Analyse
09:15 Uhr, 22.05.2023

DÜRR - Sollte der Kursrückgang nun genutzt werden?

Dank der hohen Nachfrage aus der Automobilindustrie kann der schwäbische Anlagenbauer auf einen starken Auftragseingang und Konzernumsatz zum Jahresauftakt blicken. Die Profitabilität hinkt indes noch etwas hinterher.

Erwähnte Instrumente

  • Dürr AG
    ISIN: DE0005565204Kopiert
    Kursstand: 28,660 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Dürr AG - WKN: 556520 - ISIN: DE0005565204 - Kurs: 28,660 € (XETRA)

Vor allem Produktionstechnik für Elektroautos wurde im ersten Quartal nachgefragt, so dass sich der Anteil der Elektromobilität im Geschäftsfeld Automotive auf ca. 50 Prozent erhöhte. Des Weiteren waren auch bei Lackier- und Montageanlage sowie bei Lackierrobotern neue Bestwerte in Bezug auf die Nachfrage zu verzeichnen.

Rekordauftragseingang in Q1

Insgesamt belief sich der Auftragseingang konzernweit im Zeitraum von Januar bis März auf 1,46 (VJ 1,40) Mrd. EUR. Der Auftragsbestand stellte sich auf 4,44 (VJ 3,90) Mrd. EUR, was einem Plus von knapp 14 Prozent entspricht. In Deutschland stiegen die Auftragseingänge um 10 Prozent auf 169 (VJ 154) Mio. EUR, in Rest-Europa um 25 Prozent auf 491 (VJ 392) Mio. EUR und in Asien ohne China sogar um 41 Prozent auf 117 (VJ 83) Mio. EUR. Einbußen waren hingegen im chinesischen Markt mit 15 Prozent auf 305 (VJ 358) Mio. EUR zu konstatieren sowie in der Region Amerika mit minus 7 Prozent auf 383 (VJ 414) Mio. EUR.

Der Konzernumsatz stieg um 12,0 Prozent auf 1,01 (VJ 0,91) Mrd. EUR. Dabei erzielte die ebenfalls noch börsennotierte Tochter HOMAG mit 403,8 (VJ 366,8) Mio. EUR den höchsten Umsatzanteil, gefolgt vom Segment Lackier- und Montageanlagen mit 306,0 (VJ 263,9) Mio. EUR.

Ergebnis unter Vorjahreswert

Keine Rekordwerte gab es hingegen beim Ergebnis zu vermelden. Ein temporärer Rückgang beim margenstarken Servicegeschäft, höhere Materialkosten und die tariflich vereinbarte Inflationsausgleichsprämie sorgten für einen Rückgang beim bereinigten EBIT um 5,8 Prozent auf 42,0 (VJ 44,6) Mio. EUR. Die Marge ging folglich auf 4,1 (VJ 4,9) Prozent zurück. Das Nettoergebnis lag bei 21,0 (VJ 27,1) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Dürr-Aktie von 0,31 (VJ 0,36) Euro entspricht.

Für das Gesamtjahr wird aufgrund des hohen Orderbuchs ein Umsatzanstieg auf 4,50 bis 4,80 (VJ 4,31) Mrd. EUR bei einer höheren bereinigten EBIT-Marge von 6,0 bis 7,0 (VJ 5,4) Prozent erwartet. Für die Steigerung der Marge sprechen neben dem geplanten Ausbau des Servicegeschäfts die weitere Verbesserung der Lieferkettensituation sowie laufende Effizienzsteigerungen.

Der Cashbestand wurde im ersten Quartal 2023 leicht auf 683,4 (VJ 675,4) Mio. EUR erhöht. Die Nettofinanzverschuldung wurde auf 4,4 (VJ 11,4) Mio. EUR zurückgeführt und ist vernachlässigbar. Die Eigenkapitalquote lag zum Bilanzstichtag bei 24,8 (VJ 23,1) Prozent und hat somit noch Potenzial nach oben.

Fazit: Aufgrund des niedrigeren Ergebnis und der temporär gesunkenen Profitabilität büßte die Dürr-Aktie über 10 Prozent an Wert in den letzten Tagen ein. Das Papier ist dadurch auf ein für Langfristanleger interessantes Niveau gefallen. Der Aufbau einer ersten Position in dem günstig bewerteten MDAX-Titel bietet sich daher durchaus an.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,31 4,68 4,81
Ergebnis je Aktie in EUR 1,89 2,72 3,17
KGV 15 11 9
Dividende je Aktie in EUR 0,70 1,01 1,21
Dividendenrendite 2,44 % 3,52 % 4,22 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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