Kommentar
11:16 Uhr, 25.10.2019

Ein Jahr vor der US-Wahl: Für Donald Trump wird es eng

In einem Jahr wird in den USA gewählt. Trump wirft schon jetzt alles in die Waagschale, was er hat. Das wird nicht reichen.

Wenn man den Ausgang einer Wahl von einem Faktor abhängig machen müsste, dann wäre es wohl der Arbeitsmarkt. Haben die Menschen Arbeit und können sich etwas leisten, ist ein Machtwechsel nach einer ersten Amtszeit unwahrscheinlich. Aktuell läuft der Arbeitsmarkt, aber in einem Jahr kann viel geschehen.

Aller Voraussicht nach wird auch viel geschehen. Das Verbrauchervertrauen trübt sich seit Monaten ein. Da die Wirtschaft und damit der Arbeitsmarkt vom Konsum abhängig sind, verläuft die Entwicklung parallel (Grafik 1). Tendenziell dreht die Stimmung aber etwas früher nach unten als der Arbeitsmarkt. Dass die Stimmung nun also dreht, bedeutet für den Arbeitsmarkt nichts Gutes.


Die Stimmung unter Konsumenten ist nur ein Faktor. Ein anderer ist die Beschäftigungsintention der Unternehmen. Politische Geschehnisse können die Konsumentenstimmung trüben. Bleiben Unternehmen gleichzeitig zuversichtlich, muss das nicht automatisch in einem schlechten Arbeitsmarkt enden.

Nun trübt sich aber auch bei den Unternehmen die Stimmung ein. Der Beschäftigungsindex befindet sich im freien Fall und liegt unterhalb der Marke von 50, die Expansion von Kontraktion trennt (Grafik 2). Die Beschäftigungsintention läuft der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ungefähr ein halbes Jahr voraus.


Das Beschäftigungswachstum kühlt sich bereits seit einiger Zeit ab. Bis Frühsommer 2020 dürfte das Wachstum weiter sinken. Von aktuell mehr als 2 Mio. neuer Jobs pro Jahr dürften dann kaum mehr als 1 Mio. übrig bleiben – wenn die Beschäftigung überhaupt noch wächst. Das ist alles andere als sicher.

Vorerst ist aber nur gesichert, dass sich das Beschäftigungswachstum deutlich verlangsamen wird. Das deutet auch der Rückgang an offenen Stellen an (Grafik 3). Dieser erreicht ein Niveau, welches zuletzt 2016 gesehen wurde. Auch damals schwächte sich das Stellenwachstum um 1 Mio. pro Jahr ab.


Es ist noch zu früh, um von einer endgültigen Trendumkehr zu sprechen. Dafür müssten Jobs gestrichen werden. Danach sieht es noch nicht aus. Da die Daten lediglich die nächsten 6 Monate voraussagen, könnte der erste Beschäftigungsabbau passend zu den Wahlen stattfinden.

Trump hätte dann so gut wie keine Chance bei den Wahlen. Wer auch immer gegen ihn antritt, wird die Handelspolitik dafür verantwortlich machen. Da es sich dabei um ein Prestigeprojekt des Präsidenten handelt, wird er es kaum abschütteln können.

Die Würfel sind noch nicht gefallen. Persönlich gehe ich von einer weichen Landung der USA in diesem Konjunkturzyklus aus. Eine weiche Landung ist aber vermutlich zu wenig, um Trump noch einmal 4 Jahre zu sehen.

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29 Kommentare

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  • USMATT
    USMATT

    Schon mal eine Trump Rally gesehen? Wenn in Dallas/ Texas 50 Tausend Trump Anhänger versuchen, einen Platz in der Arena zu bekommen? Top Demokrat Biden, Sanders oder Warren maximal 200 Menschen zusammenbekommen. Das sieht jeder Blinde mit dem Krückstock, wohin die Reise geht.

    14:47 Uhr, 25.10.2019
  • Chamäleon
    Chamäleon

    awas, wenn der Trumpi erstmal die große Mauer um New Mexiko - also der Neue Knast für alle Mexikaner - gebaut hat, wird alles wieder gut......😂😎

    https://www.spiegel.de/politik...

    14:29 Uhr, 25.10.2019
  • kingmidas
    kingmidas

    Das wird nicht reichen.

    Ach wirklich?

    Ich wette mit Ihnen Herr Schmale, dass Trump 2020 eindeutig gewinnen wird.

    Nicht umsonst versuchen die Demokraten Trump aus dem Amt zu jagen, weil das ihr einziger Strohhalm ist den sie haben. Sie wissen auch das keiner der Demokratischen Kandidaten auch nur den Hauch einer Chance gegen Trump hat.

    Wirtschaftszahlen sind natürlich wichtig keine Frage, vielen Amerikanern geht es aber um Gesellschaftliche Themen und immer mehr haben die Schnauze voll von der Kommunistischen Politik der Demokraten. Daher bezweifle ich das ein leichter Abschwung der Wirtschaft etwas an dem Wahlausgang ändern wird.

    Wenn Demokratische Kandidaten es befürworten das Babies kurz vor der Geburt getötet werden dürfen und manche wollen es sogar kurz nach der Geburt, dann ist die Wirtschaft nur ein Zweitrangiges Thema für die Amerikanische Bevölkerung. Diesen Wahnsinn steht nur Trump entgegen und wenn ihr von den Medien, egal ob TV, Print oder Wirtschaft etwas von diesen Unmenschlichen änderungen begriffen hättet, würdet ihr nicht auf den Trump-Bashing Zug aufspringen sondern die an den Pranger stellen die es verdient haben.

    Herr Hoose ist der einzige hier der den nötigen Weitblick hat, der rest von euch spielt munter die Anti-Trump Keule.

    13:39 Uhr, 25.10.2019
    4 Antworten anzeigen
  • lapamita
    lapamita

    China ist noch ein Tiger mit kleinen zaehnchen, dennen man langsam mal das putzen beibringen muss.

    zum glueck haben wir da Trump,denn der rest wacht erst auf wenn die Zaehnchen ausgewachsen sind

    Trump ist ein Macher, und Machern verzeihe ich Fehler, wie jetzt in Syrien,..er haette ein Ultimatum zum Abzug setzen koennen, und die Europaer auffordern koennen selbst was zu tun bzw in cooperation Erst meckern euro deppen die amis kontrollieren die Welt, jetzt tun sie es nicht mehr, und die Welt meckert auch.

    Mal sehen ob die kramp Schnalle was hinbekommt, fuer eine euro truppe da, das ist naemlcih weitestgehend ein problem fuer Europa.

    Die Amis wuerden es begruessen,das sagte schon der Aussenminister< selbst Russenund Tuerken wuerden das begruessen

    Aber das Ende wird sein, sie diskutieren so lange biss sich das Problem erledigt hat/

    Asad , die russen und tuerken alles kontrollieren, die Kurden zermalmt werden, und IS ggf wieder erstarkt,und ggf neuer Terror der Kurden, und sowieso des IS

    nicht Amerikas problem in dem fall

    13:12 Uhr, 25.10.2019
    2 Antworten anzeigen
  • Der Sezessionär
    Der Sezessionär

    Auch in Japan schlaue Köpfe .....

    84,7 % der Japaner haben einen schlechten Eindruck von China. 44,8 % bezeichnen die Beziehungen der beiden Länder als schlecht, wie eine neue Umfrage von The Genron NPO und China International Publishing Group zeigt.

    Kurznachricht

    12:51 Uhr, 25.10.2019
  • Contrarian
    Contrarian

    Ich vermute, Trump wird wiedergewählt. Er eine Einigung mit China aus dem Hut zaubern, das wird den Dow in neue Höhen katapultieren. Im Übrigen haben die Demokraten keinen auch nur halbwegs charismatischen Kandidaten entgegenzusetzen.

    12:45 Uhr, 25.10.2019
    1 Antwort anzeigen
  • trend-x
    trend-x

    Planlose Strategien bzw. Bluffs mit einem schlechten Blatt auf der Hand, werden jetzt die Chinesen für sich nutzen. Die Amazon Zahlen belegen es ja schon, wer am Ende gewinnt und wer froh sein muss, überhaupt noch einen halbwegs akzeptablen „Deal“ hinzubekommen

    12:00 Uhr, 25.10.2019
  • trend-x
    trend-x

    Trump hat jetzt Amerika in seinen patriotischen Grundfesten beschädigt. Syrien wird jetzt von Erdogan und Putin aufgeteilt und die USA haben nicht nur ihre Soldaten blamiert, sondern sich selbst als zahnlose Weltmacht geoutet. Läuft alles nach Plan. Zurücklehnen und Warten, mehr braucht es nicht...

    11:54 Uhr, 25.10.2019
    1 Antwort anzeigen
  • frankenjodler
    frankenjodler

    Einen Trump bräuchten wir hier in Deutschland.

    11:37 Uhr, 25.10.2019
    4 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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