Kommentar
11:57 Uhr, 23.06.2017

Die Zentralbank der Schweiz ist eine börsennotierte AG!

Eine Zentralbank oder Notenbank ist eine Institution, die für die Geld- und Währungspolitik eines Staates, oder Währungsraumes zuständig ist.

Erwähnte Instrumente

  • Banque Nationale Belgique S.A.
    ISIN: BE0003008019Kopiert
    Kursstand: 2.928,164 € (Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bank of Greece
    ISIN: GRS004013009Kopiert
    Kursstand: 10,718 € (Lang & Schwarz) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Gastbeitrag von Markus Miller

Zentralbanken wurden in den meisten Ländern mit dem Ziel geschaffen, das Preisniveau unter Kontrolle zu halten, sowie ein wirtschaftliches Gleichgewicht und die Geldwertstabilität zu gewährleisten.

Um diese wesentlichen Ziele zu erreichen stehen den internationalen Notenbanken wie der europäischen EZB, der US-amerikanische FED, der japanische Nippon Ginkō oder der Bank of England zahlreiche Instrumente der geldpolitischen Einflussnahme zur Verfügung. Beispielsweise die Steuerungen der Zinshöhen und der Geldmengen. Aber auch aktive Eingriffe in die Devisenmärkte

Die Schwedische Reichsbank ist die älteste heute noch existierende Notenbank

Als älteste Zentralbank der Welt kann die im Jahre 1609 gegründete Amsterdamer Wechselbank bezeichnet werden. Die im Jahre 1668 gegründete Schwedische Reichsbank Sveriges Riksbank ist heute die älteste noch existierende Notenbank der Welt, da die altehrwürdige Bank of England erst im Jahre 1694 gegründet wurde. Die Deutsche Bundesbank wurde hingegen erst am 26. Juli 1957 gegründet, als Nachfolgeinstitution der Bank deutscher Länder.

Wer sind eigentlich die Eigentümer der Zentralbanken?

Im Rahmen meiner Vorträge werfe ich immer mal wieder die Frage ins Publikum: Wer ist eigentlich der Eigentümer einer nationalen Notenbank? Die häufigste Antwort darauf ist: Der Staat. Diese Aussage ist so pauschal allerdings nicht Zutreffend.

Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren zahlreiche Notenbanken in Privatbesitz. Die Bank of England wurde erst im Jahr 1946 verstaatlicht. Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) betont auf ihrer offiziellen Internetseite, dass sie „Niemandem“ gehört. Die 12 regionalen Notenbanken in den USA befinden sich allerdings in privatem Besitz von Geschäftsbanken.

Die Europäische Zentralbank EZB wiederum gehört auf Basis eines Verteilungsschlüssels bestehend aus Bevölkerungsanteil und Bruttoinlandsprodukt den jeweiligen nationalen Notenbanken, die überwiegend im Staatsbesitz sind. Das gilt aber nicht für alle Zentralbanken. Die italienische Nationalbank befindet sich im Besitz der Banken und Versicherungsgesellschaften des Landes. Die Zentralbank Griechenlands befindet sich vollständig in Privatbesitz, die Notenbank Belgiens zu rund 50 %. International ist die Zentralbank Südafrikas sogar vollständig in Privatbesitz. Die Bank of Japan ist immerhin zu 45 % in privater Hand.

Wussten Sie, dass es börsennotierte Zentralbanken gibt?

Viele Bürger dürften nach meiner Erfahrung sehr überrascht sein, dass es auch börsennotierte Zentralbanken gibt. Die Belgische Nationalbank hat die ISIN-Nr.: BE0003008019, die Nationalbank Griechenlands die ISIN-Nr.: GRS004013009. Die bekannteste börsennotierte Zentralbank dürfte die Schweizer Notenbank SNB sein mit der ISIN-Nr.: CH0001319265. Die drei ISIN-Nr. dienen rein zu Ihrer weiterführenden Information, das sind selbstverständlich KEINE Kaufempfehlungen von meiner Seite!

55 % der Aktien der Schweizer Nationalbank SNB gehören den Schweizer Kantonen, 45 % der Anteile befinden sich im Privatbesitz. Sie können also als Privatperson Eigentümer einer Zentralbank werden. Das scheint allerdings wenig empfehlenswert, weil die Gewinne in der Regel an den Staat fließen, nicht an die Aktionäre. Das derzeitige System der Zentralbanken ist für mich der Nährboden unseres kranken Geldsystems, das vor dem Geldinfarkt steht. Hierzu auch der Hinweis auf mein neues Buch "Die Welt vor dem Geldinfarkt": blog.geopolitical.biz/die-welt-vor-dem-geldinfarkt/

Viele Grüße

Markus Miller

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