DWS GO macht jetzt in Sachen Emittentenrisiko „Nägel mit Köpfen“
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Keine andere Thematik hat den Zertifikatemarkt seit der Pleite von Lehman Brothers mehr ins Abseits gerückt und könnte sich deshalb als echter „Sargnagel“ für diese noch junge und dynamische Branche erweisen, wie das Emittentenrisiko, jener bis vor kurzem noch wenig beachteten Gefahr, dass der Anleger sein Kapital ungeachtet der tatsächlichen Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswertes, bei einer Insolvenz des Emittenten nicht mehr zurückerhalten könnte.
Die DWS GO wird in dieser Hinsicht wieder einmal ihrer Vorreiterrolle gerecht und schließt bei ihren neu aufgelegten „SAFE“-Produkten das Ausfallrisiko jetzt sogar vollständig aus. Dabei verfügen sämtliche bislang emittierten Papiere dieses Anbieters schon seit jeher über ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept, das in Form einer sogenannten „Compartment-Struktur“, einer Art Sondervermögen bei Investmentfonds vergleichbar, den überdies sorgfältig ausgesuchten Kontrahenten bzw. Hedge-Partner, beim Absinken von dessen Rating unter A- zu einer Hinterlegung hochwertiger Sicherheiten auf Basis eines Pfandrechts zwingt, das jederzeit von der DWS GO in Anspruch genommen werden kann. Jedes einzelne Compartment wird dabei zusätzlich als ein wirtschaftlich und rechtlich von den anderen Compartments unabhängiges „Schließfach“ geführt, das immer nur für ein bestimmtes Zertifikat gilt. Was wäre allerdings, wenn trotz dieses erhöhten Sicherheitsstandards der Kontrahent ohne einen vorangehenden Downgrade durch die Ratingagentur „über Nacht“ zahlungsunfähig würde und seine Verpflichtung aus dem Swap nicht mehr erfüllen könnte? In diesem Fall würde auch hier das Kontrahentenrisiko durchschlagen.
Um auch diese Übernacht-Gefahr auszuschließen, hat die DWS GO bei ihrer neuen „SAFE“-Variante die bisherige Konstruktion um einen weiteren Partner, die DB Luxembourg S.A., erweitert, bei der das jeweils ausstehende Zertifikatevolumen im Rahmen einer Übersicherung in Höhe von fünf Prozent jederzeit mit entsprechend sicheren Staatsanleihen hinterlegt wird. Das gefürchtete Emittentenrisiko gehört damit der Vergangenheit an, da jedes Compartment jetzt selbst beim Ausfall des Kontrahenten durch das Pfandrecht auf das hinterlegte Vermögen zu jedem Zeitpunkt gedeckt ist. Kein Wunder, dass die Ratingagentur Scope bereits auf den neuen Sicherheitsstandard reagiert hat und DWS GO SAFE-Zertifikate erstmals mit einem Triple A Rating in der Bonitätsbewertung führt. Natürlich ist dieser in Zeiten der Finanzmarktkrise notwendige „Luxus“ nicht ganz umsonst und muss mit dem „Spread“ zwischen Staatsanleihen und LIBOR, dem Zinssatz im Interbankenhandel, bezahlt werden. Der Anleger sollte sich aber künftig genau überlegen, ob ihm ein ruhiger Schlaf nicht diese aktuell 60 bis 70 Basispunkte wert ist.
Zur Einführung des neuen Sicherheitsstandards wartet die DWS GO gleich mit drei neuen einschlägigen SAFE-Zertifikaten auf. Einem 90% BricX Protect Zertifikat, das 90 Prozent Kapitalschutz mit 100 Prozent Partizipation an einem Emerging Market-Investment verbindet, bei dem zusätzlich die Zielvolatilität konstant gehalten wird, einem Open End Gold Quanto-Tracker, sowie einem einjährigen Discount-Papier auf den Euro STOXX 50 mit einem Cap bei 75 Prozent des Ausgangskurses und einer Maximalrendite von indikativ acht Prozent.
Der BörseGo Tipp: Spätestens seit dem Vorstoß der DWS GO in neue Sicherheitswelten auch bei Zertifikaten, wird für den Zertifikateanleger die Auswahl zukünftig noch etwas komplizierter, muss er sich doch jetzt nicht mehr nur mit dem Schutzmechanismus der jeweils zugrundeliegenden Struktur auseinandersetzen, sondern auch noch die jeweilige Handhabung des Emittentenrisikos ins Kalkül ziehen. Dabei könnte allenfalls der mittlerweile auch als Gattungsname verwendete „SAFE“-Begriff für etwas Verwirrung sorgen. Für die übrigen Anbieter von Zertifikaten gilt allerdings ausdrücklich: Nachahmung erwünscht!
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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