Kommentar
12:25 Uhr, 20.02.2018

Diese 3 Megatrends bestimmen unsere Zukunft: Das Ende der Arbeit, wie wir sie kennen!

Drei der wichtigsten Themenfelder in Bezug auf die Entwicklung unserer Gesellschaft sind die Energiewende -vor allem in Bezug auf die Mobilität-, die Automatisierung und die Digitalisierung großer Teile unseres Alltags - und damit einhergehend das Ende der Arbeit, wie wir sie bislang kennen.

Alle drei Komponenten gehören untrennbar zusammen und bedingen sich gegenseitig. Die Entscheidung zum Abschied von der Verbrennung von Kohlenstoff zur Energieerzeugung und Mobilität ist endgültig gefallen. Es bleibt lediglich die Frage der Zeiträume und der Zusammensetzung des künftigen Energiemixes.

Zukünftige Antriebe: Es wird einem Mix geben!

Auch im Bereich der Antriebstechnologie stellt sich nicht die Frage „Elektrofahrzeug“ oder „Wasserstofffahrzeug“, es wird ein „sowohl als auch“ geben, so wie wir auch heute Diesel- und Benzinfahrzeuge gleichberechtigt nebeneinander erleben. Hintergrund für diese Mischtechnologie sind einerseits unterschiedliche Einsatzbereiche, die mal der einen mal der anderen Technologie klare Vorteile verschaffen, zum anderen aber auch ganz pragmatisch ökonomische Überlegungen.

Die chinesische Politik und Wirtschaft hat höchstes Interesse daran, sich weitgehend auf den Elektroantrieb zu konzentrieren. Hier hat der Westen keinen technologischen Vorsprung. Hier kann China sein volles Potential ausspielen und preiswerte, aber hochwertige Fahrzeuge in großer Zahl auf die Straßen zu bringen. Der Kostenvorteil liegt allein schon durch die Skalierungseffekte in China, ein technologischer Nachteil ist kaum vorhanden.

Diese Situation ist den westlichen Autoherstellern durchaus bewußt. Würden sie sich voll auf dieses Feld begeben, wäre es höchst unwahrscheinlich, dass sie langfristig gegen chinesische Unternehmen bestehen könnten. Stattdessen wird derzeit hinter den Kulissen bei allen Herstellern mit Hochdruck an der Vorbereitung der Wasserstoffmobilität für Europa, die USA und Japan gearbeitet. Hier haben sie einen großen Technologievorsprung - und den wollen sie nutzen. Auch die großen Öl- und Gaskonzerne, allen voran Schell, haben ein großes Interesse an Wasserstoff statt Elektro. Warum?


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Diese-3-Megatrends-bestimmen-unsere-Zukunft-Das-Ende-der-Arbeit-wie-wir-sie-kennen-Kommentar-Dirk-Müller-GodmodeTrader.de-1

So lange die Welt nicht komplett auf erneuerbare Energien umgestellt ist, wird ein großer Teil des Wasserstoffs aus Erdgas hergestellt und die hier aufgebaute Infrastruktur möchte man noch so lange wie möglich nutzen.

Dennoch werden auch hierzulande Elektrofahrzeuge einen großen Anteil an der Automobilflotte gewinnen. Ein weit größerer Anteil als heute wird dabei aus Asien kommen. Die Digitalisierung der Automobilität, das automatische Fahren, wird unsere Art der Nutzung des Autos vollkommen verändern. Neue Mobilitätskonzepte werden den Besitz des eigenen Fahrzeugs für viele Menschen überflüssig machen. Die eingesetzten Autos werden länger fahren und seltener parken als heute.

Somit sinkt die Gesamtzahl der zu produzierenden Fahrzeuge drastisch. Obendrein gilt es zu bedenken, dass ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor im Antriebsbereich aus über 1200 Einzelteilen besteht. Ein Elektroantrieb aus etwa 200 Teilen. Es werden also 1000 Bauteile weniger benötigt. Das bedeutet für 1000 Teile brauche ich deren Zulieferbetriebe nicht mehr. Diese brauchen keine Produktionsmaschinen mehr, womit der Maschinenbausektor als zweitgrößtes Standbein der Deutschen Industrie massiv betroffen wäre.

Automatisierung und Digitalisierung: Die Lichtblicke!

Die beiden wichtigsten Säulen der Deutschen Industrie und Beschäftigung, „Automobil“ und „Maschinenbau“, sind von dieser technologischen Entwicklung in ihren Grundfesten gefährdet. Doch für Panikstimmung gibt es keinen Grund. Die Automatisierung und Digitalisierung, die auf der einen Seite Arbeitsplätze massiv gefährden, sind wiederum genau der Lichtblick für unsere Industrie und Geschäftswelt.

Vor Jahren sind unsere Textilfabriken wegen zu hoher Lohnkosten nach Asien abgewandert. Bangladesch und Vietnam waren unter anderem die Ziele. Der wesentliche Grund: Lohnkosten. In den Fabriken der nahen Zukunft werden die Menschen keine Rolle mehr spielen. Wenn also die Lohnkosten wegfallen, welchen Grund soll es noch geben die Textilfabrik in Bangladesch zu haben?

Macht es nicht mehr Sinn, sie beispielsweise in Mecklenburg aufzubauen, wo eine völlig andere Rechts- und Planungssicherheit herrscht? Wo gut ausgebildete Ingenieure zur Verfügung stehen und ich ohne lange Transportwege direkt vor Ort für den Kunden produzieren kann?

Möglicherweise sogar individualisierte Kleidung aus dem 3D-Drucker wie es Adidas bereits mit seinen neusten Sneakern macht. Hier will der Kunde nicht warten, bis seine Schuhe mit dem nächsten Container nach 3 See-Wochen in Rotterdam anlegen. Industriestandorte aller Bereiche sind plötzlich nicht mehr von den Lohnkosten abhängig. Es zählt Rechts- und Planungssicherheit sowie Kundennähe.

Hier beginnt eine kleinere De-Globalisierungswelle. Aber all diese Roboter und Maschinen müssen entwickelt und gebaut werden. Wer wäre dazu besser geeignet, als unsere heimische Maschinenbauindustrie? Auch hier werden perspektivisch immer weniger Mitarbeiter benötigt.

Besonders bei den einfachen Arbeiten wird es dramatische Einschnitte geben. In den nächsten 25 Jahren werden 47 % aller heutigen Jobs verschwunden sein. Je weniger qualifiziert, um so eher. Selbst Programmierdienstleister wie Cognizant Technology bauen trotz Umsatzwachstum Personal ab, da sie einen immer größeren Teil der Tätigkeiten automatisieren können. Zugleich werden die übrigen bestehenden hochwertigen Arbeitsplätze immer mehr von Indien zurück nach Amerika verlegt.

Bei immer schneller steigender Produktivität und somit Gesamtwohlstand unserer Gesellschaft droht uns für viele Menschen die Arbeit auszugehen. Das muß nichts schlechtes sein. Ist es schlimm, dass heute kaum mehr Menschen in Duisburg unter Tage Kohle herausbrechen und mit jungen Jahren an Staublunge sterben? Wie viele Menschen gehen heute zur Arbeit und freuen sich nur auf eines: den Feierabend, weil sie ihren Job hassen und ihr Leben mit Tätigkeiten verbringen, die sie gar nicht machen wollen?!

Was wird mit denen, die ihre Arbeit dauerhaft verlieren?

Wenn es uns gelingt, diese Arbeiten den Maschinen zu überlassen, den Menschen eine Welt zu gestalten, in der sie diesen Arbeiten und Tätigkeiten nachkommen können, die ihnen wirklich liegen und Lebensfreude bringen, dann ist das die beste aller Entwicklungsmöglichkeiten. Dabei benötigen wir eine gesellschaftliche Grundlagendiskussion, wie wir die immer schneller steigende Produktivität und deren Wohlstand auch für jene zugänglich machen, für die wir keine Jobs mehr haben.

Das hier immer erwähnte Bedingungslose Grundeinkommen ist nur ein Schlagwort, das seinen Nutzen oder Schaden erst aus seiner Ausgestaltung erhält. Hier liegt die Aufgabe unserer Generation. Wir haben nicht mehr die Zeit, dies auf die ferne Zukunft zu verschieben, dazu sind die Veränderungen zu schnell, sie werden viele von uns noch zu Lebzeiten betreffen.

Die Beständigkeit einer sich verändernden Welt hat doch eine Variable, deren Wert sich seit Jahrhunderten erhöht. Die Geschwindigkeit. Schon immer haben sich Technologien weiterentwickelt, wurden Arbeitsplätze dadurch vernichtet und dafür wiederum neue geschaffen. Die Verdrängung der Pferdekutsche durch die Benzinkutsche machte die Pferdepfleger arbeitslos und schuf zugleich unzählige neue Jobs in jenen Bereichen, die diese stählernen Pferde herstellten und „pflegten“.

Doch dieser Übergang verlief noch vergleichsweise moderat. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft wurde 1890 gegründet, aber erst 60 Jahre später – im Jahre 1950 – sind gerade einmal 50 % des deutschen Personenverkehrs motorisiert. Wer zur Zeit der Gründung der ersten Automobilfabriken eine Lehre als Pferdepfleger begonnen hatte, der konnte in diesem Beruf noch in Rente gehen. Die technologischen Umbrüche liefen noch im Einklang mit der Lebensgeschwindigkeit der Menschen.

Aber diese Komponente „Zeit“ scheint exponentiell zuzulegen. Denken wir daran, dass das Smartphone vor gerade einmal 10 Jahren erfunden wurde und welche Durchdringung der Gesellschaft und Veränderung derselben es in diesem kurzen Zeitraum mit sich gebracht hat.

Wer vor 15 Jahren eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker gemacht hatte, der muss feststellen, dass sein heutiges Berufsbild mit seiner Lehre kaum mehr etwas zu tun hat. Die technischen Neuerungen, die unsere gesamte Gesellschaft grundlegend verändern, finden heute bereits mit einer solchen Geschwindigkeit statt, dass die menschliche Lebensrealität in Bezug auf Ausbildung, Lernen und Berufserfahrung kaum mehr hinterherkommt.

Die Technik hat den Menschen abgehängt. Er wird in kurzer Zeit zum Bremsschuh der technischen Entwicklung werden, weshalb man immer größere Teile dieser technischen Entwicklungen gleich den Maschinen überlässt. Menschen sind zu langsam, Maschinen werden sich selbst entwickeln und produzieren.

Science Fiction!? Das war der Communicator der Enterprise auch, den heute jedes Kind als Smartphone mit sich herumträgt. Vielleicht sind wir auch dem großen Menschheitstraum, dem Schlaraffenland, in dem jeder seinen Neigungen nachgehen kann ohne um seine Existenz kämpfen zu müssen, näher als man sich heute vorstellen kann.

Ihr

Dirk Müller


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8 Kommentare

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  • petervonbremen
    petervonbremen

    "Vielleicht sind wir auch dem großen Menschheitstraum, dem Schlaraffenland, in dem jeder seinen Neigungen nachgehen kann ohne um seine Existenz kämpfen zu müssen, näher als man sich heute vorstellen kann."

    Manchmal, lieber Herr Müller, sagt man oder schreibt man lieber nichts. In vielen Bereichen wird man leider vergeblich darauf warten, dass Quantität irgendwann in Qualität umschlägt. - Schauen Sie doch einfach einmal über den Tellerrand, dann werden Sie sehen wie konträr die Aussage Ihres Satzes dem aktuellen Weltgeschehen ist. In Ihrer "kleinen" Wirtschaftswelt mögen solche Gedanken legitim sein, im wahren Leben ganz sicher nicht.

    11:09 Uhr, 21.02.2018
  • 1versuch
    1versuch

    @angola_murksel

    mag sein, daß es bei der von Ihnen besuchten Podiumsdiskussion so war, aber grundsätzlich kann ich die von Ihnen gezogenen/beobachteten Fronten so nicht bestätigen. Nicht zuletzt mit Götz Werner gibt es einen - und bei weitem nicht den einzigen - Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens, der durchaus zu den "Erbringern von gesellschaftlichen Mehrwert" gezählt werden kann.

    Warum soll es denn nicht vermittelbar sein, daß Transferleistungen, die ohnehin in erheblichem Umfang erbracht werden (Sozialhilfe/ Hartz IV, zu erheblichen Teilen die Rente usw.) nicht auf eine andere, einfachere, transparentere Art erbrachte werden?

    Einen Umverteilungsstaat haben wie sowieso, es stellt sich nur die Frage, ob die Formen und Zielgrößen der Umverteilung nicht mal neu justiert werden sollten....

    18:27 Uhr, 20.02.2018
  • Arktishecht
    Arktishecht

    Nun Fortschritt sieht anders aus. Vielleicht 2 Schritte vor und drei zurück. Smartphone-Zombies, neue Ampelregelungen, social media ??? verschreibungspflichtig, Elektrofahrzeuge ja......, aber trotzdem 20 - 25 Liter Autos fahren, Zapfstellen für Elektros ????? how much, please. Tja, die Illusionen.

    16:28 Uhr, 20.02.2018
  • angola_murksel
    angola_murksel

    Na ja, träumen kann man ja mal. Grundeinkommen wird niemals kommen, den Erbringern von gesellschaftlichen Mehrwert einfach nicht vermittelbar. Habe zum Thema an einer Podiumsdiskussion mit Teilen der deutschen und thüringischen Linkenspitze teilgenommen, welche natürlich "Pro" waren, die "Contra"-Seite übernahm ein thüringischer Landeschef einer Gewerkschaft, dessen plausible Gegenargumente sich mit den meinen als Arbeitgeber deckten -quasi eine Allianz derer, die mit ihrer Arbeit in den Topf einzahlen, während die "Pro"-Allianz komplett aus Leuten bestand, die aus dem Topf bekommen. Googeln Sie mal nach der Vita von Frau Kipping - von der hat das Bruttosozialprodukt noch keinen Cent gesehen.....................

    Im Übrigen, die letzte technologische Revolution erfolgte mit der Einführung des PC in Arbeit und Verwaltung und damit verbunden ein vielfach erhöhtes Tempo bei Automatisierung und Effektivierung allermöglicher Prozesse in Gesellschaft und Produktion. Das Ergebnis ? Ein enormer Zuwachs an Wohlstand seit den 80er Jahren, bei unveränderter Bevölkerung haben wir den höchsten je erreichten Stand an sozialversicherungspflichtigen Jobs und die Industrie, Handwerk, Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe, Pflege- und Gesundheitswesen - alle suchen krampfhaft nach Arbeitskräften. Kann sein, daß bei der nächsten technologischen Revolution alles anders wird, bisher sorgten solche Quantensprünge jedenfalls immer auch für ein umfassendes höheres Niveau in der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung.

    15:38 Uhr, 20.02.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Market Impact
    Market Impact

    Solange Deutschland von Innovation Feinden CSU/CDU regiert wird sehe ich kein Grundeinkommen realisierbar!

    13:04 Uhr, 20.02.2018

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Über den Experten

Dirk Müller
Dirk Müller
Börsen-Experte und Sachbuchautor

Dirk Müller ist Finanzexperte, mehrfacher Spiegel-Bestseller Autor, Politikberater, Vortragsredner, Gründer des Finanzinformationsdienstleisters Finanzethos GmbH mit dem Markenkern „Cashkurs.com“– und gilt als „Dolmetscher zwischen den Finanzmärkten und den Menschen außerhalb der Börse“. Sein Weg an der Börse begann 1992, wo er als amtlich vereidigter Kursmakler tätig war. Heute zählt er zu den bekanntesten Börsenexperten Deutschlands, woher auch sein von den Medien vergebener Spitzname „Mr. DAX“ rührt. Er ist Senator der Wirtschaft Deutschland und berät in unterschiedlichen Gremien in nationalen und internationalen politischen Angelegenheiten.

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