Kommentar
12:45 Uhr, 14.11.2019

Diese Aktien besitzt die Schweizerische Nationalbank

Die SNB legt ihre riesigen Devisenreserven auch in Aktien an. In den USA muss die SNB offenlegen, welche Aktien sie besitzt.

Erwähnte Instrumente

  • Schweizerische Nationalbank - WKN: 852243 - ISIN: CH0001319265 - Kurs: 5.340,000 Fr (SIX)
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 264,470 $ (NASDAQ)
  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 147,310 $ (NASDAQ)
  • Amazon.com Inc. - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 1.753,110 $ (NASDAQ)
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 193,190 $ (NASDAQ)
  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 1.298,000 $ (NASDAQ)
  • Johnson & Johnson - WKN: 853260 - ISIN: US4781601046 - Kurs: 131,270 $ (NYSE)
  • Alphabet Inc. (Class A) - WKN: A14Y6F - ISIN: US02079K3059 - Kurs: 1.296,180 $ (NASDAQ)
  • The Procter & Gamble Co. - WKN: 852062 - ISIN: US7427181091 - Kurs: 120,650 $ (NYSE)
  • VISA Inc. - WKN: A0NC7B - ISIN: US92826C8394 - Kurs: 179,410 $ (NYSE)
  • Exxon Mobil Corp. - WKN: 852549 - ISIN: US30231G1022 - Kurs: 68,800 $ (NYSE)

Wie alle Investoren mit US-Wertpapieren im Volumen von 100 Millionen Dollar oder darüber muss auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) die US-Finanzaufsicht SEC und die Öffentlichkeit quartalsweise über die von ihr gehaltenen Aktien informieren.

Welch gigantische Mengen die SNB in US-Aktien investiert hat, zeigt die folgende Grafik. Am Ende des dritten Quartals erreichten die US-Aktien im Portfolio der SNB einen Rekordwert von 94,1 Milliarden Dollar.

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Die zehn größten Aktienpositionen der SNB zeigt die folgende Grafik. Mit jeweils rund 3,4 Milliarden Dollar sind Apple und Microsoft die beiden Schwergewichte im Portfolio der SNB. Ebenfalls unter den Top 5 sind Amazon, Facebook und die C-Aktien der Google-Muttergesellschaft Alphabet.

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Die Aktienauswahl der SNB wirkt wenig innovativ, und das hat einen wichtigen Grund: Bei Aktieninvestments geht die SNB nach eigener Aussage rein passiv vor. Die SNB betreibt also kein Stockpicking, sondern bildet einfach bei Auswahl und Gewichtung ihrer Aktien bekannte Indizes nach. Strenggenommen gibt es allerdings keinen rein passiven Ansatz, da die SNB im Zweifel immer noch entscheiden muss, welche Indizes sie zur Nachbildung auswählt. Eine vollkommen passive Strategie gibt es auch deshalb nicht, weil immer Aktien existieren, die aus verschiedensten Gründen nicht in gängigen Indizes enthalten sind.

Besonders interessant sind die Aktienbestände der SNB allerdings nicht wegen der Aktienauswahl der SNB, sondern aus einem anderen Grund: Als Notenbank ist die SNB in der Lage, das Geld, das sie für Aktienkäufe ausgibt, "aus dem Nichts" selbst zu erzeugen.

Die SNB kommt zu ihren Devisenreserven, indem sie Schweizer Franken in Form von Buchgeld "aus dem Nichts" erzeugt und diese dann zum Beispiel in Dollar tauscht. Dadurch erhöht sich die umlaufende Menge an Schweizer Franken (Zentralbankgeld), was dabei hilft, eine zu starke Aufwertung des Frankens zu verhindern. Die erhaltenen Dollar investiert die SNB vor allem in festverzinsliche Wertpapiere, aber auch in Aktien.

Etwas verkürzt kann man also sagen, dass die SNB in der Lage ist, Aktien mit Geld zu kaufen, das sie zuvor aus dem Nichts erzeugt hat. Das ist umso bemerkenswerter, als die SNB keine staatliche Institution ist, sondern zu den wenigen Notenbanken weltweit gehört, die auch private Eigentümer hat (siehe: Wem gehören die Notenbanken wirklich?). Allerdings ist gesetzlich geregelt, dass die privaten Aktionäre der SNB keinen Anspruch auf die Gewinne der SNB besitzen.

Problematisch sind die Aktienkäufe der SNB aber möglicherweise noch aus einem anderen Grund. Die SNB sorgt mit ihren Käufen für zusätzliche Nachfrage auf den Aktienmärkten und hat dadurch zumindest potenziell auch einen Einfluss auf die Kursentwicklung. Diesem Problem sowie dem Problem möglicher Interessenkonflikte begegnet die SNB, indem sie nie mehr als 3 % der ausstehenden Aktien eines Unternehmens erwirbt. Ob dies wirklich ausreichend ist, bleibt allerdings eine offene Frage.


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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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