E-Mobilität – Batterietechnik schlägt andere Anlagethemen
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Der Markt für Elektrofahrzeuge lockt mit hohen Wachstumsraten. Im Jahr 2020 wurden weltweit über 3,1 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft, wobei der Löwenanteil von 45 Prozent auf Europa entfiel, gefolgt von China und den USA. Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen weltweit am gesamten Automarkt stiegen von 2,6 Prozent im Jahr 2019 auf 4,2 Prozent 2020 – ein relativer Anstieg von mehr als 40 Prozent. Für Anleger ist allerdings die Vielzahl von Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen nicht leicht zu durchschauen, warnt Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei Legal & General Investment Management (LGIM).
„E-Autos gewinnen schneller Marktanteile als erwartet – dank besserer Energiespeicher, Ladezyklen und Sicherheitsstandards, bei gleichzeitiger Reduzierung von Kosten und Gewicht.
Die Batterie ist die teuerste und kritischste Komponente eines Elektroautos und macht etwa 25 bis 40 Prozent der Fahrzeugkosten aus. Unserer Einschätzung nach ist die Batterietechnologie einer der wenigen Bereiche in der Wertschöpfungskette von Elektrofahrzeugen, die (noch) hohe Eintrittshürden hat, da der Entwicklungszyklus in der Regel hohe Investitionen und viel Zeit fordert.
Laut International Energy Agency sind die durchschnittlichen Lithium-Batteriepreise zwischen 2010 und 2019 um über 87 Prozent gesunken. Wir erwarten, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt und die Preise für Lithium-Batterien bis 2023 aufgrund von Skaleneffekten auf 100 $/kWh sinken werden. Laut European Association of Electrical Contractors könnten in der Elektrofahrzeugindustrie sogar doppelt so viele Arbeitsplätze geschaffen werden, wie durch das Ende von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verloren gehen.
Es ist wenig überraschend, dass die hohen Wachstumsraten im Markt für Elektroautos das Interesse von Investoren wecken. Doch wie können Anleger am besten in das Thema einsteigen? Aus unserer Sicht ist es wichtig, sich auch auf die Unternehmen zu konzentrieren, die wettbewerbsfähige Batterien herstellen, und sich nicht auf die Nutzer von Batterien oder die Anbieter von Sekundärdienstleistungen zu beschränken.
Die Wertschöpfungskette von Elektroautos besteht aus verschiedenen Segmenten: von der Herstellung von Batterien über Ladestationen, Antriebssysteme, Komponenten bis hin zu elektrischer Hardware. Viele dieser Segmente sind weniger disruptiv als die Batterietechnologie selbst. Einige Hersteller können einfach ihre bestehenden Komponenten an die Anforderungen von Elektrofahrzeugen anpassen, ohne innovative Technologien einzusetzen. Beispielsweise können Infotainment-Systeme sowohl in Elektro- als auch in Verbrennungsmotor-Fahrzeugen verwendet werden. Aus unserer Sicht ist es deshalb entscheidend, zwischen Neben- und Hauptakteuren in der Branche zu unterscheiden.
Beispiel China: Es gibt mehr als 400 registrierte Hersteller von Elektrofahrzeugen und ein noch größeres Ökosystem von Produzenten von Autoteilen und -komponenten. Aber die meisten dieser Unternehmen verlassen sich auf eine sehr kleine Anzahl von Batterieherstellern – eine Marktstruktur, die sich kaum vom Rest der Welt abhebt. Laut dem Analysehaus Clean Horizon gibt es nur etwa siebzig Unternehmen weltweit, die wettbewerbsfähige Batterietechnologie herstellen. Und die Nachfrage ist groß. Laut GlobalData, einem Datenanalyse und Beratungsunternehmen, sind 115 Lithium-Batterie-Fabriken weltweit geplant. Die Erfolgschancen sind unserer Meinung nach aber begrenzt. Kurz- bis mittelfristig könnte der größte Teil der Nachfrage, unabhängig davon, woher sie kommt, auf nur wenige Batteriehersteller entfallen!
Unser Fazit: Der Markt für Elektrofahrzeuge wächst stark. Dabei ist wichtig zu unterscheiden, welche Unternehmen tatsächlich disruptive Technologien herstellen und damit eine führende Position im Markt einnehmen und welche Akteure nur auf der grünen Welle mitschwimmen. Das ist insbesondere bei Batterieherstellern entscheidend.“
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