Kommentar
15:20 Uhr, 01.10.2008

Easy Express – Wenn erst am Ende die Barriere entscheidet

Während Politiker und Notenbanker rund um den Globus an den US-Kongress appellieren, in der bereits für heute anberaumten Abstimmung endlich den jetzt wohl etwas modifizierten Entwurf des „Rettungsplans“ abzusegnen, um eine mögliche Finanz-Katastrophe zu verhindern, kann man Anleger in diesen Tagen nur immer wieder dazu auffordern: Hände weg, nein natürlich nicht generell von Zertifikaten, sondern stattdessen von den zahlreichen populistischen TV-Sendungen – leider auch noch zur besten Sendezeit bei den Öffentlich-Rechtlichen - in denen derzeit angebliche Finanz- oder Börsenexperten ihre völlige Unkenntnis zum Besten geben und alles Böse den „Zertifikaten“ zuschreiben. Da zeigt sich wieder einmal, wie wenig die umfangreichen Aufklärungskampagnen der Emissionshäuser selbst bei vermeintlichen Finanzfachleuten ankommen. Vielleicht sollte man mit dem Zertifikate-Einmaleins erst einmal auf dieser Ebene beginnen.

Anleger, die auf dem aktuellen Niveau wieder langsam an einen Markteinstieg über ein Index-Investment nachdenken, könnten sich indes an sogenannte Easy-Express-Zertifikate auf den Euro STOXX 50 heranwagen. Der Vorteil dieser besonders „leicht“ verständlichen Spezies liegt darin, dass es hier nur einen Bewertungstag am Laufzeitende zu beachten gilt, an dem der Index mindestens auf oder über dem festgelegten Schwellenkurs notieren muss. In diesem Fall bekommt der Anleger den Nennbetrag incl. eines bestimmten Bonus bei Fälligkeit zurückgezahlt. Die Tilgungssumme liegt bei dem noch bis zum 24. August 2009 laufenden Papier der Deutschen Bank bei 109,25 Euro. Bezogen auf den aktuellen Briefkurs von 97,97 Euro winkt dem Investor damit eine Rendite von rund 11,5 Prozent, sofern der Basiswert seine hier bei 2.357,05 Punkten angesiedelte Barriere zur Fälligkeit nicht unterschreitet. Der Puffer beträgt bei diesem Produkt 22,7 Prozent.

Wer nach einem vergleichbaren Papier sucht, dass noch eine etwas größere Absicherung bietet und es gleichzeitig nicht ganz so eilig hat, wird bei der Landesbank Baden-Württemberg fündig. Das Zanonia Easy Zertifikat befindet sich noch bis zum 20. Oktober in Zeichnung und ermöglicht einen an diesem Tag zwischen 27 und 33 Prozent festzulegenden Puffer. Die Rendite des am 30.11.2009 fälligen Produktes gestaltet sich mit acht Prozent dafür etwas bescheidener.

Der BörseGo Tipp:
Die beiden Easy-Express-Zertifikate eignen sich speziell für Anleger, die bis zur zweiten Hälfte des nächsten Jahres in der Summe nicht mit Verlusten im Euro STOXX 50 von mehr als 20 Prozent rechnen. Sollten die Barrieren auch dann nicht halten, würden die Abschläge in etwa denen eines gleichzeitigen Direktinvestments entsprechen.

DJ Euro STOXX 50 Easy Express-Zertifikat
Emittent/WKN: Deutsche Bank / DB3QAU
Laufzeit: 17.08.2009
Preis: (01.10.2008) Geld / Brief: 97,47 € / 97,97 €
DJ Euro STOXX 50 Zanonia Easy-Zertifikat
Emittent/WKN: LBBW / LBW0F3
Laufzeit: 30.11.2009
Preis: (in Zeichnung: 30.09.08-20.10.08) Ausgabepreis: 100 € (kein Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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