Dow Jones im "bigger picture": Tages- bis Wochenchart

Hier das größere Bild.

Der Dow hat einen schönen Ausbruch über eine Bullflagge mit neuem Allzeithoch erreicht, ist seitdem korrigierend mit fallenden Kerzenkörpern (also tieferen Hochs und tieferen Tiefs per Kerzenkörper) schwach und noch sehe ich hier deutlichere Abwärtsrisiken. Ich sehe im Tageschart ein Dreieck aus Dochten und Lunten, welches zwar seitwärts aufgelöst werden kann, aber die Dreiecks-Unterkante aus Kerzenkörpern wurde klar verkauft.

Rückläufe bis 10400 sind möglich, um das Ganze noch einmal oben abzuprüfen, aber so lange das 76er-Retracement der Trendabrisskerze vom 9.9. bei 18400 nicht per Tageskerzenkörper geknackt ist, bleiben wir in der Korrekturphase.

Die Chance, über 18275 auszubrechen und 18525, also das letzte Bärkreuz anzugreifen, wurde im ersten Anlauf nicht genutzt.

Meine Vermutung ist am Montag, max bis Mittwoch noch ein Versuch die Sache oben abzuprüfen (das wäre dann wie im Dax und im Dow vorher (20.7.-8.9.) eine zweite W-formation. Wird diese nicht nach oben aufgelöst (mein favorisiertes Szenario), sollte es zur US-Wahl abgleiten auf die großen Volumenlevel aus dem Volumenchart:

Diese stellen eine massive Volumenansammlung dar mit einem Peak um die 17700. Diese massive Volumenunterstützung zu durchbrechen, sollte schwer fallen. Da sind massive Käufe getätigt worden und die Investoren bangen zwar ein wenig, aber wirklich trennen will sich von seinen Beständen auch niemand, nachdem gerade erst eingekauft wurde.

Derzeit liegen wir jedoch im Tageschart unter den gleitenden Durchschnitten wie TMA30, Bollinger Band Mitte, KAMA/EMA14 und so lange die nicht mit mehreren Kerzenkörpern überwunden worden sind, läuft die Korrektur weiter. Ziele auf der Unterseite liegen kurzfristig bei 18050, check vom Freitagskerzenkörpertief, dann 17950/25, als Zwischenstation aus dem 1 und 4h chart und bei Fall darunter 17742 mit eventuellen Dips bis zum 50er Retracement der Gesamtbewegung =17612, wo auch der durchbrochene Abwärtstrend liegt. Wenn es bereits am 62er Retracement 17742 abprallt, um so besser, aber so ein Auskicker unter den EMA200 und nach 3 Kerzen die 4. wieder zum uplift nutzen, das wäre klassisch Börse.
Um den 17700/600-er Bereich herum liegen auch Unterstützungsdojis sowie das letzte Bullkreuz. Um diese Zone wurde vom 25.3. bis 11.7. gekämpft.

Crash möglich?

Ich habe ja bereits letzte Woche geschrieben, dass aus meiner Sicht ein crash nicht wirklich angesagt ist. Ich halte es für eine Unsicherheitsphase bis zum Ausgang der US-Wahl.

Crashs werden grundsätzlich nicht angesagt und schon gar nicht per Datum. Nun ist bereits das zweite überall kursierende Datum des angeblichen Crashgurus Sandy Jadea nicht eingetroffen und aller guten Dinge sind 3. Ich halte generell nichts von solchen Ansagen. Wenn man drei Daten nennt, "da besteht Gefahr!" ist das grundsätzlich immer richtig, denn Gefahr besteht immer, genauso wie die Märkte immer auf neue Hochs steigen können, vorausgesetzt es finden sich genügend Käufer. Selbst mit beiden Aussagen gleichzeitig liegt man immer richtig.

Besser ist es, eine oder zwei Zeitebenen hochzuschalten, um sich ein Bild aus einer größere Perspektive zu verschaffen. Da wird oftmals vieles klarer.

Sieht man sich den WOCHEN-chart an, so wird es über 18600 long, bis dahin korrektiv shortig in einer neutralen Zone, jedoch übergeordnet ist oberhalb ca. 17600 noch Kaufzone. Darunter bis 17000 (wenn der Test des EMA200 im Wochenchart positiv verläuft) sogar noch ein level, wo man auf Sicht 2017 einsteigen kann.

Jedoch muss, man wenn es dazu kommen sollte, sich den Verlauf am EMA200 im Tageschart genauer anschauen. Drei volle Tageskerzenkörper darunter und auch noch der 4., dann kippt die Stimmung ggf. schneller und eventuelle Umkehrmuster im Bereich 17700/600 müssen erstmal zeigen, dass es nicht tiefer geht.

Nach der Wahl sehen wir weiter.

Meine grundsätzliche Meinung zum Thema Wahl und Folgen daraus für den US-Aktienmarkt ist :

A) Fr. Clinton gewinnt, bedeutet für mich: Noch mehr schuldenfinanzierte "Wachstumsprogramme", weitere und höhere Schulden, ohne dass echtes über die Schuldsumme hinaus gehendes Wachstum generiert wird =Wertverfall und der US$ wertet wieder ab.
Folge: Zinsen bleiben weiter niedrig, Verschuldung steigt weiter exponentiell an, weitere Flucht in werthaltige Assets, Immobilienpreise, Preise für Aktien und Gold steigen ggf zu einer Finalhausse
B) Hr. Trump gewinnt, bedeutet für mich: Rückbau schuldenfinanzierter Programme, dadurch Stop darauf basierender Invests, wirtschaftlicher und schwierig zu gestaltender Umbau der US -Wirtschaft, tendenziell Stärkung des US$
Folge: Zinsen tatsächlich stückweise ansteigend, für Immobilien aus kreditorischer Sicht und US-Aktienindizes aus Restrukturierungsaufwands-Sicht eher schwierige Jahre voraus. Gold sollte ebenfalls mit steigendem US$ an Bedeutung verlieren. Wie das Schuldenproblem jedoch gelöst werden soll, dazu fehlt mir die Fantasie.

Das wäre mein größerer Fahrplan.

Wir werden sehen, wie das Drama ausgeht. Für mich: Bis zur Wahl schwieriges Fahrwasser, trendloses im US Markt eher seitwärts/abwärts-Muster, US$ eher steigend, Gold eher weiter US$-konträr korrigierend. So lange der USD steigt, bedeutet das günstige Einkaufspreise für deutsche Aktien aus US-Sicht. Noch sind deutsche Aktien vergleichsweise preiswert bewertet. Daher ist der DAX tendenziell erst einmal im Vorteil.

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