Dieses Land zeigt, wie man aus einer schwereren Krise wieder herauskommt
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Die Gesamtsituation in Irland ist heute noch immer schlechter als vor der Krise. Die Arbeitslosigkeit lag einmal bei 4%. Heute steht sie bei gut 10%. Das ist immerhin 5 Prozentpunkte unter dem Krisenhoch. Die Staatsschulden sind von 30% der Wirtschaftsleistung auf 120% explodiert. Rückläufig sind sie noch nicht, haben 2014 aber ein Plateau erreicht. In den kommenden Jahren dürften die Schulden insgesamt wieder sinken.
In einigen Bereichen ist Irland heute sogar etwas besser als noch vor der Krise. Die Industrieproduktion ist heute höher als vor der Krise. Das Wachstum des Konsums erreichte 2014 wieder das Vorkrisenniveau. Verbraucher sind zudem so zuversichtlich wie zuletzt 2006.
Der Immobilienmarkt bleibt interessant. Die Preise erholen sich in allen Segmenten. Für Anleger gibt es bisher nur eine Möglichkeit davon zu profitieren. Der erste irische Real Estate Investment Trust (REIT) Green REIT Plc. wurde 2012 gegründet, nachdem die Regierung die Gründung von REITs erlaubte. Sie sollten helfen, den Immobilienmarkt wieder in Schwung zu bringen. Green REIT hat inzwischen über 800 Mio. Euro investiert. Im Vergleich zum jährlichen Gesamtvolumen von vielen Milliarden kann man aber noch nicht sagen, dass der REIT den Markt maßgeblich beeinflusst.
Green REIT ist auf Geschäftsimmobilien spezialisiert. Grafik 2 ist dem Jahresbericht der Gesellschaft entnommen. Sie zeigt die Preisentwicklung der unterschiedlichen Immobiliensegmente. Mit dem Fokus auf Büros lag Green REIT bisher goldrichtig.
Das Management weiß anscheinend, was es tut. Bisher haben sie auf das richtige Pferd gesetzt. Darüber hinaus sind sie auch innerhalb des Segments noch einmal besonders erfolgreich. Grafik 3 zeigt die Summe an Quadratmetern, die jährlich in Dublin an Geschäftsräumlichkeiten hinzukommen (take-up). Darüber hinaus ist der Leerstand abgebildet. Dieser liegt im Moment bei gut 13%. Green REITs Immobilien sind hingegen nur zu 8% leerstehend.
Nach diesen Lobeshymen auf Green REIT muss man fairerweise sagen, dass der Aktienkurs lange Zeit seitwärts lief. Erst jetzt, Anfang Februar, ist wieder Schwung in den Kurs gekommen. Die lange Seitwärtsphase ist nicht nachvollziehbar. Das Unternehmen ist aktuell mit 970 Mio. Bewertet. Der Reingewinn im Geschäftsjahr 2014 (endete im September) lag bei 42 Mio. Im Geschäftsjahr 2015 werden allein die Mieteinnahmen im Bereich von 55 bis 60 Mio. liegen. Mit einer moderaten Aufwertung der Immobilien von 5% würde dann das KGV bei 10 liegen. Das ist fast geschenkt.
Das Unternehmen generiert einen sehr gesunden Cash Flow, ist kosteneffizient und hat ein exzellentes Portfolio. Die Verschuldung ist mit 11% niedrig. Im Niedrigzinsumfeld wird diese in den kommenden Jahren steigen. Das Management strebt eine Verschuldungsquote von 35% an. Das optimiert für Aktionäre noch einmal den Wert des Unternehmens. Kredite sind billig und es macht mehr Sinn Immobilien mit 35% Kredit zu finanzieren als durch Eigenkapital. Das würde für Aktionäre den Gewinn verwässern.
Mit den Projekten in der Pipeline und den Kennzahlen des Unternehmens ist es auf Jahressicht unterbewertet. 15 bis 20% müsste der Kurs noch steigen, um ein faires Niveau zu erreichen.
Persönlich bin ich schon seit langem in der Aktie drin und freue mich, dass der Kurs nun auch einmal deutlicher steigt. Zudem sollte für das Geschäftsjahr 2015 auch erstmalig eine nennenswerte Dividende ausgeschüttet werden. Per Gesetzt müssen mindestens 85% der Gewinne ausgeschüttet werden. Auf die Mieteinnahmen bezogen sollten das um die 40 Mio. sein. Damit wäre zum aktuellen Kurs eine Dividendenrendite von 4,3% zu erwarten.
ie Aktie ist und bleibt für mich ein attraktives Investment. Investment heißt in diesem Fall wirklich eine Haltedauer von mindestens einem bis zwei weiteren Jahren.
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Gutn Morgen - das Problem bei Irland ist die Gesamtverschuldung aller drei Sektoren, die knapp 400% des BIP ausmacht (lt. McKinsey Studie). Temporär wird man immer einen Lichtblick im Tunnel finden - aber das Problem wird niemals gelöst werden (ohne hair cut).