Analyse
08:30 Uhr, 17.10.2022

DRAEGERWERK – Die Enttäuschung kommt mit Ansage

Die vorläufigen Zahlen von Draegerwerk, die am frühen Freitagabend veröffentlicht worden waren, fallen erneut desaströs aus.

Erwähnte Instrumente

  • Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz - WKN: 555063 - ISIN: DE0005550636 - Kurs: 41,550 € (XETRA)

Bereits nach dem zweiten Quartal, vermutete ich an dieser Stelle, dass die Jahresziele wohl nur noch schwierig zu erreichen seien. Mit dem miserablen dritten Quartal hat sich die Sache jetzt endgültig erledigt. Der Medizintechnikhersteller rutscht nach dem Corona-Hype erneut in einen Strudel aus roten Zahlen.

Umsatz schlecht, Ergebnis noch schlechter

Vorab der Hinweis: Niemand hat von Draegerwerk mehr irgendwelche Wunder in diesem Jahr verlangt, bzw. erwartet. Die Analysten rechneten im Schnitt für das Gesamtjahr nur noch mit einer EBIT-Marge von 1 Prozent. Der Umsatz sollte bei ca. 3,1 Mrd. EUR liegen. Im Jahr 2020 lag die EBIT-Marge noch bei 11,6 Prozent und im Jahr 2021 bei 8,2 Prozent. Hintergrund war der, dass Draegerwerk dringend benötigte Atemgeräte herstellt und diese auch massenhaft verkaufen konnte.

Der Umsatz im dritten Quartal liegt mit 725 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr, wo es noch knapp 770 Mio. EUR waren. Draegerwerk führt hier eine mangelnde Verfügbarkeit von Vorprodukten auf und damit eine verzögerte Umsatzrealisierung. Das Ergebnis lag dramatische 37 Mio. EUR im Minus, nachdem im Vorjahr an dieser Stelle noch ein Plus von 47,9 Mio. EUR stand. Die Bruttomarge ging von 46,9 Prozent auf 40,6 Prozent zurück.

Einzig der Auftragseingang entwickelt sich mit 777 Mio. EUR stabil. Das entspricht in etwa dem Wert des Vorjahres. Im Medizintechnikbereich läuft es aber deutlich schlechter, da fehlende Großaufträge für Atemgeräte hier eine Lücke zum Vorjahr bilden. In der Sicherheitstechnik, dem zweiten Geschäftsfeld von Draegerwerk, läuft es hingegen mit einem Plus von über 11 Prozent relativ rund.

Draegerwerk erwartet jetzt zwar eine Beschleunigung in der Umsatzrealisierung bis Jahresende, geht aber davon aus, dass die Jahresprognose merklich verfehlt werden wird. Bislang wurde mit einem Umsatzrückgang von 5 bis 9 Prozent und einer EBIT-Marge zwischen 1 und 4 Prozent gerechnet. Eine neue Prognose gibt es zu den endgültigen Q3-Zahlen.

Fazit: Bei Draegerwerk scheint es noch Schlimmer zu laufen wie vor Ausbruch von Corona. Schon damals hatte der Konzern mit schlechtem Management und jahrelang sinkenden Margen zu kämpfen. Die Aktie erscheint im derzeitigen Umfeld als absolutes No-Go.

Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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