Analyse
15:58 Uhr, 14.10.2025

Diese Aktien profitieren vom Robotik-Boom

Physische KI, sprich intelligente Roboter, die in der realen Welt agieren, werden wohl das nächste Ding. Humanoide Roboter gelten nicht mehr als Science-Fiction, sondern als nächste Evolutionsstufe der Automatisierung.

Erwähnte Instrumente

  • NVIDIA Corp.
    ISIN: US67066G1040Kopiert
    Kursstand: 180,210 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • SONY Corp.
    ISIN: JP3435000009Kopiert
    Kursstand: 24,540 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 180,210 $ (Nasdaq)
  • SONY Corp. - WKN: 853687 - ISIN: JP3435000009 - Kurs: 24,540 € (L&S)
  • UiPath - WKN: A3CND6 - ISIN: US90364P1057 - Kurs: 16,190 $ (NYSE)
  • QUALCOMM Inc. - WKN: 883121 - ISIN: US7475251036 - Kurs: 159,800 $ (Nasdaq)

Wer aber sind die Gewinner dieser Entwicklung? Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette (von Chip-Herstellern über Automationsspezialisten bis zu Sensorproduzenten) kommen in Frage.

Nvidia – Das Hirn

Im jüngsten Quartal erzielte Nvidia einen Umsatz von fast 50 Mrd. USD, ein Plus von 56 % zum Vorjahr. Rekordmargen: Brutto >72 %, operativ ca. 61 %. Der "Generationssprung" durch die neue Blackwell-Generation und die unstillbare Nachfrage nach Nvidia-Hardware für KI-Rechenzentren treiben das Core-Business. Zwar machen Rechenzentren noch etwa 88 % des Geschäfts aus, doch Nvidia denkt längst darüber hinaus. Huang betont, dass KI in jede Industrie Einzug hält und explizit auch "Industrial Robotics" und "Physical AI" enorme Investitionen anziehen. Ein weiterer Katalysator: mögliche neue US-Lizenzen für China-Exporte (China-Umsätze sind nicht im Ausblick enthalten). Aber insgesamt wird die Umsatzbasis immer breiter: Neben den großen US-Hyperscalern (208 Mrd. USD) gewinnen auch staatlich finanzierte KI-Projekte (46 Mrd. USD) und Start-ups (66 Mrd. USD) an Bedeutung.

Nvidia hat bereits Plattformen wie Isaac für robotische KI und liefert mit Jetson Thor "Roboter-Gehirne". Boston Dynamics integriert Thor bereits in seinen humanoiden Atlas-Roboter, damit dieser künftig KI-Modelle eigenständig an Bord rechnen kann. Auch Agility Robotics, Figure und selbst Meta zählen zu den Early Adoptern von Thor. Nvidia verankert sich damit als Schlüsselzulieferer für die "Gehirne" humanoider Roboter. Und mit Cosmos liefert man auch das Open Source Modell mit dem Roboter, autonome Fahrzeuge etc künftig in einer Simulation für die reale Welt trainiert werden sollen.

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Qualcomm – Edge AI Plattform

Der eingestaubte Mobilchip-Player will sich vom Smartphone-Zulieferer zum spannenden Player im Bereich Edge-AI wandeln. Die Diversifizierungs-Strategie scheint peu a peu zu greifen, Automotive- und IoT-Chips legten 23 % YoY zu (overall: Umsatz +10 % auf 10,4 Mrd. USD).

Für humanoide Roboter spannend, Qualcomms Vorstoß in "Agentic AI" und "Physical AI". Roboter erfordern "leistungsfähige On-Device-AI, lange Batterielaufzeit, zuverlässige Konnektivität, hochintegrierte Halbleiter, Computer Vision und Sensorfusion in Echtzeit", hier hat Qualcomm Stärken. Allerdings konkurriert man hier mit Nvidia. Mit 5G-Connectivity und KI-SoCs könnte man aber die Nervensysteme der Roboterwelt zu liefern.

QCOM bietet bereits Robotik-Chipsätze (RB5-Plattform) an und mischt mit seinem Low-Power Know-how bei autonomen Systemen mit. Laut Schätzungen sollen allein autonome Roboter und humanoide KI-Maschinen im nächsten Jahrzehnt einen TAM von 1 Billion USD erreichen. Kurzfristig läuft das Kerngeschäft stabil. Für Q4 erwartet Qualcomm 9 bis 10 % Umsatzwachstum und bestätigt seine FY25-Ziele. Die Aktie handelt relativ günstig (forward KGV 12), weil der Markt skeptisch ist, unter anderem wegen der Apple-Abhängigkeit (10 % des Umsatzes, Apple nutzt mittlerweile eigene Chips) & 5G-Sättigung. Wichtig werden entsprechende Design-Wins im Edge-AI Bereich (z.B. Partnerschaft mit Nvidia NVLink Fusion).

Das Versprechen physische KI muss erst in nennenswerte Umsätze münden. Aktuell eine Turn-around-Wette!

UiPath – Betriebssystem für die Integration von Robotern in Unternehmensprozesse

Fernab von Hardware stärkt dieser vormals extrem gehypte Software-Spezialist die Verbindung von digitaler und physischer Arbeitswelt.

Agentic Automation nennt UiPath die Kombination von klassischen Software-Robotern (RPA) mit generativer KI. Und die UiPath-Plattform soll Menschen, Software-Agents und physische Roboter nahtlos orchestrieren. UiPath will die Steuerzentrale für gemischte Teams aus Mensch und Maschine sein. Die Welle an GenAI-Anwendungen in Firmen steigert den Bedarf an Automationsplattform, um KI-Usecases in Prozesse einzubinden. Zudem hat man eine enge Microsoft/OpenAI-Kooperation. Risiko ist aber, dass simple RPA-Funktionen evtl. durch ChatGPT-Plugins obsolet werden könnten und Preisdruck entsteht.

In Fabriken etwa könnten künftig humanoide Roboter via UiPath-Software in Workflows mit menschlichen Mitarbeitern eingebunden werden. Finanziell ist UiPath auf gutem Weg, aber noch unprofitabel und nicht ganz günstig. Die Gewinne sollen über die kommenden drei Jahre im Schnitt mit 15 % p.a. wachsen, das forward KGV liegt bei 22 und 10 % des Free Floats sind geshortet. Zudem ist die DBNRR auf 108 % gefallen (vs. >130 % vor 2 J., geringeres Upselling). 2026 will man erstmals nenneswerte Gewinne erzielen.

Ansonsten ist UiPath ein spannender Player, der das "Betriebssystem" liefern könnte, damit Roboter in Unternehmensprozesse integriert werden können.

Sony – Sensorik

Sony dominiert den Markt für Bildsensoren und diese sind die Netzhaut von Kameras, Autos und eben auch künftigen Roboter-Augen. Im abgelaufenen Quartal wuchs Sonys Imaging & Sensing Solutions-Sparte um +15 % auf 2,77 Mrd. USD Umsatz, der operative Gewinn +48 %. Die Gründe: solide Nachfrage nach Bildsensoren für Smartphones (insbesondere chinesische Hersteller bestellen wieder mehr) und steigende Anwendungen in Automobil und Automation.

Sony selbst fuhr konzernweit Rekordgewinne ein: Operativer Gewinn ~¥340 Mrd. (+36 % YoY), Nettogewinn ¥259 Mrd. (+23 %). Wachstumstreiber waren Gaming (PS5-Boom), Musik und eben Image Sensors. Das Management erhöhte die Jahresprognose und erwartet 11,7 Bio. ¥ Umsatz, 1,33 Bio. ¥ operativen Gewinn. Die PS5-Hochphase füllt Kassen, ermöglicht Quersubvention Halbleiter. Zugleich steht der IPO der Finanztochter (Sony Financial) bis 2027 an, wodurch der Konzernfokus danach steigt.

Sony investiert stark in neue Sensor-Technologien, etwa spezielle 3D-Sensoren (Lidar) und Edge-AI-Chips für Kameras. Humanoide Roboter benötigen eine Flut an visuellen Daten zur Umgebungserkennung, Gestenerkennung, etc. und Sony will diese Sensorbedürfnisse bedienen. Schon jetzt nutzen viele Robotik-Startups Sonys IMX-Sensoren für maschinelles Sehen.

Allerdings ist Sony nicht ohne Risiken: US-China Spannungen könnten Zölle oder Exportlimits auf high-end Sensoren bringen. Sony schätzt, dass US-Zölle bis zu ¥70 Mrd. jährlichen Gegenwind verursachen könnten. Man reagiert mit Produktions-Diversifizierung, verlagert Fertigung teilweise aus China nach Japan/Thailand, um Strafzöllen zu entgehen.

Mega-Trends Autonomes Fahren, Metaverse, Robotics brauchen alle hochauflösende Sensorik, wo Sony nahezu einen Monopol hat (z.B. 60 % globaler Smartphone-Image-Sensoren).

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Fazit

Natürlich bleibt Vorsicht geboten: Nicht jedes dieser Unternehmen ist automatisch ein Outperformer an der Börse. Die Bewertung mancher Player ist bereits sehr ambitioniert, klassische Industrials kämpfen mit Konjunktur.

Von den "Gehirnen" (KI-Chips), "Augen" (Sensoren), "Nervenbahnen" (Konnektivität), "Muskeln" (Motoren/Aktoren), dem "Skelett" (Robotik-Hardware) bis hin zur "Ausbildung" (Software-Orchestrierung), in jeder Teildisziplin haben sich die Firmen aufgestellt und investieren kräftig in Kapazitäten und R&D.

Noch steckt der humanoide Roboter-Markt in den Kinderschuhen, echte Umsätze damit sind bei den meisten Playern eher Zukunftsmusik. Doch an den Börsen wird die Zukunft gehandelt.

Klar ist: Humanoide Roboter kommen. Für uns heißt das zwar nicht blind jeden KI/Robotik-Titel zu kaufen (Vorsicht vor Hype und hohen Bewertungen!), aber ein genaues Studium der "Pick-and-Shovel"-Profiteure kann sich lohnen. Denn nicht der Hersteller des coolsten Humanoiden gewinnt, sondern vor allem die vielen unscheinbaren Zulieferer, die die Bauteile, Software und Tools liefern.

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2 Kommentare

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  • Pabos
    Pabos

    Moin....

    >> Und mit Cosmos liefert man auch das Open Source Modell mit dem Roboter, autonome Fahrzeuge etc künftig in einer Simulation für die reale Welt trainiert werden sollen.

    Muß da nicht statt des Kommas "mit dem" stehen?

    16:56 Uhr, 14.10.
    1 Antwort anzeigen