Kommentar
19:39 Uhr, 05.03.2014

Edelmetall-Multi mit Seitwärts-Qualitäten

Nach der verheerenden Entwicklung im vergangenen Jahr sind Edelmetalle plötzlich wieder in aller Munde. Allerdings eignen sie sich nicht nur in physischer Form als Rettungsanker, sondern können auch wie bei der Protect-Multi-Anleihe von Vontobel für eine interessante Seitwärtsrendite sorgen.

Erwähnte Instrumente

  • Protect Multi Aktienanleihe Quanto auf Palladium / ...
    Kursstand: 93,30 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Angesichts der gewaltigen Aktien-Hausse von vielen Experten bereits abgeschrieben, erleben die Edelmetalle aktuell wieder ein Revival. So konnten Gold und Silber nach ihrem Absturz 2013 um 28 bzw. über 34 Prozent im laufenden Jahr schon wieder 13 bzw.7,50 Prozent an Wert zulegen. Bei Gold zeigte sich dabei gerade am Montag im stark von der „Krim-Krise“ beeinflussten Handel wieder einmal dessen Funktion als „sicherer Hafen“, obwohl ihm diese in der allgemeinen Euphorie der vergangenen Monate immer mehr abgesprochen wurde. Wie die jüngsten Ereignisse in der Ukraine beweisen, wird man aber auch in der Zukunft nicht ganz ohne Krisen-Szenarien auskommen, auch wenn zumindest politische Börsen erfahrungsgemäß nur „kurze Beine“ haben, wie man an der Entspannung am Dienstag nach Putins beschwichtigenden Worten wieder sehen konnte. Der Goldpreis ging deshalb auch folgerichtig etwas zurück. Silber, das inzwischen zu mehr als der Hälfte auch industriell genutzt wird, konnte dagegen vor dem Hintergrund möglicher gesamtwirtschaftlicher Auswirkungen des Krim-Konflikts nicht profitieren.

Tausche Seitwärtsrendite gegen Emittentenrisiko

Zwar wird Anlegern von vielen Experten immer wieder geraten, wenn in Edelmetalle, dann auf jeden Fall direkt bzw. über eine physische Besicherung zu investieren, doch lässt sich in diesem Fall immer nur dann eine Rendite erzielen, wenn das „Schätzchen“ auch tatsächlich an Wert gewinnt, von diversen Unkosten z.B. für die Einlagerung einmal ganz abgesehen. Gerade darin besteht auch das Hauptargument, das Gold-Gegner immer wieder ins Feld gegen eine entsprechende Anlage führen, indem sie darauf hinweisen, dass Edelmetalle keine laufenden Erträge wie Dividenden abwerfen. Allerdings muss auch das nicht sein, wenn man sich stattdessen am Zertifikatemarkt umsieht. Wer mit dem Emittentenrisiko des Anbieters leben kann, findet hier zum Teil sehr interessante Produkte mit denen sich ein Wertpapierdepot diversifizieren lässt, auch wenn natürlich die bei Aktien-Produkten üblichen Ausschüttungen zur Finanzierung der Struktur fehlen.

Gold/Silber/Palladium-Multi mit 2-stelliger Rendite-Chance

So hatte beispielsweise Vontobel vor einem Jahr eine Protect-Multi-Aktienanleihe auf Gold, Silber und Palladium aufgelegt, die an dieser Stelle bereits besprochen wurde. Das noch bis April 2016 laufende währungsgesicherte Papier hat allerdings bis heute wenig von seiner Attraktivität verloren. So kann der Anleger wie damals bei einem Briefkurs von 93,80 Prozent deutlich unter pari einsteigen, was die maximale Rendite auf über 15,60 Prozent bzw. 7,39 Prozent p.a. treibt. Der jährliche Kupon, der auf jeden Fall gezahlt wird, beträgt dabei 4,45 Prozent. Der gegenüber dem Emissionszeitpunkt verbilligte Einstiegskurs bedeutet natürlich auch, dass das Basiswert-Trio von seinem ursprünglich 50-prozentigen Sicherheitsabstand schon etwas eingebüßt hat. Dabei gilt es zu beachten, dass hier wie bei so vielen ähnlich gearteten Vontobel-Produkten das „Worst-of“-Prinzip zur Anwendung kommt, bei dem immer das schwächste Glied den Ausschlag für die Gesamtentwicklung gibt. In diesem Fall stellt Silber mit einer Barriere von 14,57 US-Dollar bei einem verbleibenden Puffer von 32 Prozent den aktuellen „Worst-Performer“ dar. Bei Gold (795,93 US-Dollar) und Palladium (385,89 US-Dollar) besteht mit 41 bzw. 48,50 Prozent noch etwas mehr Luft nach unten. Wichtig ist für die vollständige Rückzahlung des Nennbetrags von 1.000 Euro, dass es in den nächsten gut zwei Jahren zu keiner Schwellenverletzung durch ein Edelmetall kommt, da sich die Rückzahlung sonst nur noch nach der tatsächlichen Entwicklung des schlechtesten Basiswerts am Laufzeitende richten würde. Sollte dies bei Silber der Fall sein, könnte ein deutlich höherer Verlust entstehen, da sich der Verlust aktuell nicht adäquat im Zertifikatspreis wiederfindet. Um nach dem „Worst-Case“ doch noch den Nennwert zurückzuerhalten, müssten schon alle drei Metalle am Bewertungstag bei Fälligkeit wieder auf oder über ihren Startniveaus von 1.591,85 US-Dollar (Gold), 29,14 US-Dollar (Silber) und 771,77 US-Dollar (Palladium) notieren.

Der BörseGo Tipp:

Die Protect-Multi-Aktienanleihe, bei der man das Wort „Aktien“ eigentlich durch den Begriff „Edelmetall“ ersetzen müsste, bietet eine interessante Ergänzung zu herkömmlichen Aktien- bzw. Indexanleihen und eignet sich deshalb auch zur Diversifikation. Allerdings sollten Anleger gerade den Silberpreis im Auge behalten, zu dem bereits ein höheres Aufgeld besteht.

4,45 % Gold/Silber/Palladium Protect-Multi-Aktienanleihe quanto

Emittent/WKN:

Vontobel / VT8CRJ

Laufzeit:

15.04.2016 

Preis: (04.03.2014)

Geld / Brief: 92,90 % / 93,90 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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