Fundamentale Nachricht
13:54 Uhr, 21.09.2017

„Ein Hauch frischer Luft“

Höhere Staatsausgaben bringen den Volkswirten von Standard Life Investments zufolge mehr Nutzen als Schaden - wenn sie richtig konzipiert sind.

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  • FTSE 100
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    Kursstand: 7.271,97 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Edinburgh (GodmodeTrader.de) - In der zeitweise lebhaften Debatte über die Notwendigkeit, die Koordination zwischen Fiskal- und Geldpolitik zu erhöhen, um die Wirtschaft zu stimulieren, hatten die Volkswirte von Standard Life Investments stets argumentiert, dass es trotz der weit verbreiteten Haushaltsdefizite und der hohen Staatsverschuldung Spielraum gebe für die Regierungen, ihre Fiskalpolitik zu lockern – vor allem dort, wo sie die Angebotsseite der Wirtschaft stärke. Im aktuellen „Weekly Economic Briefing“ zeigen sie, dass angesichts der niedrigen Zinsen gut konzipierte Ausgaben nicht längerfristig zur Netto-Schuldenquote beitragen müssen.

Sie sehen die Wahl Präsident Trumps als einen Test, wie der Markt auf eine signifikante Veränderung der fiskalpolitischen Aussichten reagieren würde. Denn selbst bei konservativen Schätzungen hätte seine ursprünglichen Ankündigungen eine Erhöhung des gesamtstaatlichen Defizits um 2,1 Prozentpunkte bedeutet. Die anfängliche Reaktion der Anleihemärkte – US-10-Jahres-Renditen sprangen in den sechs Wochen nach der Wahl um 80 Basispunkte – habe dazu geführt, dass manche fragten, ob der fiskalische Spielraum dadurch begrenzt sein könnte. Chefvolkswirt Jeremy Lawson hält dieses Argument für falsch.

Lawson: „Die Vorschläge Trumps waren so gestaltet, dass sie zukünftige Nachfrage vorgezogen hätten, anstatt das Potenzialwachstum sinnvoll zu erhöhen. Wenn diese Maßnahmen umgesetzt würden, würde das Defizit dauerhaft und nicht vorübergehend ansteigen, die Zinsen würden höher sein, ohne dass sie höheren Output kompensierten, und die Fed müsste ihre Verkürzungspolitik schneller vorantreiben. Wäre der fiskalische Impuls besser konzipiert und konzentriert auf die Angebots­seite, wäre das Risiko, dass er zu höheren Kreditkosten führen könnte, geringer. Darüber hinaus würden dann steigende Zinsen eher den Optimismus über das zukünftige Wachstum widerspiegeln. Das wäre ein Hauch frischer Luft!“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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