Kommentar
14:13 Uhr, 06.06.2019

Dr. Markus Krall: Megacrash voraus…

Die nächste Krise dürfte in der öffentlichen Diskussion einige Fragen aufwerfen: Hat der Markt versagt? Was hatte die jahrelange Niedrigzinspolitik der Notenbanken zu bedeuten? Und wer rettet uns jetzt? Antworten von einem Banken-Insider...

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Freiheit oder Sozialismus? Auf diese griffige Formel hatten die Unionsparteien in den 1970er Jahren ihre wichtigsten Wahlkampf-Kampagnen aufgebaut.

In diesen Tagen ist die Frage aktueller denn je, wie ein aktueller Vortrag des Bankeninsiders Dr. Markus Krall zeigt. Ganz nebenbei erläutert der mutige Querdenker darin, warum das gesamte Finanzsystem vor epochalen Veränderungen steht. Möglicher Kollaps inklusive…

Beginnen wir mit einem zentralen Thema, das in diesem Zusammenhang noch für einigen Wirbel sorgen wird:

In dieser Woche ist die Aktie der Deutschen Bank (ISIN DE0005140008) erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte unter die Marke von 6,00 Euro gefallen. Die folgende Grafik zeigt das ganze Desaster seit dem Jahr 1998:

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Im Tageschart sieht es nicht besser aus. Hinzu kommt: Die Umsätze vom Dienstag als Antwort auf den Sturz unter die Marke von 6,00 Euro vom Vortag waren vergleichsweise niedrig. Achten Sie auf den roten Pfeil in der folgenden Grafik. Das heißt, mit größter Wahrscheinlichkeit kommt da noch mehr…

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Seit dem März-Hoch 2019 hat die Aktie von Deutschlands wichtigstem Finanzinstitut innerhalb von nur drei Monaten in der Spitze stolze 30 Prozent verloren.

Allein diese Entwicklung bei einem DAX-Titel, der seit mittlerweile zwölf Jahren von einem Tief zum nächsten taumelt, sollte bei den Anlegern alle Alarmglocken klingeln lassen. Doch die meisten scheinen die historische Entwicklung, die sich da vor ihren Augen abspielt, immer noch recht gelassen zu beobachten, Finanzfachleute inklusive.

Einer der wenigen Experten, der die Dinge beim Namen nennt, ist der promovierte Diplom-Volkswirt und Bestseller-Autor („Der Draghi-Crash“, „Wenn Schwarze Schwäne Junge kriegen“) Dr. Markus Krall:

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Grafik: Youtube Screenshot

Doch wer spricht hier eigentlich?

Nach dem Beginn seiner Karriere im Vorstandsstab der Allianz AG in München arbeitete Dr. Krall als Berater der Boston Consulting Group, baute als Partner Oliver Wyman in Deutschland wesentlich mit auf und wechselte im Jahr 2003 als Senior Partner und Leiter der Risikobeurteilung zur Unternehmensberatung McKinsey.

Dort war Dr. Krall als Vorstandsmitglied und Beauftragter für das Risikomanagement maßgeblich für die erfolgreiche Sanierung der Converium Re, der achtgrößten Rückversicherungsgesellschaft der Welt, mitverantwortlich.

Kein Leichtgewicht also…

Mit rund drei Jahrzehnten Erfahrung im Gepäck warnte der Banken-Insider im Rahmen seines Vortrags der „SOLIT „Go for Gold“-Tour 2019“ vor wenigen Tagen, dass im Finanzsektor mittelfristig noch ganz andere Probleme drohen, als ein Kursverfall der Deutschen Bank.

Dr. Krall rechet in den kommenden Jahren mit schwersten ökonomischen und sozialen Verwerfungen. Eine Schlüsselrolle dabei spiele die Politik:

Mittlerweile werde immer offensichtlicher, dass sämtliche Märkte in Deutschland von politischen Interessen gesteuert, systematisch ausgehebelt und zu Planwirtschaftsgebilden umgeformt würden.

Der Energie-, Wohnungs- und Gesundheitsmarkt seien dabei nur der Anfang – das jüngste Ziel: die Automobilindustrie.

Die Folgen dieser sozialistisch motivierten Eingriffe seien verheerend und treten immer mehr zu Tage. Doch fatalerweise scheine von den Verantwortungsträgern aus den sich erkennbar immer weiter zuspitzenden Entwicklungen niemand die richtigen Schlüsse zu ziehen. Im Gegenteil, die Lage verschlimmere sich immer weiter.

Doch statt Einsicht in das eigene Versagen habe die Politik ganz in der Tradition sozialistischer Vorbilder längst einen anderen Schuldigen gefunden: Den Markt…

In seinem Vortrag, den man nicht verpassen sollte, erläutert Dr. Krall, warum es sich bei der Finanz- und Wirtschaftskrise keineswegs um Marktversagen handelt. Der Experte beleuchtet die Folgen der Unterminierung freier Marktkräfte durch den Staatsinterventionismus am Beispiel der Wohnungsmärkte, der Energiewirtschaft, bei den Bankenregulierungen und weiteren Schlüsselsektoren der Wirtschaft.

Schließlich beantwortet Dr. Krall die Frage, wie die aktuelle Negativzinsphase historisch einzuordnen ist – und wie sich diese Aspekte in Summe zu einer nie gesehenen ökonomischen und politischen Krise summieren.

Freiheit oder Sozialismus?

Letztendlich laufe alles auf die Frage hinaus, ob sich die Menschen in Deutschland für die Freiheit entscheiden, oder dem Sozialismus den Vorzug geben.

Nach Kralls Ansicht würden schon in naher Zukunft fünf zentrale Bausteine darüber entscheiden, wie die Weichen gestellt werden:

1. Ehe und Familie

2. Eigentum

3. Individualität

4. Religion

5. Kunst, Kultur und Musik

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Grafik: Youtube Screenshot

Die kommende Finanzkrise werde nach Kralls Ansicht daher zu einer umfassenden und heftigen ökonomischen und gesellschaftlichen Krise führen…

Einen Punkt könnte man an dieser Stelle noch ergänzen:

Historisch betrachtet haben sich sozialistische Kräfte schon immer hervorragend darauf verstanden, für das eigene Versagen andere verantwortlich zu machen - und sich selbst als die Heilsbringer in der größten Not zu inszenieren. Man denke etwa an die Nazi-Herrschaft in Deutschland, die inmitten der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre ihren Anfang genommen hatte.

Deshalb ist die Gefahr durchaus real, dass die nächste große Krise zu einem massiven Linksruck in der deutschen Bevölkerung führt. Denn „so etwas“ wolle man in Zukunft nicht mehr, könnte dann die Parole der Ahnungslosen lauten…

Dr. Markus Krall ist sich sicher: Schon in den kommenden Quartalen stehen wir vor einer Fundamentalentscheidung: Was wollen wir als Gesellschaft? Wollen wir Freiheit oder wollen wir Sozialismus?

Könnte es sein, dass man genau hinhören sollte, wenn Dr. Markus Krall spricht?

Entscheiden Sie selbst…

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

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124 Kommentare

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  • Spekulatius123
    Spekulatius123

    Im echten Kapitalismus würde es nicht zu Vermögenskonzentrationen kommen. Im reinen Kapitalismus ist eine Erbschaftssteuer von 100% obligatorisch, da jeder aufgrund der Chancengleichheit mit denselben Voraussetzungen beginnt, um sich dann durchzusetzen aufgrund seinen Vorteilen gegenüber seinen Mitbewerbern. Aber diese Forderung wird mit Sicherheit als Sozialismus abgestempelt :) allen anderen empfehle ich das Buch "the divide" von Jason hickel.

    04:59 Uhr, 10.06.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Gold ist gestiegen? Manchmal frage ich mich, ob einige Leute sehen können. Gold läuft seit 6 Jahren seitwärts. Ich sehe keinen Anstieg. Im Gegensatz zum Nasdaq zum Beispiel, der Ende April ein neues Allzeithoch gemacht hat.

    Wie war das noch mal mit "Wachstumsaktien"? Ich weiß gar nicht, wer sowas gesagt hat. Ich nicht. Und bald ist der Nasdaq wieder auf Allzeithoch.

    23:02 Uhr, 09.06.2019
    1 Antwort anzeigen
  • feloh
    feloh

    Der Staat wird benötigt. Jedoch sollte die Staatsquote sehr niedrig ausfallen und nur die elementaren Dinge regeln und sicherstellen wie z.Bsp. die Sicherheit der Bürger usw.

    16:23 Uhr, 09.06.2019
  • Lumpazi
    Lumpazi

    Bemerkenswert ist vielmehr, dass der alte Trick immer wieder geht.

    Man behaupte, Kapitalismus sei ein gut funktionierendes System ohne Staat. Irgendeine Funzelleuchte findet sich dafür immer. Und schon haben die Sozialisten jeder Coleur Oberwasser, versprühen die Menschlichkeit von ihren moralischen Hochsitzen und tarnen darunter den gesamten Schrotthaufen, den sie in der Geschichte hinterlassen haben.

    Lest die volkswirtschaftlichen Theoretiker des Kapitalismus doch endlich mal und erzählt nicht eure eigenen Märchen. Der Staat wird im Kapitalismus gebraucht für die Schaffung und Einhaltung des Rechtssystems, das den Wettbewerb gewährleistet, für den Schutz nach außen und für alle Aufgaben, die nicht privatwirtschaftlich zu organisieren sind. Er soll aber nicht in die Produktion hineinpfuschen. Genau davon spricht auch Dr. Krall, und zwar überzeugend am Beispiel des Zinses. Das Wort ,,Sozialsystem" kommt nicht ein einziges Mal vor.

    16:18 Uhr, 09.06.2019
  • shark
    shark

    Es ist schon bemerkenswert wie einige hier,im Widerspruch zu unserem Grundgesetz und jedem Humanismus ,dem sog.

    Sozialdarwinismus Beifall zollen !

    Die erinnern mich in ihrer Glaubwürdigkeitan an die "Gutmenschen",welche am offenen Kamin bei einem Glas Rorwein überr den Hunger in der3.Welt philosophieren

    Ob der Kapitalismus,insbesondere amerikanischer Prägung,überlebt,wage ich mal ernsthaft zu bezweifeln

    15:06 Uhr, 09.06.2019
  • feloh
    feloh

    jaja, die sozialen........

    Mal davon abgesehen wie es wirklich ist und kommt:

    Wenn sie heute den Bescheid bekämen, Ihre Rente werden Sie nicht bekommen, weil andere Ihr Geld dringender brauchen und es doch sozial wäre...........würden Sie weiter in so eine Versicherung einbezahlen??

    Es kommt ein deflationärer Schock......Ihr Nachbar hat sich verschuldet und müsste unter Preis sein Haus verkaufen.........Ihr Nachbar tut Ihnen leid.........geben Sie Ihm das Geld für seine Raten oder warten Sie schon Jahre auf die "Chance" und schlagen einfach zu weil es ein Klasse Investment ist?

    Statt Warmzeit schlittern wir die nächsten Jahrzehnte in eine Eiszeit.........die Strompreise haben sich mittlerweile nochmals verdoppelt. Sie haben vorgesorgt. Trotzdem sind es schwierige Zeiten und Sie wissen nicht was kommt. 80% Ihrer Kollegen und Nachbarn frieren und Hungern schon. Wieviel sind sie bereit abzugeben?

    Sie vermieten großzügig Wohnungen und Häuser an Flüchtlinge und erhalten vom Staat sehr viel Geld. Was Sie zur Kostendeckung nicht benötigen nennen sie Ihre persönliche Rendite...das Geld kommt vom Steuerzahler. Sie lassen sich in erlauchten Kreisen feiern und andere die es nicht bezahlen wollen nennen Sie einfach Nazi. Ist es sozial oder scheinheilig?

    Alle Achtung vor allen die selbstlos anderen geben aber selbst nicht viel haben!!!

    Im Mangel werden wir wieder Zeuge wie sozial die meisten sogenannten sozialen sein werden.

    Jeder entscheidet für sich!!!!!

    Gruss

    13:45 Uhr, 09.06.2019
  • pptop
    pptop

    Und wieder einmal wurde der Schuldige identifiziert. Der Sozialismus. Doof ist nur, daß die Politik in diesem Land gewählt wird. Damit tut sie das, womit sie glaubt die gewählt zu werden. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung sich nicht mehr zu den Gewinnern der Gesellschaft zählt, ändert sich ebend die Politik.

    In früheren Beiträgen hat Hoose eigentlich gezeigt, was das Problem dieser Gesellschaft ist.(Schuldgeldsystem) muß er wohl vergessen haben.

    23:01 Uhr, 08.06.2019
    2 Antworten anzeigen
  • feloh
    feloh

    Interessant was der Krall da von sich gibt!!!

    Ist genau das was man spürt aber selbst nicht in Worte fassen kann.

    Ich freue mich schon auf den deflationären Schock. Er wird vieles bereinigen was aktuell nicht mehr richtig läuft und vor allem wird er Chancen bereithalten von denen Investoren heute nichtmal Träumen können.

    20:45 Uhr, 08.06.2019
  • wolp
    wolp

    Grün, rot, rot.... Schwarz, grün. Grün, schwarz.... Spannende Sache, wie schön, dass kein b(l)rau(n) drin vorkommt. Freiheit ist ein hohes Gut. Merci

    17:51 Uhr, 08.06.2019
  • franca
    franca

    Empfunden habe ich die zerstörerische Wirkung der Nullzinspolitik auf die Familie, Gesellschaft, Ökonomie schon lange, konnte sie mir allerdings nicht so recht erklären. Erst dieser Youtube-Vortrag hilft auch Nichtökonomen wie mir die Zusammenhänge zu verstehen.

    Jetzt erst: „ich habe verstanden“, warum die Aktie der deutschen Bank unter 6 € zu haben ist…!

    14:32 Uhr, 08.06.2019