DWS-Chef warnt vor China-Crash
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Hamburg (BoerseGo.de) - Der Chef der größten deutschen Fondsgesellschaft DWS hält einen Rückschlag in Fernost für das größte Risiko auf den Weltfinanzmärkten. "Ein China-Crash wäre für die Weltwirtschaft heute viel gefährlicher als ein US-Crash", sagte Klaus Kaldemorgen in einem Interview mit dem Magazin "Capital". Sorgen bereitet dem Fondmanager vor allem der Immobilienmarkt. "Die Chinesen kaufen mehr Immobilien, als sie für den persönlichen Bedarf benötigen - sie spekulieren", erläuterte der DWS-Chef.
Zudem seien die Häuser in China kein stabiler Sachwert wie in Deutschland, sondern hätten wegen starker Baumängel nur eine Lebenszeit von zwölf bis 15 Jahren. "Das erhöht die Gefahr einer panikartigen Verkaufswelle", stellte Kaldemorgen fest. Bis zum Zusammenbruch könne es allerdings noch lange dauern.
An eine erneute Rezession in den USA glaubt Kaldemorgen aber nicht. "Zum einen werden die Amerikaner einiges unternehmen, um das zu verhindern. Zum anderen ist das Wachstum in den Emerging Markets stark genug, um die schwächelnden Volkswirtschaften der Industrieländer über Wasser zu halten", argumentierte der Fondamanager im Capital-Interview. Zugleich warnte er aber auch vor einer steigenden Abhängigkeit von den Schwellenländern. "China und die anderen wollen ihre Konsum- und Investitionsgüter künftig selbst produzieren. Wir sollten uns nicht daran gewöhnen, dauerhaft von ihrem Boom zu leben", mahnte er und forderte: "Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit steigern."
Anlegern empfiehlt Kaldemorgen, auf Aktien zu setzen. "Am Aktienmarkt wird man für das Risiko im Moment sehr gut bezahlt", sagte der DWS-Chef. Attraktiv seien darüber hinaus nach wie vor Gold-Investments. "Auch bei Rekordkursen von 1.200 Dollar gilt: Gold ist eine interessante Anlage. Gold ist für mich kein Rohstoff, sondern Währungsersatz." Solange die sicherste Anlage, die Tagesanleihe des Bundes, nicht einmal 0,3 Prozent bringt, sei Gold sehr reizvoll.
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