Fundamentale Nachricht
07:29 Uhr, 14.02.2017

Die Ruhe vor dem Sturm

Aktuell gibt es nach Meinung von Alexis Grutter, Fondsmanager des systematisch verwalteten Echiquier QME bei La Financière de l’Echiquier, eine ungewöhnlich niedrige Volatilität in allen Assetklassen.

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  • CAC 40
    ISIN: FR0003500008Kopiert
    Kursstand: 4.888,19 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) – 2016 war ein sehr herausforderndes Jahr für Trendfolgeprodukte. Grund hierfür waren drei teils unerwartete aber in jedem Fall heftig ausfallende Trendwenden: Anfang Februar gingen Aktien plötzlich durch die Decke, nach ersten Ergebnissen des Brexit-Referendums krachte es vor allem bei Währungen und Aktien, und zum Jahresende legten Staatsanleihen einen Sinkflug hin, wie Alexis Grutter, Fondsmanager des systematisch verwalteten Echiquier QME bei La Financière de l’Echiquier, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

So turbulent das Jahr 2016 zu Ende gegangen sei, herrsche aktuell eine ruhige und abwartende Stimmung an den Märkten. Über alle Assetklassen hinweg seien die Volatilitätsniveaus derzeit relativ niedrig. Dabei werde es jedoch mit Sicherheit nicht bleiben. In den kommenden Monaten stünden viele wichtige, vor allem politische Ereignisse an, die an den Finanzmärkten deutliche Trends auslösen könnten. Egal ob am Aktien-, Anleihen-, oder Devisenmarkt, Anleger müssten mittelfristig auf starke Bewegungen sowohl nach oben als auch nach unten vorbereitet sein. Diese müssten aber nicht zwangsläufig eine Bedrohung für das Portfolio darstellen. Rasches Handeln sei gefragt, um mitgehen und von ihnen profitieren zu können – egal in welche Richtung, heißt es weiter.

„Aktuell sind wir mit dem Echiquier QME eher konservativ aufgestellt. Da sich viele Trends Ende 2016 wieder aufgelöst haben, ist unser Portfolio heute recht konzentriert und unser Exposure eher gering. Mit Blick auf einzelne Assetklassen halten wir aber verschiedene Trends für denkbar. Mit Donald Trump als vermeintlichem Vater eines neuen amerikanischen Wirtschaftswunders könnte der US-Dollar einen Trend nach oben aufweisen. Daher sind wir aktuell bei der nordamerikanischen Währung long positioniert. Auch bei Aktien sind wir zurzeit eher bullish eingestellt und setzen insbesondere bei europäischen Werten weiterhin auf steigende Kurse. Dagegen sehen wir Staatsanleihen eher pessimistisch und sind short bei US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei bis dreißig Jahren sowie bei länger laufenden Euro-Anleihen. Im Währungsbereich setzen wir auf fallende Kurse der Leitwährungen japanischer Yen, britisches Pfund sowie Euro“, so Grutter.

Für Trendfolgeinvestoren seien absolute Flexibilität, eine breite Diversifikation und die Liquidität der Werte im Portfolio die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Bei großen Veränderungen am Markt müssten sie schnell reagieren können und in der Lage sein ihr Portfolio gegebenenfalls sehr kurzfristig komplett umzuschichten. Daher handle man ausschließlich Terminkontrakte mit der höchsten Liquidität. Gerade im vergangenen Jahr, wo es drei Phasen starker Bewegung an den Märkten gegeben habe, habe sich zudem gezeigt, dass die Kombination aus zwei komplementären Strategien den Unterschied bei Quant-Ansätzen ausmache, heißt es weiter.

„Die ‚Momentum‘-Strategie bildet im Echiquier QME etwa 70 Prozent des Portfolios und profitiert in Phasen von klaren Trends nach oben oder unten. Darüber hinaus verfolgen wir die ‚Satelliten‘-Strategien, deren Algorithmen etwa 30 Prozent der Allokation des Portfolios repräsentieren. Durch diese Strategie können wir auch an Märkten ohne Trends oder bei Trendwechseln Gewinne erzielen und die Volatilität begrenzen. So haben wir zum Beispiel Ende Oktober vergangenen Jahres, als die Volatilität dramatisch zugenommen hat, innerhalb von zwei Wochen unser gesamtes Staatsanleihen-Portfolio von long auf neutral und sogar net-short bei US-Anleihen umgeschichtet. In Phasen hoher Marktvolatilität – die wir als Quantmanager natürlich mögen – können wir die mittlere jährliche Volatilität des Echiquier QME auf unter zehn Prozent begrenzen“, so Grutter.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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