Diese Zahl bestimmt über die Richtung der Märkte!
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Während die ganze Welt darüber spekuliert, wann der Dow Jones Industrial Average die runde Marke von 20.000 Punkten überspringen wird, achtet US-Starinvestor Bill Gross auf eine ganz andere Zahl, um die Richtung der Märkte zu bestimmen.
Entscheidend für Gross ist das langfristige Zinsniveau bzw. die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen. Hier bestimme das Niveau von 2,55 bis 2,60 Prozent über die künftige Entwicklung der Märkte. Denn hier verläuft eine seit drei Jahrzehnten andauernde Abwärtstrendlinie sinkender Zinsen. Der Abwärtstrend ist dabei gleichbedeutend mit steigenden Kursen von Anleihen.
Nun bestehe die Gefahr, dass die "super starke, häufig getestete" Abwärtstrendlinie der langfristigen Zinsen nach oben überschritten werde, schreibt Gross in seinem aktuellen Investmentausblick für Januar. Geschieht dies, dann ist für Gross der seit 35 Jahren andauernde Bullenmarkt bei Anleihen mit steigenden Kursen und sinkenden Zinsen beendet und es beginnt ein neuer Bärenmarkt.
Seit dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl steigen die Renditen deutlich. Bereits zuvor hatte sich eine Bodenbildung abgezeichnet. Seit November legte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen von 1,4 Prozent auf 2,4 Prozent zu. Der starke Renditeanstieg ist gleichbedeutend mit stark gesunkenen Kursen von Anleihen. Dahinter steckt die Erwartung einer stärker steigenden Inflation durch höhere Staatsausgaben unter Präsident Trump und dadurch ausgelöste schnellere Zinsanhebungen durch die Fed.
Das Zinsniveau ist auch für den Aktienmarkt entscheidend: Höhere Zinsen führen automatisch zu höheren Kosten für Unternehmen, da Unternehmen zur Finanzierung praktisch immer auf Fremdkapital angewiesen sind. Höhere Zinsen mindern außerdem künftige Erträge, da diese mit höheren kalkulatorischen Zinsen abgezinst werden müssen. Außerdem machen höhere Zinsen Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver. Kein Wunder also, dass Aktien in Phasen steigender Zinsen in der Regel eine deutlich schlechtere Performance zeigen als in Zeiten sinkender Zinsen.
Noch zweifelt Gross allerdings, ob Trump tatsächlich die Wachstumsschwäche der vergangenen Jahre überwinden kann und damit nachhaltig zu steigenden Zinsen und Inflationsraten beiträgt. Negative Faktoren seien die demographische Entwicklung mit einer alternden Bevölkerung, die hohe Verschuldung im Verhältnis zum BIP, die Verdrängung menschlicher Arbeit durch Automatisierung und der Rückzug der Globalisierung. Deshalb sei ein Wachstum von zwei Prozent wahrscheinlicher als ein Wachstum von drei Prozent.
Entscheidend sei aber die Marke von 2,6 Prozent bei der zehnjährigen Rendite. Diese Marke sei viel wichtiger als die 20.000 Punkte-Marke im Dow, die 60-Dollar-Marke beim Ölpreis oder die sogenannte Parität von 1,00 beim Euro-Dollar-Wechselkurs. Die 2,6-Prozent-Marke sei der "Schlüssel für die Zinsentwicklung und vielleicht für das Aktienkursniveau im Jahr 2017", betont Gross.
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