DWS Standpunkt zur nächsten Sitzung der EZB
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Nachdem Präsidentin Christine Lagarde auf der Februar-Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) einen schnelleren Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik angedeutet hat, sind für die Sitzung am 10. März vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine deutliche vorsichtigere Töne zu erwarten. Schließlich sind die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Unsicherheiten noch nicht klar zu quantifizieren.
EZB-Chefvolkswirt Philip Lane kündigte an, dass die Projektionen für Wachstum und Inflation die Folgen der russischen Invasion in die Ukraine enthalten werden. Dies dürfte zu einem Abschlag bei den Wachstumsprognosen führen, im Gegenzug aber die Inflationsprognosen erheblich nach oben katapultieren. Für das Gesamtjahr 2022 könnte die Inflation im Durchschnitt auf über fünf Prozent steigen und auch mittelfristig die Zielmarke der EZB übertreffen.
In diesem Spagat wird es wohl bei einem kurzfristigen „auf Sicht fahren“ bleiben und zu keiner gravierenden Anpassung der geldpolitischen Kommunikation auf der März-Sitzung kommen. Allerdings lag auch vor der kriegerischen Eskalation die Inflationsrate in der Eurozone bereits bei 5,8 Prozent, bei gleichzeitiger Verbesserung des Arbeitsmarktes und dem Risiko höherer Lohnabschlüsse. In diesem Inflationsumfeld sind Ankaufprogramme von Staatsanleihen nicht mehr angemessen. Diese sollte auch eine Botschaft sein, die die EZB am kommenden Donnerstag geben wird.
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