6 %, schloss dann jedoch mit „nur “ 4 % im Minus. Facebook konnte den Tag mit -3,3 % beenden. Amazon hielt sich mit -3,2 % noch regelrecht sensationell gut. Netflix musste hingegen knapp 5 % Minus in Kauf nehmen. Alphabet zog ungefähr mit Facebook gleich.

Jetzt geht natürlich das Rätselraten los. War das der Beginn einer größeren Korrektur? Crasht der gesamte Markt? Ist da eine Blase geplatzt?

Der US-Aktienmarkt ist schon lange hoch bewertet, gerade auch im internationalen Vergleich. Technologieaktien liefen besonders gut und unter den Technologiewerten stachen FAANG (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Goolge) heraus. Grafik 1 zeigt dazu die Entwicklung seit es FAANG (Börsengang von Facebook im Jahr 2012) gibt. Die Aktien dieser fünf Unternehmen versechsfachten sich im Durchschnitt.

Erweitert man die FAANG Gruppe um weitere Aktien, die zu den erfolgreicheren Tech-Werten gehören (Microsoft, Priceline, Adobe, Ebay usw.) schrumpft die Outperformance schon ein wenig. Seit 2012 lag aber immer noch eine Verfünffachung vor. Der Nasdaq 100 Index konnte immerhin um den Faktor 2,3 zulegen und der S&P 500 um den Faktor 1,9.

Diese beeindruckende Outperformance von FAANG und einer erweiterten Gruppe zeigt ein interessantes Phänomen. Der gesamte Technologiesektor ist zwar nicht schlecht gelaufen, aber auch nicht wesentlich besser als der Gesamtmarkt. Die Outperformance ist vor allem von zwei oder drei Handvoll Aktien getrieben.

Die Outperformance unterscheidet sich heute ein wenig von der zur Jahrhundertwende. Die dotcom Blase ließ fast alles, was irgendwie mit Technologie und Internet zu tun hatte, durch die Decke gehen. Grafik 2 zeigt den Vergleich vom S&P 500 zu einem Technologieindex. Insbesondere in der letzten Phase der Übertreibung zogen Internetaktien dem Markt rasant davon.

Die Übertreibung ist heute geringer als damals. Das macht sie vielleicht etwas weniger schlimm, aber deswegen auch nicht unbedingt nachhaltiger. Der Sektor, insbesondere die Aktien, die sehr gut gelaufen sind, können eine Korrektur gebrauchen. Es war schon unheimlich wie diese Aktienkurse verlernten, dass es auch einmal nach unten gehen kann.

Eine großangelegte Trendwende des Gesamtmarktes sehe ich derzeit noch nicht. Der Schock der Technologiewerte relativierte sich gegen Handelsende wieder deutlich. Damit muss der Spuk noch nicht komplett vorbei sein, doch ein massiver Selloff über mehrere Tage scheint unwahrscheinlich zu sein.

Als lukrativen Rücksetzer empfinde ich die Entwicklung noch nicht. Langfristig (Chart 3) scheinen Technologiewerte eine gute Wette zu sein, doch ein paar Prozente Minus machen den Sektor nach den letzten, sehr fetten Jahren noch lange nicht wieder attraktiv.

Clemens Schmale

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  • mantra
    mantra

    es passiert immer aus dem Nichts! Sonst wäre es kein Crash!

    09:19 Uhr, 12.06.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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