Fundamentale Nachricht
10:49 Uhr, 13.04.2015

Durchblick im Währungsdickicht

Mark Phelps, Chief Investment Officer der Concentrated Global Growth-Strategie bei AB, favorisiert angesichts des EUR/USD-Währungsrisikos Unternehmen aus dem Euroraum mit beträchtlichen Geschäftsaktivitäten in den USA.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0596 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hamburg (BoerseGo.de) - Im letzten Monat verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar erneut an Wert. Die Folge: Aktienanleger wurden allmählich nervös. Mark Phelps, Chief Investment Officer der Concentrated Global Growth-Strategie bei AB, stellt sich die Frage: Warum ist jeder dermaßen überrascht, wenn absehbare Währungsschwankungen den Gewinnprognosen einen Strich durch die Rechnung machen? Seines Erachtens kann eine stärkere Fokussierung auf Engagements in ausgewählte Unternehmen dabei helfen, eine „natürliche“ Währungsabsicherung in globalen Aktienportfolios zu schaffen.

Statt willkürlich in europäische Aktien zu investieren zieht Phelps es vor, eine „natürliche“ Absicherung im gegenwärtigen Währungsumfeld zu schaffen, ohne dabei Derivate oder Short-Positionen einzusetzen. „Vielmehr geht es darum, das Engagement in dem schwächeren Euro zu erhöhen und über einen aktienspezifischen Ansatz zugleich stärker auf das US-Wirtschaftswachstum zu setzen. Der Schwerpunkt sollte Unternehmen aus dem Euroraum mit beträchtlichen Geschäftsaktivitäten in den USA gelten. Diese Unternehmen dürften in zweifacher Hinsicht profitieren: von einem schwächeren Euro und der robusteren US-Konjunktur“, schreibt Phelps in seinem aktuellen Blogbeitrag.

Eine selektive Vorgehensweise könne vor Problemen an den Währungsmärkten schützen. Außerdem müssten die Auswirkungen von Wechselkursen für einzelne Unternehmen keine unbekannte Größe darstellen. Dieses Jahr sei es besonders wichtig sicherzustellen, dass ein Portfoliomanager die währungsbedingten Auswirkungen auf Portfoliobestände aktiv bewertet und das Aktienengagement entsprechend anpasst, heißt es weiter.

„Wir halten nach Unternehmen Ausschau, die auch im Rahmen einer längerfristigen Konjunkturerholung in Europa, und nicht nur wegen der geldpolitischen Anreize, ein starkes und nachhaltiges Wachstumspotenzial erzielen können. Zugleich sollten US-Unternehmen mit überdurchschnittlich hohem Umsatzanteil im internationalen Geschäft auf ihre Anfälligkeit für einen starken Dollar hin stärker unter die Lupe genommen werden, selbst wenn ihre zugrunde liegenden Fundamentaldaten robust erscheinen“, so Phelps.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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