Fundamentale Nachricht
13:16 Uhr, 03.02.2017

Droht ein Crash in Asien?

Japan verliert die Kontrolle über den Anleihemarkt, China hebt überraschend die Zinsen an und der Bitcoin explodiert. Wie hängt das alles zusammen?

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Kaum sind die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest beendet, kehrt die Angst vor einer neuen asiatischen Finanzkrise an den Markt zurück. Die steigenden Zinsen in den USA führen bereits seit dem vorletzten Jahr zu gigantischen Kapitalabflüssen aus China und vielen anderen Ländern. Die Angst vor Handelsbeschränkungen unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump dürfte diese Angst noch einmal verstärkt haben. Denn die chinesische Wirtschaft ist weiter stark abhängig von Exporten. Würden chinesische Exporte in die USA wie angedroht mit einem Strafzoll von 45 Prozent belegt werden, dürften die Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft verheerend sein. Aber nicht nur ein Handelskrieg zwischen China und den USA droht.

China erhöht Leitzins, um Kapitalabflüsse einzudämmen

Nachdem China erst vor wenigen Wochen die Kapitalkontrollen noch einmal verschärft hat und Banken am wichtigsten Finanzplatz Shanghai angewiesen wurden, nur noch so viel Geld ins Ausland zu überweisen, wie auch aus dem Ausland zurückfließt, ergriff die chinesische Notenbank am Freitag weitere Maßnahmen. Die People's Bank of China erhöhte am ersten Arbeitstag nach dem chinesischen Neujahrsfest überraschend die Leitzinsen. Die Zinsen für kurzfristige Repo-Geschäfte mit einer Laufzeit von 7 bis 28 Tagen wurden um jeweils 0,1 Prozentpunkten angehoben. Der Zins für ein einwöchiges Repo-Geschäft erhöht sich damit auf 2,35 Prozent. Die unerwartete Zinserhöhung soll die Inflation bremsen und die Kapitalabflüsse eindämmen.

Verliert Japans Notenbank die Kontrolle über den Rentenmarkt?

Auch die japanische Notenbank hatte in der Nacht zu kämpfen: Seit dem vergangenen Jahr hat die japanische Notenbank als wichtigstes Ziel ihrer Geldpolitik festgelegt, die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe bei null Prozent zu halten. Im vergangenen halben Jahr tolerierte die Notenbank dabei eine Abweichung um bis zu 0,1 Prozent von dem Ziel. Doch in der Nacht zum Freitag kletterte die Rendite bis auf 0,15 Prozent, nachdem das Volumen eines Angebots der Notenbank zum Anleihekauf enttäuscht hatte. Anschließend legte die Notenbank aber nach und bot an, unbegrenzt Anleihen zu einem Kurs zu kaufen, der deutlich über dem aktuellen Marktkurs lag. Anschließend sank die Rendite wieder deutlich.

Bitcoin steigt, weil Kapitalverkehrskontrollen umgangen werden

Die massiven Kapitalabflüsse aus China und anderen Ländern dürften auch hauptverantwortlich sein für den jüngsten Anstieg des Bitcoins. Wer Geld ohne staatliche Kontrolle und unter Umgehung des Bankensystems rund um den Erdball schicken will, für den ist Bitcoin die allererste Wahl. Kein Wunder also, dass der Wert des Bitcoins zulegt, wenn die Kapitalverkehrskontrollen in China verschärft werden und die wirtschaftliche Unsicherheit zunimmt.

Da Überweisungen ins Ausland in China mit zahlreichen neuen Auflagen versehen worden sind und auch bei kleineren Beträgen erklärt werden muss, warum das Geld ins Ausland überwiesen werden soll, wird der Bitcoin für internationale Transaktionen immer attraktiver. Aber auch als langfristiger Wertspeicher ist der Bitcoin - trotz der großen Kursschwankungen - wohl besser geeignet als staatliche Fiatwährungen, bei denen die Geldmenge jedes Jahr rasant ausgeweitet wird, während die endgültige Menge an Bitcoins begrenzt ist.

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Droht ein großer Crash?

Die neuen Kapitalverkehrskontrollen in China scheinen zunächst gewirkt zu haben. Eine weitere Abwertung des Yuans wurde in den vergangenen Wochen verhindert. Doch ob das auf Dauer so bleibt, ist keinesfalls sicher. Spätestens wenn die chinesischen Devisenreserven auf kritische Niveaus gesunken sind oder US-Präsident Donald Trump seine Drohungen wahr machen sollte und tatsächlich Strafzölle gegen China verhängt, dürfte sich die Situation zuspitzen.

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48 Kommentare

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  • peterschirl
    peterschirl

    Weltweiter Crash wird kommen so das die Lichter ausgehen

    die nächsten 2 Jahre!

    19:25 Uhr, 06.02.2017
    1 Antwort anzeigen
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Quote

    by Tyler Durden
    Feb 3, 2017 2:30 PM
    Trumpflation Hope Is Over


    http://www.zerohedge.com/news/2017-02-03/trumpflation-hope-over
    21:05 Uhr, 04.02.2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Zu Trump??

    .

    Thank you to Prime Minister of Australia for telling the truth about our very civil conversation that FAKE NEWS media lied about. Very nice!

    https://twitter.com/realdonaldtrump?lang=de

    http://www.businessinsider.de/trump-australia-prim...

    .

    ähm, ich kann nicht sagen ob das wahr ist!?
    https://twitter.com/lionelbarber

    16:19 Uhr, 04.02.2017
    1 Antwort anzeigen
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    CTO Western Union
    03.02.17

    In our current ecosystem, say the United States, there’s a very limited use for cryptocurrencies. I personally pay someone to come to my home and empty out my sprinkler systems. He accepts Bitcoin, which is one form of cryptocurrency. It normally would cost me $75 dollars in fiat currency, but I pay him in Bitcoin.

    https://www.westernunion.com/blog/what-is-cryptocurrency-interview/

    14:52 Uhr, 04.02.2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    der film ist gut gemacht, finde ich:

    (banking on bitcoin)

    2014 z.b. war echt ein finsteres jahr, dass kommt deutlich rüber. atemberaubend, wie weit wir seitdem gekommen sind.

    wenn

    man sich zurücklehnt und versucht die bitcoin story, die der film

    nachzeichnet unvoreingenommen (also so, als wäre man nicht schon

    jahrelang selbst involviert) auf sich wirken zu lassen, dann ist

    erkennbar, was für eine interessante, faszinierende, schier unglaubliche

    und wahnsinnige story das eigentlich ist.

    technologien - im weitesten sinne - etablieren sich seit jahrtausenden. aber ob jemals eine technologie so in die welt kam, also durch und mit so einer community, wie "unser" coin, da habe ich zweifel.

    einmalig.

    ps: wenn euch dieser post nichts sagt, dann nochmal nach dem schauen des films lesen

    .

    OKCoin Publishes, Then Withdraws Bitcoin Exchange Fee Update
    Pete Rizzo (@pete_rizzo_) | Published on February 3, 2017
    http://www.coindesk.com/china-okcoin-bitcoin-fee-update/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter

    23:52 Uhr, 03.02.2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    lustig ;)

    .

    23:26 Uhr, 03.02.2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Herr Rabauer

    https://www.godmode-trader.de/analyse/bitcoin-10-g...

    Ich darf immer noch nicht bei ihnen posten (Herr Krieg ist weiter stur wie ein kleines Kind ;)) , die Newslage, auch Sparkasse und andere, wird meiner Meinung nach Gewinnmitnahmen nicht entgegen kommen.

    Mein persönlicher Longchart, zeigt ein Ausbruch zurück zum alten Trend

    .

    auch die futueres in China ziehen trotz Straffung der Geldpolitik wieder an. Der Markt scheint nicht daran zu glauben oder er hat Angst, das es dadurch noch schneller abwärts geht..

    https://cryptowatch.de/okcoin/btcusd-weekly-future...

    .

    Was ich glaube!? Ist Markt irrelvant

    nur ein persönlicher Chart

    23:00 Uhr, 03.02.2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    2. Februar 2017 15:00 Uhr

    Wer hat Angst vor dem Schwarzen Schwan? Mysteriöser Käufer von VIX-Call-Optionen

    http://finanzmarktwelt.de/wer-hat-angst-vor-dem-sc...

    22:44 Uhr, 03.02.2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    die Damen und Herren
    3. Februar 2017 11:01 Uhr
    Ganz normaler Wahnsinn: Deutschlands größte Sparkasse plant Einführung von Negativzinsen
    http://finanzmarktwelt.de/ganz-normaler-wahnsinn-d...

    Bei Minuszinsen werden Sparer die Banken stürmen
    Von Holger Zschäpitz | Veröffentlicht am 08.04.2016
    https://www.welt.de/finanzen/article154127242/Bei-...

    22:24 Uhr, 03.02.2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Auch sehr schon zum Arbeitsmarkt, alternative Fakten, finden sie nciht im Mainstream

    http://finanzmarktwelt.de/die-unrealistische-us-ar...

    22:21 Uhr, 03.02.2017

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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