Nachricht
11:37 Uhr, 29.07.2009

DIW schraubt BIP-Prognosen erneut herunter

Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat seine Prognosen für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft erneut nach unten geschraubt. Die deutsche Wirtschaft werde im laufenden Jahr um 6,4 Prozent schrumpfen, prognostiziert das DIW nun. Im April war noch ein BIP-Rückgang um 4,9 Prozent vorhergesagt worden.

"Die Produktion hat nach einen freien Fall wieder Boden unter den Füßen", sagte DIW-Präsident Klaus F. Zimmermann. "Allerdings droht ein langer Marsch durch eine konjunkturelle Talsohle ohne absehbares Ende, der bestenfalls die Aussicht zum Aufstieg auf kleine Hügel bietet." Der Konjunktureinbruch gehe vor allem auf die gesunkene Exportnachfrage zurück. Da sich die Ausfuhren derzeit nur verhalten erholen, falle auch die Wachstumsperspektive für 2010 mit 0,5 Prozent eher gering aus. Im April hatte das DIW Berlin noch ein BIP-Wachstum von mehr als 1,0 Prozent prognostiziert.

Die trügerische Ruhe auf dem Arbeitsmarkt wird nach Einschätzung vom DIW Berlin bald vorbei sein und die Erwerbslosenzahl im nächsten Jahr im Schnitt wieder deutlich über der 4,5-Millionen-Marke liegen. Obwohl die Talsohle der wirtschaftlichen Entwicklung inzwischen erreicht sei, werde sich die Auftragslage der Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte nur wenig verbessern. Die Unternehmen werden deshalb zunehmend Beschäftigte entlassen, so das DIW Berlin. "Die Kurzarbeit gerät an ihre Grenzen. Wegen der schlechten Ertragslage wird es zu Entlassungen und sogar zu Insolvenzen kommen", sagte Zimmermann.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten