Analyse
20:10 Uhr, 21.01.2020

Dow Jones knickt ein, erster Wuhan-Coronavirusfall in den USA

Der Dow Jones Transportation Index bricht deutlich ein. Er zieht andere US Marktsegmente mit sich. In Davos spricht US Präsident Donald Trump.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones Transportation Ave - Kurs: 17.784,30 Pkt (NYSE)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 29.191,62 $ (NYSE)

US-Präsident Donald Trump hat erneut damit gedroht, Importzölle auf Autos aus der Europäischen Union zu verhängen. "Sie wissen, dass ich Zölle verhängen kann, wenn sie keinen Deal machen, der ein fairer Deal ist", sagte Trump in einem am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos geführten Interview mit dem "Wall Street Journal". Laut einem Bloomberg-Berichte bezeichnete Trump außerdem die in Europa geltenden Zölle auf US-Fahrzeuge als unfair. Trump rechne aber mit einer Einigung bei dieser Problematik.

  • US-Präsident Trump hat die Beziehungen zu China gelobt. „Unser Verhältnis zu China ist besser als je zuvor", sagte Trump in einer Rede zur Eröffnung der 50. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. „Er ist für China, ich bin für die Vereinigten Staaten. Aber ansonsten lieben wir uns", sagte Trump mit Blick auf Chinas Präsident Xi Jinping, den er als einen guten Freund bezeichnete.
  • US-Präsident Trump hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erneut die heimische Notenbank Fed kritisiert. Die USA hätten seit seiner Wahl einen beispiellosen Wohlstand erreicht, sagte er. „Und dies, obwohl die Fed die Zinsen zu schnell angehoben und zu langsam gesenkt hat“.
  • US-Präsident Trump hat eine positivere Einstellung von Politik und Wirtschaft gefordert. Angst und Zweifel seien nicht gut, man sollte optimistischer nach vorne schauen, sagte Trump in Davos. Es gebe ja immer Schwarzseher, die sehen wollten, wie man scheitere. Es dürfe aber nicht zu viel Skepsis geben. Die USA hätten Wachstum, Kreativität und die Bereitschaft, jeder Herausforderung zu begegnen.

US-Präsident Donald Trump hat die von ihm geschlossenen Handelsdeals unter anderem mit China als ein Vorbild für den Handel bezeichnet. Das „amerikanische Modell“ werde die größten Gewinne im 21. Jahrhundert erzeugen“, sagte Trump am Dienstag in einer Rede zur Eröffnung der 50. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Nicht zuletzt würden die USA „wachsen und gedeihen“. „Amerika gewinnt wieder wie niemals zuvor", sagte er. Im Vergleich zu der Vorgängerregierung mit geringem Wachstum und stagnierenden oder fallenden Löhnen sei die Entwicklung nun „spektakulär“. Trump stellte zudem weitere bilaterale Handelsabkommen in Aussicht, etwa mit dem Vereinigten Königreich nach dem Austritt aus der EU.

In China hat sich die neuartige Lungenkrankheit weiter ausgebreitet. Seit dem Ausbruch der Krankheit sind sechs Todesfälle in der Volksrepublik bestätigt und mehr als 290 Infizierte erfasst (Stand Dienstagmittag MEZ). Inzwischen bestätigten die Gesundheitsbehörden in China, dass die Krankheit auch von Mensch zu Mensch übertragen wird. Das Corona-Virus trat zuerst in der Stadt Wuhan auf. Mittlerweile ist es auch in anderen asiatischen Ländern nachgewiesen worden – zuletzt in Südkorea. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wegen der neuen Lungenkrankheit für den morgigen Mittwoch eine Krisensitzung einberufen. Das zuständige WHO-Komitee will mit unabhängigen Fachleuten darüber beraten, ob der Ausbruch als Gesundheitsnotfall von internationalem Ausmaß einzustufen ist, und was gegen das Virus getan werden kann.

Die Sorge vor einer Viren-Epidemie im wichtigen Wachstumsmarkt Asien drückt am Dienstag auf die Börsenkurse, vor allem von Luxusgüter-Herstellern und der Luftfahrtbranche. Jüngste Berichte über den Coronavirus nähren am Markt die Sorge vor einer unkontrollierten Ausbreitung in ganz Asien. China hat am Dienstag die Zahl der bestätigten Fälle auf knaspp 300 erhöht. Marktexperte Loïc Morvan vom Analysehaus Bryan Garnier verglich das neue Corona-Virus mit SARS im Jahr 2003. Die damalige Epidemie zählte 8.000 Erkrankte und 774 Tote.

Während sich Hunderte von Millionen Chinesen darauf vorbereiten zu den Neujahrs-Feiertagen ihre Reisen im Land und in die Welt anzutreten, wächst die Sorge, dass China nicht in der Lage sein wird, die Ausbreitung des Erregers zu verlangsamen, der ursprünglich in der zentralen Stadt Wuhan aufgetreten ist. Inzwischen trat er bei Menschen in Japan, Thailand, Taiwan und Südkorea auf.

„Das Risiko, dass dieses Virus eine Pandemie verursacht, ist gestiegen, weil es sich bereits in verschiedenen Ländern ausbreitet, und wir sehen jetzt, dass es leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann", sagte der Mediziner Sanjaya Senanayake von der Australian National University der Nachrichtenagentur Bloomberg. Mit Blick auf SARS sagte er: „Der einzige positive Faktor scheint im Moment wohl die niedrige Sterblichkeitsrate zu sein".

Wuhan, eine Stadt mit 11 Millionen Einwohnern, wird nun strengstens durchleuchtet: Menschen, die an den Reisekontrollpunkten Symptome wie Fieber zeigten, wurden Reisen mit Flugzeugen und Zügen verboten. Bis zum 20. Januar wurden aus der Stadt 258 Fälle von Coronaviren gemeldet, 63 Patienten befanden sich in einem schweren oder kritischen Zustand, sagte Bürgermeister Zhou Xianwang gegenüber Chinas staatlichem Fernsehsender CCTV.

Die Nationale Gesundheitskommission Chinas gab an, dass es bis 20. Januar 291 Fälle des Coronavirus im Land auftraten, drei Provinzen meldeten allein heute zusammen 77 neue Fälle. Jetzt haben auch die Gesundheitsbehörden in Taiwan erstmals eine Erkrankung mit dem neuartigen Corona-Virus gemeldet. Betroffen sei eine Frau, die in der zentralchinesischen Stadt Wuhan gearbeitet habe, hieß es in einer Mitteilung. Dort war die Krankheit zum ersten Mal aufgetaucht. Die Patientin sei in ein taiwanesisches Krankenhaus gebracht und unter Quarantäne gestellt worden. Die ersten Symptome einer Ansteckung sind Fieber, Husten, Engegefühl in der Brust und Atembeschwerden.

Der Dow Jones Transportation bricht massiv ein. Airline-Aktien im Sell Off, Stichwort Wuhan Corona Virus. Nun auch in den USA ein Fall.

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  • wolp
    wolp

    Angst ist ein schlechter Ratgeber. Ein einziges Mal hat der orange Wettermann was Vernünftiges abgelesen... Merci

    21:45 Uhr, 21.01.2020

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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