Edelmetalle legen seit Draghis Rede zu
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Frankfurt/Zürich/Wien (BoerseGo.de)- Als EZB-Präsident Mario Draghi am 26. Juli versprach, alles zu tun, um den Euro zu retten, löste er eine Rally aus. Die Märkte reagieren sehr schnell auf geldpolitische Maßnahmen. „Nach der kräftigen Rallye bei Edelmetallen seit Mitte Juli erschien uns dieses Segment weitgehend ausgereizt. Entsprechend haben wir im Rahmen unserer taktischen Asset-Allokation Ende September unsere Gewichtung auf „neutral“ gesenkt“, heißt es im „Marktexpress“ von ING Investment Management. Das trage unter anderem der Tatsache Rechnung, dass die Anlegererwartung einer weltweiten Erholung demnächst die zyklischeren Segmente des Rohstoffmarktes beleben und damit die relative Performance von Edelmetallen bremsen könnte, heißt es.
Neben der Outperformance von Edelmetallen hätten auch die relativ ausgereizten spekulativen Positionen bei Gold und Silber zu der Entscheidung beigetragen. Spekulative Netto-Long-Positionen hätten seit ihrem Tiefstand im Juli wieder stark zugelegt. Daher könnte die Stimmung in diesem Segment umschlagen und Gewinnmitnahmen anstoßen. „Ferner drückt die dritte Runde quantitativer Lockerung (QE3) in den USA die Zinsen weiter in den negativen Bereich, was die Rallye bei Gold zum Teil erklärt. Nach der kräftigen Rally dürfte das Segment erst einmal eine Verschnaufpause einlegen“, so ING Investment Management.
Die QE3-Maßnahmen der Fed stellten auf eine Verbesserung der Wachstumserwartungen ab. Entsprechend habe man Mitte September eine übergewichtete Position in Industriemetallen aufgebaut. „Die meisten Industriemetalle werden derzeit zu Preisen gehandelt, die die Produktionsgrenzkosten, wenn überhaupt, nur knapp decken. Dieses Segment dürfte indes von chinesischen Infrastrukturvorhaben profitieren. Zudem könnten geldpolitische Maßnahmen den Kapitalstrom in die Schwellenländer verstärken. Spekulative Netto-Long-Positionen in Metallen verharren auf niedrigem Niveau. Bis vor kurzem bestand bei Kupfer sogar eine Netto-Short-Position. Als zyklischstes Metall könnte Kupfer am meisten von geldpolitischen Impulsen und chinesischen Infrastrukturprojekten profitieren. Dass die Kupferbestände Chinas relativ niedrig sind, bestärkt die positive Einschätzung von Kupfer. Wir gewichten Kupfer daher jetzt über“, so die ING-Analysten.
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