Die Volkswagen-Eskapaden müssen Konsequenzen haben
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Anbei stellvertretend für zahlreiches Email-Feedback die Kommentierung eines Privatanlegers.
Lieber Herr Weygand,
ich denke, es ist an der Zeit, dass man die Kapriolen der VW-Aktie nicht mehr nur ungläubig staunend zur Kenntnis nimmt, sondern Konsequenzen fordert.
Es ist ein Unding, dass der DAX um 7% steigt, obwohl 29 der 30 Werte in der Verlustzone sind.
Es ist ein Unding, dass ein einzelner Wert den gesamten Index einer der größten Wirtschaftsnationen der Welt in eine Richtung zerrt, die der Markt gar nicht hat.
Es ist ein Unding, dass ein Wert im wichtigsten Aktienindex eines Landes innerhalb von zwei Tagen um 400% steigt. Das hat ja kein Pennystock zu den schlimmsten Zeiten des Neuen Marktes geschafft.
Jede Chartanalyse des DAX ist hinfällig oder binnen Minuten überholt, wenn eine außer Kontrolle geratene Chaos-Aktie jeglicher logisch-analytischer Vorgehensweise den Boden unter den Füßen entzieht. Irrsinn kann man eben nicht vorhersagen. VW ist inzwischen zur "höheren Gewalt" in jeder DAX-Chartanalyse mutiert.
Das Gefährliche daran ist auch, dass Computerprogramme, die auf Grund der durch VW verzerrten DAX-Entwicklung Käufe oder Verkäufe tätigen, in die Irre geführt werden und völlig irrsinnige Entscheidungen treffen, die konträr zum Marktgeschehen stehen.
Angesichts dessen sollte man endlich eine Diskussion darüber anstiften, ob es nicht an der Zeit wäre, dass eine Institution - die Deutsche Börse oder die Finanzaufsicht - diesem Treiben Einhalt gebietet. In den USA greift schon bei relativ geringen Abweichungen des S&P-Futures die "Limit-Down"-Handelsbeschränkung. In Hongkong würde man diesen Wert vom Handel aussetzen. Selbst an der kleinsten Emerging-Markets-Börse in Vietnam oder Kasachstan würde man in einer solchen Situation handeln, um Verwerfungen des Marktes zu verhindern.
Nur in Deutschland, einer der größten Volkswirtschaften weltweit, schaut man tatenlos bei diesem Irrsinn zu. Ein Witz, eine Blamage. Die deutsche Börse wird zur internationalen Lachnummer.
Es ist höchste Zeit, dass derartige Vorgänge durch Regularien an die Kandare genommen werden. Diese Regeln müssen geschaffen werden, und zwar schnell. Die Medien und die Öffentlichkeit sind hier gefordert, Druck zu machen, denn sonst geschieht offensichtlich nichts.
Ein einflussreiches Medium wie godmode-trader sollte zu den ersten zählen, die eine solche Diskussion in Gang setzen und auf ein klares Regelwerk dringen, um solche Eskapaden künftig zu verhindern oder wenigstens einzudämmen.
Mit besten Grüßen,
Ihr "Gastkommentator"
............., Privatanleger
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