Dienstleistungsindikator sackt ein!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Externe Quelle: Nord/LB
Vom Institute for Supply Management wurden soeben Zahlen zum ISM PMI Non-Manufacturing gemeldet. Dieser von den Kapitalmärkten zunehmend beachtete Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich der US-Volkswirtschaft ist im Berichtsmonat Oktober eingesackt und liegt mit 44,4 Punkten nun deutlich unter der „magischen“ Marke von 50 Punkten. Es ist der tiefste Stand des Indikators seit dem Beginn der Erhebung im Jahre 1997.
Mit einem Rückgang des Indikators war zwar gerechnet worden, allerdings fiel das Ausmaß größer als prognostiziert aus. Insofern muss von einer negativen Überraschung gesprochen werden. Andererseits hatte der am Montag veröffentlichte ISM PMI für das verarbeitende Gewerbe bereits eine so starke Stimmungsverschlechterung signalisiert, dass der heutige Rückgang – quasi das „Nachziehen“ des Dienstleistungssektors – auch nicht zu sehr überraschen sollte.
Das nach mechanistischer Interpretation Unterschreiten der „Expansionsschwelle“ ist in jedem Fall nun klar vollzogen worden und die Einschätzungen der befragten Einkaufsmanager haben sich weiter verschlechtert. Eine steigende Arbeitslosenquote, rückläufige Immobilienpreise, eine generelle Stimmungsverschlechterung und restriktivere Kreditvergaben der Banken halten die Konsumenten von Neukäufen ab, was zunehmend auch der Dienstleistungssektor zu spüren bekommt.
Der Blick auf die Details des Berichts offenbart vor allem bei den Auftragseingängen und der Beschäftigung eine signifikante Schwäche. Die nachgebende Beschäftigungskomponente ist sicher als ein weiteres negatives Signal für den übermorgen anstehenden Arbeitsmarktbericht aufzufassen. Dagegen ist eine gewisse Stabilisierung bei den Lagerbeständen erkennbar, was aber entweder auf fehlende Nachfrage (negative Auslegung) oder konstanten Erwartungen, was den späteren Absatz angeht, zurückzuführen ist (positive Auslegung).
Den punktemäßig größten Einbruch gab es allerdings bei der Preiskomponente, die nur noch knapp oberhalb von 50 Punkten notiert. Die Einkaufspreise weisen demnach keinen wesentlichen Auftrieb mehr auf, was ein erfreuliches, angesichts des allgemeinen Rohstoffpreisverfalls aber auch wenig überraschendes Signal für die Inflationsaussichten liefert.
Fazit: Die soeben veröffentlichten Zahlen sind zwar schlechter als die Prognosen ausgefallen, stellen aber im derzeitigen pessimistischen Umfeld auch keine ganz große Überraschung dar. Der ISM PMI Non-Manufacturing ist im Oktober unter die Expansionsschwelle gefallen, was mit einer fehlenden Dynamik im Dienstleistungsgewerbe einher geht. Zu Beginn der Woche hatte der ISM PMI für das verarbeitende Gewerbe ebenfalls bereits eine sehr starke Stimmungseintrübung angezeigt. Die USA befinden sich in einer Phase negativen Wachstums: Nach dem marginalen Rückgang des BIP im III. Quartal ist im IV. Quartal mit einer noch deutlicheren Kontraktion zu rechnen. Inflation ist im Gegensatz zur Jahresmitte kein Problem mehr. Die Implikationen für die US-Geldpolitik dürften allerdings mittlerweile angesichts des bereits sehr niedrigen Zinsniveaus nicht sehr groß sein. Bei derzeitigen 0,75% in der Fed Funds Target Rate hat sich der Spielraum der US-Notenbank quasi in Nichts aufgelöst. Nun müssen die riesigen Rettungspakete und die rasant steiler gewordene Zinsstrukturkurve Wirkung zeigen.
Neue Partner, breitere Produktvielfalt und weiterhin unschlagbare Konditionen
Mit der Anbindung der Emittenten Morgan Stanley und DZ Bank weitet justTRADE sein Angebot an kostengünstigen Handelsmöglichkeiten für Privatanleger noch aus. Künftig sind mehr als 1,2 Mio. Zertifikate & Optionsscheine bei justTRADE handelbar.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.