Droht China eine Konjunkturdelle?

Peking (Godmode-Trader.de) - Die jüngsten Konjunkturdaten aus China zeigen ein recht durchwachsenes Bild. Die Industrieproduktion ist im August weniger stark gewachsen als erwartet. Nach Angaben des Nationalen Statistikamts in Peking produzierten die Firmen im vergangenen Monat lediglich 6,0 Prozent mehr her als vor einem Jahr. Die Rate ist die schwächste in diesem Jahr. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit einem Zuwachs von 6,6 Prozent gerechnet, nachdem es im Vormonat Juli zu einem Anstieg von 6,4 Prozent gekommen war. Die chinesische Industrie befindet sich allerdings seit längerem in einem Umbauprozess, der mit eine geringeren Produktion einhergeht.

Die Anlageinvestitionen etwa in Maschinen stiegen den weiteren Angaben zufolge mit 7,8 Prozent Plus so tief wie seit 18 Jahren nicht mehr. Auch dies lag deutlich unter den Markterwartungen. Im Vormonat war es noch zu einem Anstieg von 8,3 Prozent gekommen. Die Entwicklung ist ähnlich wie bei den Produktionsdaten nur teilweise einer schwächeren Konjunktur zuzuschreiben. Peking hat Überkapazitäten den Kampf angesagt. Zudem wird die Kreditvergabe streng kontrolliert, um die hohe Verschuldung der Staatsunternehmen einzudämmen.

Die darüber hinaus veröffentlichten Einzelhandelsumsätze liefern einen Hinweis auf den Zustand der Konsumstimmung im Land. Doch auch hier kam es im August zu enttäuschenden Zahlen. Die Umsätze des Einzelhandels stiegen zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent. Analysten erwarteten 10,5 Prozent und im Juli war es ein Plus von 10,4 Prozent. Niedrigere Einzelhandelsumsätze können auf eine schwächere Binnenkonjunktur hindeuten.