Analyse
11:16 Uhr, 27.12.2018

DOW JONES - Trump sagt 'kaufen' - Chart sagt 'verkaufen'

Mit einer massiven Kurserholung von fast 5% im gestrigen Handel macht der Dow Jones Index einen Teil der Verluste des schwachen Dezembers wieder gut. Aus charttechnischer Sicht gibt es leider keine Entwarnung.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 22.878,45 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 22.878,45 $ (NYSE)

Eine Kaskade von Verkaufssignalen führte zuletzt zu dem wenig überraschenden Kurseinbruch im Dezember. Zunächst unterschritt der Index zum ersten Mal seit Anfang 2016 den EMA50 im Wochenchart signifikant, was das erste Warnsignal war. Mit dem Rückfall unter die Unterstützungszone bei 24.000 Punkten wurde dann in der Folgewoche das volatile Seitwärtsgeschiebe seit Oktober nach unten hin aufgelöst, was für die ungeduldigen Bären der Befreiungsschlag war.

Es kam dann auch direkt zum Durchbruch unter das Jahrestief bei 23.300, womit eine massive Stop Loss Welle ausgelöst wurde - fertig war der perfekte Crash.

Die Panik geht um

In der Spitze stand ausgehend vom Dezemberhoch ein Minus von 16,43 % auf dem Kurszettel. Da ist die beachtliche Erholung von knapp 5 % im gestrigen Handel nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Entspannung sollte jetzt zum Blick auf das übergeordnete Chartbild genutzt werden. Hier wurde nämlich ordentlich Porzellan zerschlagen, der Rückfall unter das Jahrestief bei 23.300 Punkten erzeugte ein langfristiges Verkaufssignal. Mit den Kursspitzen der Allzeithochs vom Januar und Oktober steht jetzt ein Doppeltop als langfristige Trendumkehrformation im Chart.

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Mit diesem Signal könnte das Jahr 2018 das Ende der Rally seit 2009 bedeuten und eine mehrmonatige oder mehrjährige Abwärtskorrektur einleiten. Dazu müsste allerdings auch der Unterstützungsbereich bei 21.100 - 21.500 Punkten nachhaltig unterschritten werden, dort liegen wichtige gleitende Durchschnittslinien. Dieser Preisbereich wäre zunächst auch das Primärziel, nachdem der Index mit der laufenden Erholung den bärischen Pullback an das Ausbruchslevel bei 23.300 - 23.500 Punkten abgeschlossen hat.

Aufgehellt wird das angeschlagene Chartbild erst bei einer nachhaltigen Rückkehr über 25.000 Punkte. Erst dann entstehen wieder prozyklische Kaufsignale.

Erholung zum Ausstieg nutzen?

Die laufende Kurserholung sollte also idealerweise bei 23.300 - 23.500 oder optional 24.000 Punkten enden und anschließend weitere Abgaben bis 21.100 - 21.500 Punkte folgen. Mit einem solchen Verlauf wäre das Doppeltop als Umkehrformation bestätigt. Ausstiege aus Longpositionen oder neue Shortpositionierungen könnten sich also ab jetzt anbieten. Rutscht der Index früher oder später auch unter 21.100 zurück, wird ein weiteres Verkaufssignal aktiv. Dann könnte es zu Abgaben bis 20.380 und langfristig 18.000 - 18.700 oder auch 15.340 - 15.630 Punkten kommen. Mit einer solch tiefen Korrektur wären dann 38,2 % der Rally seit 2009 korrigiert - also erst ein Mindestziel erreicht.

Der langfristige Monatschart zeigt nochmals die enorme Fallhöhe, sollte es zu weiteren Verkaufssignalen kommen:

Dow Jones - m
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Als positiver Aspekt im langfristigen Chart muss erwähnt werden, dass der Index noch oberhalb des EMA200 im Wochenchart und EMA50 im Monatschart notiert. Demnach ist der langfristige Bullenmarkt noch intakt. Es besteht also tatsächlich eine Chance, dass es zu einer größeren Trendwende nach oben hin kommen kann. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aktuell aber geringer als für weiter fallende Kurse

Fazit:

Trotz der Empfehlung des amerikanischen Präsidenten Trump, jetzt in Aktien einzusteigen ("Ich denke, es ist eine großartige Gelegenheit zu kaufen. Wirklich eine großartige Gelegenheit zu kaufen") überwiegen aus charttechnischer Sicht noch die Risiken. Mit der Aktivierung der langfristigen Trendwendeformation könnte eine längere Abwärtskorrektur ihren Anfang nehmen. Die laufende Erholung bietet also neue Ausstiegs- und Shortchancen.

Sollte sich das Doppeltop als große Bärenfalle entpuppen und der Index oberhalb seiner gleitenden Durchschnittslinien wieder stark nach oben drehen, könnte mit einer Rückkehr über 24.000 und 25.000 Punkte ein Anstieg auf neue Allzeithochs folgen.


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3 Kommentare

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  • wembly
    wembly

    Der letzte Satz relativiet wiede rmal alles.

    19:39 Uhr, 27.12. 2018
  • BB Utz
    BB Utz

    😉da ist mir Andre Rain als Chartanalytiker doch etwas glaubwürdiger ,als Donald Trump!

    12:28 Uhr, 27.12. 2018
  • Bruti76
    Bruti76

    Warum malen Sie Ihre Pfeilchen nicht bis 7000. Einfach in einem durch

    12:27 Uhr, 27.12. 2018

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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