Analyse
16:20 Uhr, 03.08.2023

DÜRR – Günstig bewerteter Mid Cap

Dank hoher Nachfrage aus dem Automobilbereich kann der Anlagenbauer auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurückblicken. Hält die Dynamik auch im Rest des Jahres an?

Erwähnte Instrumente

  • Dürr AG
    ISIN: DE0005565204Kopiert
    Kursstand: 28,720 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Dürr AG - WKN: 556520 - ISIN: DE0005565204 - Kurs: 28,720 € (XETRA)

Die Fahrzeughersteller investieren derzeit stark in Produktionsanlagen für E-Mobile und zur nachhaltigen Transformation ihrer Werke. Rückläufig war hingegen das Geschäft mit Holzbearbeitungsmaschinen. Der Auftragseingang lag mit 2,59 Mrd. EUR knapp unter dem hohen Vorjahreswert von 2,61 Mrd. EUR. Der Auftragsbestand belief sich Ende Juni auf 4,41 (VJ 4,11) Mrd. EUR.

Der Konzernumsatz stieg um 9,2 Prozent auf 2,13 (VJ 1,95) Mrd. EUR. Mit 42,2 (VJ 42,9) Prozent entfiel der Hauptteil erneut auf den europäischen Markt, gefolgt von Nord- und Südamerika mit 31,0 (VJ 29,1) Prozent und China mit 19,1 (VJ 20,8) Prozent.

Ergebnis legt stärker zu als der Umsatz

Da vermehrt auf Projekte mit höheren Margen gesetzt wurde und sich die Margen-Qualität im Service-Geschäft weiter verbessert hat, stiegen die Ergebniskennziffern überproportional zu den Erlösen. Das bereinigte EBIT legte um 23 Prozent auf 104,5 (VJ 85,0) Mio. EUR zu, woraus sich eine Marge von 4,9 (VJ 4,3) Prozent ergab. Das Nettoergebnis stieg um 37,4 Prozent auf 58,4 (VJ 42,5) Mio. EUR. Der Gewinn je Aktie stieg auf 0,83 (VJ 0,59) Euro.

Der operative Cashflow ging aufgrund von negativen Effekten aus der Veränderung der Bonusrückstellungen und der sonstigen Steuerverbindlichkeiten auf 70,0 (VJ 78,5) Mio. EUR zurück. Der freie Cashflow reduzierte sich deshalb und wegen höherer Investitionen auf minus 6,4 (VJ 7,9) Mio. EUR. Die Nettofinanzverschuldung bewegte sich mit 119,5 (VJ 116,2) Mio. EUR auf dem Vorjahresniveau. Die Verschuldungsquote verbesserte sich weiter und ging auf 0,3 (VJ 0,4) im Verhältnis zum EBITDA zurück. Mit 23,6 Prozent lag die Eigenkapitalquote knapp unter den zum Jahresende 2022 ausgewiesenen 24,8 Prozent.

Für den weiteren Jahresverlauf rechnet der Dürr-Vorstand mit einer weiterhin hohen Nachfrage aus dem Automobilbereich. Im Segment Holzbearbeitung wird dagegen nicht mit einer wesentlichen Erholung gerechnet. Sofern sich das ökonomische und politische Umfeld nicht verschlechtert, wird das Erreichen des oberen Endes der Umsatzspanne von 4,40 bis 4,80 Mrd. EUR in Aussicht gestellt. Die bereinigte EBIT-Marge soll auf 6,0 bis 7,0 Prozent steigen. 2022 wurden 5,4 Prozent erreicht. Das Nettoergebnis wird zwischen 160 und 210 (VJ 131) Mio. EUR erwartet.

Fazit: Dürr hat ein überzeugendes Halbjahresergebnis vorgelegt. Das Geschäft vor allem mit Automotive-Kunden läuft blendend. Ein Wermutstropfen ist das schwächere Geschäft mit den Holzbearbeitungsmaschinen. Bei Kursen von unter 30 Euro halte ich die Dürr-Aktie dennoch weiterhin für ein interessantes Langfrist-Investment.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,31 4,69 4,82
Ergebnis je Aktie in EUR 1,89 2,64 3,10
KGV 15 11 9
Dividende je Aktie in EUR 0,70 0,97 1,19
Dividendenrendite 2,43 % 3,37 % 4,14 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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