Drehbuch für den Aufbau von Risikopositionen entwickeln
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Todd Jablonski, der CIO des US-amerikanischen Asset Managers Principal Global Investors (AuM über 470 Mrd US-Dollar), rät Anlegern dazu, unter Einbeziehung der jüngsten Erkenntnisse über Korrelationen und Volatilität ihre Erwartungen an die zukünftige Rendite ihrer strategischen Vermögensallokation neu zu formulieren, im Lichte der Krise ihre „echte“ Risikobereitschaft zu definieren und ein Drehbuch dafür zu entwickeln, wie sie in den verschiedenen Strategien allmählich ihre Risikopositionen wieder erhöhen wollen.
Konkret hält Jablonski für ratsam,
- aufgewertete festverzinsliche Wertpapiere zu verkaufen und Aktien zu kaufen;
- Large-Caps, insbesondere die US-Mega-Cap-Wachstumswerte („FAMANG“) zu verkaufen;
- stattdessen Mid- und Small-Caps zu kaufen;
- durationssensitive Alternative Investments zu verkaufen;
- vermeintliche „Safe Havens“-Anleihen zu verkaufen und spekulativere Unternehmensanleihen zu kaufen;
- Lange Duration zu verkaufen und kurzlaufende Anleihen zu kaufen.
Jablonski: „Achten Sie auf kognitive Fallen! Viel zu oft machen wir den Fehler, bei der Beurteilung von Bewertungen nach der Krise von den Fundamentaldaten vor der Krise auszugehen. In einer sich schnell verändernden Wirtschaftslage beinhaltet jede vernünftige Bewertung der Fundamentaldaten von Unternehmen einen signifikanten (~10 % bis 15 %) Abschlag gegenüber den bestehenden Prognosen bezüglich der Gewinnerwartungen und der Konjunktur. Beispielsweise lag das Gewinnwachstum weltweit (auf der Grundlage des MSCI ACWI) schon im Jahr 2019 um 4 Prozentpunkte unter den Erwartungen (>10 Prozent). Wenn sich der Trend fortsetzt, ist es durchaus möglich, dass das EPS-Wachstum im Jahr 2020 auf Null oder sogar in den negativen Bereich getrieben wird.
Der Schlüsselindikator, um wieder stärker ins Risiko zu gehen, ist für das Multi-Asset-Team von Global Investors, wenn die Anleger daran glauben dass das Virus hinter uns liegt. Die globalen Märkte werden beginnen, sich zu erholen, wenn die Investoren mit einer Verbesserung der COVID-19-Situation rechnen und einen Rückgang der Infektionen und die Bewältigung der medizinischen Herausforderungen sehen. Wir sehen eine potenzielle Stabilisierung der Märkte durch eine Kombination aus koordinierter geldpolitischer Reaktion der Zentralbanken, der Ankündigung von fiskalischen Maßnahmen und die Verfestigung von kurzfristige erhältlichen Wirtschaftsdaten aus Asien.“
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