Drohender Handelskrieg verunsichert Anleger
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- SMIKursstand: 8.546,09 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Anleger sind zunehmend verunsichert: Die globalen Aktienmärkte zeigten sich vor Ostern von ihrer zittrigen Seite und schlossen das erste Quartal des Jahres weitgehend im roten Bereich ab. Nebst den Turbulenzen im Technologiesektor haben auch Bedenken über den zunehmenden Protektionismus der Trump-Administration Ängste geschürt, wie der schweizerische Vermögensverwalter GAM in ein er aktuellen Pressemeldung mitteilt.
„Chinas Antwort auf Präsident Trumps Genehmigung von Zöllen auf chinesische Einfuhren kam prompt: Das Reich der Mitte reagierte auf die von den USA erhobenen Zölle in Höhe von 50 bis 60 Milliarden US-Dollar mit einer Gegenmaßnahme in Höhe von drei Milliarden US-Dollar auf US-Produkte. Die Unsicherheit über einen möglichen Handelskrieg hat die Stimmung bei Investoren gedämpft“, meint Jian Shi Cortesi, Portfoliomanagerin bei GAM für asiatische Aktienstrategien.
Die meisten börsennotierten chinesischen und asiatischen Unternehmen wiesen ohnehin nur einen sehr geringen Anteil an US-Exporten aus. Die Zölle und das Risiko des Handelskrieges könnten sich jedoch auf bestimmte Industrien wie Kommunikationssysteme und Elektronik auswirken, heißt es weiter.
„In unserer Anlagestrategie bevorzugen wir asiatische Unternehmen, die von der steigenden Binnennachfrage sowie der regionalen Nachfrage in Asien angetrieben werden. Dazu zählen das Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen, Technologie und der breite Konsumsektor. Diese sind nicht direkt von Zöllen und Handelskriegen betroffen. Auf der anderen Seite bestehen Risiken für US-Unternehmen mit hohem Umsatzanteil in China, falls das Land als Vergeltungsmaßnahme US-Geschäftsinteressen angreifen würde“, so Cortesi.
„Obwohl die Spannungen zwischen den USA und China vor Ostern etwas nachzulassen schienen, sollten Anleger weitere Maßnahmen und Gegenmaßnahmen in den kommenden Wochen und Monaten nicht ausschließen. Es bleibt schwer vorstellbar, wie die USA von Einfuhrzöllen und deren Folgen profitieren können, da die Trump-Administration keines der möglichen Asse in der Hand hält“, meint Hans Ulrich Jost, GAM-Portfoliomanager für europäische Value-Aktien.
In den vergangenen 40 Jahren hätten die Verantwortlichen es versäumt, in eine vernünftige oder nachhaltige Infrastruktur zu investieren. Die US-Stahlproduktionsanlagen seien ineffizient, veraltet und nicht in der Lage, mit erstklassigen Stahlherstellern aus Übersee zu konkurrieren – trotz eines Einfuhrzolls von 25 Prozent. Unter dieser Prämisse müssten die großen US-Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie, des Automobilbaus und der Schwerindustrie deutlich höhere Beschaffungskosten in Kauf nehmen, nur um eine relative geringe Zahl an Arbeitsplätzen in den USA zu schaffen, heißt es weiter.
„Dies wiederum würde den europäischen Stahlunternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten bieten. Der führende niederländische Hersteller konzentriert sich beispielsweise in erster Linie auf Hochleistungsstahl, den die US-Konkurrenz nicht herstellen kann. Außerdem gilt es zu bedenken, dass jegliche Vergeltungsmaßnahmen seitens Chinas wahrscheinlich die Erhebung weitaus höherer Prämien für in China hergestellte elektronische Bauteile, von denen die USA in hohem Maße abhängig sind, zur Folge haben werden. Ein Handelskrieg ist ein Kampf, der Chancen schaffen könnte – aber nicht so, wie es die Trump-Administration beabsichtigt“, so Jost.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.