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09:08 Uhr, 25.03.2021

Die Rückkehr der Value-Aktien: Mit diesen ETFs profitiert man!

Ehemals gehypte Wachstums- und Technologieaktien stehen unter Verkaufsdruck, während "langweilige" Value-Aktien auf einmal wieder gefragt sind. Mit welchen ETFs man bequem in Value-Aktien investieren kann, erläutert dieser Artikel.

Erwähnte Instrumente

  • Xtrackers MSCI World Value UCITS ETF 1C - WKN: A1103E - ISIN: IE00BL25JM42 - Kurs: 30,845 € (L&S)
  • iShares Edge MSCI USA Value Factor UCITS ETF USD (Acc) - WKN: A2AP35 - ISIN: IE00BD1F4M44 - Kurs: 7,228 € (L&S)
  • iShares Edge MSCI Europe Value Factor UCITS ETF EUR (Acc) - WKN: A12DPP - ISIN: IE00BQN1K901 - Kurs: 6,368 € (L&S)
  • iShares Edge MSCI EM Value Factor UCITS ETF USD (Acc) - WKN: A2JJAQ - ISIN: IE00BG0SKF03 - Kurs: 37,735 € (L&S)

"Value Investing" bezeichnet einen Investmentansatz, bei dem man in Unternehmen investiert, die im Verhältnis zu ihrem fundamentalen Wert günstig bewertet sind. Liegt der aktuelle Kurs eines Wertpapiers unter seinem "inneren Wert", dann kauft der Anleger die Wertpapiere. Liegt er darüber, dann verkauft er wieder. Woran der innere Wert genau festgemacht wird, unterscheidet sich von Value-Anleger zu Value-Anleger. In den Anfangsjahren des Value Investings zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der "innere Wert" meist einfach der Buchwert des Unternehmens, geteilt durch alle Aktien. Lag der Kurs deutlich unter dem Buchwert je Aktie (war das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) also deutlich unter 1), dann kam eine Aktie für einen Kauf in Frage. Später gingen Value-Anleger in der Tendenz eher dazu über, den Wert eines Unternehmens an der Fähigkeit zu bemessen, Gewinne oder Cashflows zu erzielen.

Langfristig zeichneten sich Value-Aktien zumindest im 20. Jahrhundert durch eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt aus. Doch spätestens seit der Finanzkrise war mit Value-Aktien kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die deutlich größeren Kursgewinne erzielten Anleger mit stark wachsenden Firmen, die in der Regel wegen ihres Wachstums im Verhältnis zu ihrem fundamentalen Wert auch hoch bewertet sind. Diese sogenannten Growth-Aktien sind gewissermaßen das Gegenteil von Value, zumindest wenn man Value an einfachen Kennzahlen wie dem KBV oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) festmacht.

Doch in den vergangenen Wochen zeichnet sich eine dramatische Umschichtung am Markt in Richtung Value ab. Ehemals gefragte Wachstums- und Technologie-Aktien stehen unter Verkaufsdruck, während Value-Aktien wieder gefragt sind.

Um von der "Wiedergeburt" der Value-Aktien zu profitieren, müssen Anleger nicht unbedingt tief in die Analyse von Unternehmensbilanzen einsteigen und nicht einmal selbst Einzelaktien auswählen, also Stockpicking betreiben. Stattdessen können Anleger auch mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) gezielt auf Value-Aktien setzen. Möglich machen es sogenannte Smart-Beta- oder Faktor-ETFs, die auf Indizes basieren, bei denen Aktien nicht mehr anhand ihrer Marktkapitalisierung, sondern anhand anderer Faktoren (wie zum Beispiel anhand ihrer Bewertung) ausgewählt werden.

Value-ETFs eignen sich auch ganz besonders für Anleger zur Diversifizierung, die sonst eher auf Wachstums- oder Technologieaktien setzen und die unausgewogene Gewichtung ihres Depots durch die Hinzunahme eines ETFs auf einfache Art und Weise korrigieren wollen.

Die meisten Value-ETFs basieren auf Indizes des Indexanbieters MSCI. Für die Indizes von MSCI werden Value-Aktien anhand von drei Kennzahlen identifiert:

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis von Gewinnschätzungen
  • Enterprise Value im Verhältnis zum operativen Cashflow
  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).

Durch die Kombination mehrerer Kennzahlen sowie durch den Fokus auf für die Zukunft erwartete Gewinne (statt auf den Gewinn des vergangenen Geschäftsjahres) bei der Berechnung des KGVs werden sogenannte "Value-Fallen" umschifft. Unter einer Value-Falle versteht man auf dem Papier günstig bewertete Unternehmen, die aber zum Beispiel einer existenzbedrohenden Situation gegenüberstehen und nur aus diesem Grund günstig bewertet sind. Die Bezugnahme auf den Enterprise Value (bei dem im Gegensatz zur Marktkapitalisierung auch das von Unternehmen aufgenommene Fremdkapital berücksichtigt wird) hilft außerdem dabei, hoch verschuldete Unternehmen auszusortieren. Außerdem wird die Bewertung bei den MSCI-Indizes immer im Vergleich zum jeweiligen Sektor vorgenommen, um zu verhindern, dass sich die ausgewählten Value-Aktien vor allem aus Branchen rekrutieren, bei denen schlechte Zukunftsaussichten für eine branchenweit niedrige Bewertung sorgen.

Im Folgenden werden vier ETFs auf Basis der Value-Indizes von MSCI vorgestellt.

Xtrackers MSCI World Value Factor UCITS ETF 1C (ISIN: IE00BL25JM42)

Dieser ETF der Deutsche-Bank-Tochter DWS investiert in Value-Aktien aus Industrieländern weltweit. Die Gesamtkostenquote des thesaurierenden ETFs beträgt 0,25 % p.a. (und ist damit etwas günstiger als die des Konkurrenzprodukts von iShares).

Xtrackers MSCI World Value Factor UCITS ETF
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iShares Edge MSCI USA Value Factor UCITS ETF (ISIN: IE00BD1F4M44)

Dieser iShares-ETF investiert in Value-Aktien aus den USA. Die Gesamtkostenquote des thesaurierenden ETFs beträgt 0,20 % p.a.

iShares Edge MSCI USA Value Factor UCITS ETF
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iShares Edge MSCI Europe Value Factor UCITS ETF (ISIN: IE00BQN1K901)

Dieser iShares-ETF investiert in Value-Aktien aus Europa. Die Gesamtkostenquote des thesaurierenden ETFs beträgt 0,25 % p.a.

iShares Edge MSCI Europe Value Factor UCITS ETF
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iShares Edge MSCI EM Value Factor UCITS ETF USD(Acc) (ISIN: IE00BG0SKF03)

Dieser iShares-ETF investiert in Value-Aktien aus Schwellenländern (Emerging Markets). Die Gesamtkostenquote des thesaurierenden ETFs beträgt 0,40 % p.a.

iShares Edge MSCI EM Value Factor UCITS ETF
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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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